Bottrop. Für den VfB Bottrop geht es nach einer turbulenten Vorbereitung am Samstag wieder um Punkte. Der neue Trainer strahlt ungetrübten Optimismus aus:
Am Wochenende wird es für den VfB Bottrop wieder ernst. Schon am Karnevalswochenende sind die Schwarz-Weißen in der Landesliga gefordert und messen sich am Samstag (15.15 Uhr) im Jahnstadion mit dem TuS Fichte Lintfort.
Nach Feiern ist dem Traditionsklub von der Parkstraße vor dem ersten Punktspiel im neuen Kalenderjahr längst nicht zumute – für den VfB geht es in den verbleibenden zwölf Ligapartien darum, schnellstmöglich Punkte gegen den Abstieg zu sammeln und die unfreiwillige Rückkehr in die Bezirksliga abzuwenden. Doch der Tabellenletzte schöpft vor dem Heimspiel neue Zuversicht, die auch personell begründet wird.
Gleich vier neue Gesichter beim VfB Bottrop
Mehr als zwei Monate sind vergangen, seit die Bottroper zuletzt um Meisterschaftspunkte gespielt haben. Mit einer bitteren 0:4-Niederlage in Wesel haben sich die Schwarz-Weißen Anfang Dezember in die Winterpause verabschiedet, die Partie gegen Lintfort fiel Mitte des Monats aus und wird nun an diesem Samstag nachgeholt.
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Seitdem hat sich im Rund des Jahnstadions einiges getan: Für den freiwillig zurückgetretenen Michael Schrank hat mittlerweile Can Ucar den Trainerposten übernommen, zudem haben die Schwarz-Weißen noch einmal ihre Kräfte mobilisiert und sich unter anderem mit Gianluca Buhlmann und Etinosa Igbionawmhia (beide SV Genc Osman) sowie Hilal Ali Khan (TuS Hordel) verstärkt.
Die halbe Landesliga steckt im Abstiegskampf
Vier Testspiele hat der VfB Bottrop in der Wintervorbereitung absolviert. Ein Sieg ist für den Landesligisten dabei nicht herausgesprungen.
Allerdings haben die Schwarz-Weißen sowohl gegen den Westfalenligisten SV Rot-Weiß Deuten (1:4), den Oberligisten 1. FC Kleve (0:4) als auch zuletzt gegen den Landesliga-Dritten SC Velbert (0:0) überzeugen können. Gegen Blau-Gelb Überruhr (0:2) trat der VfB Bottrop ohne etliche Leistungsträger an.
Vier Punkte hat das Ucar-Team in der Landesliga aufzuholen, den ersten Nichtabstiegsplatz belegt Nachbar Spvgg. Sterkrade-Nord (16 Punkte). Da aber auch der PSV Wesel als Tabellensechster nur drei Punkte mehr hat, befindet sich nahezu die halbe Liga im Abstiegskampf.
Klar ist damit auch, dass der Landesligist nichts unversucht lassen will, um den Klassenerhalt zu realisieren. Und geht es nach Ucar, so ist es dem VfB durchaus zuzutrauen, dass der Vorjahresmeister und Aufsteiger sein Ziel noch realisieren wird. „Wenn alle mitziehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir die Punkte holen“, zeigt sich der neue VfB-Coach zuversichtlich.
Can Ucar: Diese Mannschaft kann deutlich mehr leisten
Der 31-Jährige strahlt Optimismus aus und glaubt an die Stärken seines Teams, das „absolut motiviert und fokussiert ist. In dieser Mannschaft steckt eine enorme Qualität und wir alle wissen, dass sie weitaus mehr erreichen kann als es die aktuelle Platzierung hergibt. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen werden.“
Dass es für die Bottroper vor dem Jahreswechsel nicht wirklich rund lief, hat für Ucar derweil verschiedene Gründe. „Der VfB war immer und immer wieder von einem ungeheuren Verletzungspech betroffen, das hat die Arbeit wesentlich erschwert“, so der VfB-Trainer, „darüber hinaus war das Team oftmals gleichauf mit dem Gegner und hat ein gutes Spiel gezeigt oder sogar dominiert, am Ende aber die Chancen nicht verwertet. Das wollen wir verbessern und effizienter werden.“
Dabei erhoffen sich die VfB-Verantwortlichen eine Steigerung durch die Winterneuzugänge, die den Bottroper Kader in der Breite als auch qualitativ nach vorne bringen sollen. Ucar: „Insgesamt sind wir damit personell sehr gut aufgestellt.“
Einsätze von Enes Kodaman und Rene Biskup sind noch fraglich
Grundsätzlich sei zuletzt eine deutliche Entspannung der Personallage festzustellen gewesen, sodass der VfB-Trainer schon gegen Lintfort auf einige personelle Optionen hofft. „Einige Jungs kehren wieder ins Team zurück. Auch das hat dem VfB in der Hinrunde oft gefehlt: Frische Kräfte zu bringen, durchzuwechseln, Impulse zu setzen“, äußert sich Ucar, „auf Dauer reicht es nicht, nur mit zwölf oder 13 Spielern zu den Spielen zu fahren.“
Einzig hinter den Einsätzen von Enes Kodaman und Rene Biskup stehen Fragezeichen, die zuletzt angeschlagen waren. Zwar habe sich Ucar auch mit dem kommenden Gegner aus Lintfort befasst, der seines Zeichens immerhin Tabellenvierter ist. „Da habe ich meine Hausaufgaben gemacht. Für mich zählt Fichte zu den spielstärksten Mannschaften der Liga. Sie sind auf jeder Position gut besetzt“, schätzt der VfB-Coach den TuS ein, der das Hinspiel gegen den VfB mit 2:1 gewann.
In erster Linie gelte der Blick aber dem eigenen Spiel. „Wir wollen unsere Leistung bringen und mit unseren Stärken punkten. Wir verspüren keinen gesonderten Druck und hätten selbst im Falle des Misserfolgs noch immer elf Partien. Aber damit befassen wir uns nicht weiter, da wir an uns glauben.“
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