Bottrop. Der SV Hö-Nie stand schon vor dem Tor zur Regionalliga. Jetzt streitet sich der Klub mit dem VfB Bottrop um Punkte für den Landesliga-Verbleib:

Die Landesliga bringt in diesem Jahr einige Exoten hervor. Der SV Hönnepel-Niedermörmter zählt mit Sicherheit dazu, nicht jedem dürfte der Klub aus Kalkar auf Anhieb ein Begriff sein. Auch Michael Schrank weiß mit dem Verein vom unteren Niederrhein, der den Slogan „Der Acker bebt“ ins Leben rief und sich dadurch Gehör verschafft hat, nur schwerlich etwas anzufangen.

„Sie hatten mal eine sehr gute Zeit in der Oberliga“, erinnert sich der Trainer vom VfB Bottrop. Die Glanzjahre des kommenden Gegners liegen mittlerweile aber einige Zeit zurück – am Sonntag stehen sich der SV Hö-Nie und der VfB Bottrop auf dem berüchtigten „Acker“ gegenüber (14.30 Uhr). Für beide Mannschaften ist es ein wegweisendes Duell, denn beide stehen in der Abstiegszone.

Hönnepel-Niedermörmter scheute den Regionalliga-Aufstieg

Tatsächlich wäre Hönnepel-Niedermörmter noch vor einiger Zeit um Haaresbreite in die Regionalliga aufgestiegen, hatte den Sprung in die Viertklassigkeit als Oberligameister im Jahr 2014 aus sportlicher Sicht bereits geschafft.

An der Seitenlinie war für die Schwarz-Gelben ein gewisser Hans-Georg „Schorsch“ Mewes zuständig, der auch im Bottroper Fußball kein Unbekannter ist. Erst im letzten Moment entschieden sich die Verantwortlichen des SV Hö-Nie gegen den Aufstieg, zu groß seien die organisatorischen und wirtschaftlichen Risiken gewesen. Danach konnten die Acker-Kicker nicht mehr an den Erfolg anknüpfen, 2017 folgte der Abstieg in die Landesliga.

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In dieser sind in diesem Jahr auch die Bottroper nach mehrjähriger Abstinenz wieder angekommen, allerdings benötigte die Elf von Michael Schrank einige Zeit, um sich in der neuen Liga zu akklimatisieren. „Wir mussten dazulernen“, äußert sich Schrank, „mittlerweile glaube ich, dass uns das auch gelungen ist. Wir wollen nicht mehr ins offene Messer rennen, stehen in der Defensive stabiler und gehen Zweikämpfe anders an. Das spiegelt sich in einer gewissen Sicherheit wider, die wir in unserem Spiel zurückerlangt haben.“

Zarte Erfolgsserie: VfB Bottrop ist seit drei Spielen ungeschlagen

So konnte sich der VfB Bottrop in den jüngsten Wochen nach einer ersten Ergebniskrise wieder fangen. Mittlerweile ist der Landesligist aus dem Jahnstadion seit drei Partien ungeschlagen und holte fünf Punkte. Nach Ansicht des VfB-Trainers ist dies aber noch lange kein Grund, sich sicher zu fühlen.

„Fakt ist: Wir müssen eine wesentlich bessere Rückrunde spielen. Nur dann wird es uns gelingen, unseren Platz in der Landesliga zu behaupten“, so Schrank, „ich bin der festen Überzeugung, dass in unserer Mannschaft genügend Potenzial steckt, um einen Mittelfeldplatz anzuvisieren. Aber dafür müssen wir hungrig und ehrgeizig bleiben, die Mannschaft muss an einem Strang ziehen. Nur so kann es gehen.“

Nun wartet auf den Traditionsklub aus der Bottroper Stadtmitte mit dem Spiel beim SV Hönnepel-Niedermörmter ein waschechtes Kellerduell: Punktgleich (zwölf Zähler) liegen die Klubs auf Abstiegsplätzen, lediglich das bessere Torverhältnis spricht für die Bottroper.

Schrank formuliert Minimalziel: Mindestens einen Punkt holen

Schrank: „Für uns bringt dieses Spiel die große Chance mit sich, wichtigen Boden gutzumachen und im letzten Hinrundenspiel noch weiteres Selbstbewusstsein zu tanken. Gleichwohl wissen wir um die Bedeutung und wollen deshalb mindestens einen Punkt mitnehmen.“

In welcher personellen Konstellation der VfB dabei am Sonntag auflaufen kann, ist noch ungewiss. Denn der Landesligist wurde von einer Krankheitswelle getroffen, einige Spieler sind derzeit angeschlagen, sodass hinter deren Einsatz noch Fragezeichen stehen.

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