Frankfurt Oder. Die Talentförderung des JC 66 Bottrop trägt auch bei der Deutschen U21-Meisterschaft Früchte: Buddenkotte, Böcker und Habib holen sich die Titel.

Fans und Mitglieder des JC 66 Bottrop blickten am zurückliegenden Wochenende gespannt in Richtung Frankfurt an der Oder. Denn in der brandenburgischen Stadt fanden über zwei Tage verteilt die nationalen U21-Titelkämpfe statt. Und die Deutsche Meisterschaft endete für den Bottroper Judo-Bundesligaklub mit einem riesigen Erfolg: Mit Ronja Buddenkotte, Florian Böcker und Helen Habib durften die 66er drei frischgebackene Meister feiern.

Den Anfang machte aus Bottroper Sicht Ronja Buddenkotte, die schon am ersten Kampftag auf die Matten ging und dort in der Gewichtsklasse bis 70kg ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollte. „Die direkten Konkurrentinnen in der Klasse haben zum Teil gefehlt“, beschrieb JC 66-Teammanager Jan Tefett die personellen Voraussetzungen. Tefett betreute den Bottroper Anhang in Frankfurt ebenso wie JC-Coach Frank Urban.

Ronja Buddenkotte bleibt in Frankfurt Oder nahezu fehlerfrei

Schlussendlich blieb die 18-jährige Bottroperin im gesamten Turnierverlauf nahezu fehlerfrei und konnte unbeschadet das Finale erreichen. Erst im Kampf um Gold musste Buddenkotte gegen Tayla Grauer (TSG Backnang) nachsitzen, holte im „Golden Score“ aber den ersehnten Sieg und durfte somit anschließend das begehrte Edelmetall in Empfang nehmen.

Sowohl die erst 17-jährige Helen Habib als auch der ein Jahr ältere Florian Böcker gingen erst am zweiten Turniertag auf die Matten und waren jeweils in der Leichtgewichtsklasse gefordert. Vor allem für Helen Habib hatte das U21-Turnier in Frankfurt einen besonderen Charakter.

Erst eine Woche zuvor war das Bottroper Talent bei den U18-Meisterschaften im Finale knapp gescheitert. „Ich war nicht hundertprozentig zufrieden mit mir, ich wollte es diesmal unbedingt noch besser machen“, äußerte sich Habib, „für mich lautete daher das Motto: Neue Woche, neues Glück!“

Im Finale kommt es für Helen Habib zur großen Revanche

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Dem Vorhaben, möglichst lange um Gold mitzumischen, verlieh Habib schließlich in der Klasse bis 48 kg den nötigen Nachdruck. Souverän kämpfte sich die 17-Jährige Runde für Runde voran und stand schließlich vor einem ganz besonderen Finale: Im Kampf um Platz eins stand Habib der Potsdamerin Tabea Nika Mecklenburg gegenüber – gegen diese hatte Habib eine Woche zuvor noch knapp das Nachsehen.

„Ich wollte unbedingt die Revanche“, äußerte sich Habib. Diese ist Habib im Finale nach etwas mehr als zwei Minuten geglückt, sodass auch sie das Turnier mit Gold abschloss. „Ich war anfangs sehr angespannt, mir wurde aber von den Trainern viel Mut zugesprochen. Jetzt bin ich einfach nur sehr glücklich, das Ergebnis hätte nicht besser ausfallen können“, so Habib.

Nehle Wakup musste sich in Frankfurt Oder mit dem undankbaren fünften Rang begnügen.
Nehle Wakup musste sich in Frankfurt Oder mit dem undankbaren fünften Rang begnügen. © Felix Hoffmann

Das Bottroper „Triple“ machte dann Florian Böcker komplett, der sich schon in der Bundesliga und auf diversen Einzelturnieren in den Vordergrund kämpfen und sein Können unter Beweis stellen konnte. „Er zählt in seiner Gewichtsklasse, gemessen am Alter, sicherlich zur Spitze“, so Tefett, „zudem hat er es im Turnierverlauf mit einigen starken Gegnern zu tun bekommen.“

Diesen konnte Böcker jedoch jeweils trotzen und die Kämpfe vorzeitig für sich entscheiden. So auch am Ende das Finale gegen Erik Hobein (Sport-Union Witten-Annen), der durch den 18-jährigen JC-Kämpfer schon in der ersten Minute besiegt wurde.

Justus Galla, Nehle Wakup und Lilly Büssemeier belegen fünfte Plätze

So stand für den JC 66 mit seinen Nachwuchsathleten am Ende des U21-Wettbewerbs ein imposanter Erfolg. Tefett: „Wir als Verein sind natürlich sehr glücklich über das Abschneiden unserer Athleten und freuen uns für sie.“

Abgerundet wurde das Ergebnis durch Bottrops Justus Galla, der in der Schwergewichtsklasse (über 100 kg) den fünften Platz erreichte und nur knapp die Medaillenplätze verpasste. Auch Nehle Wakup (bis 57 kg) und Lilly Büssemeyer (bis 63 kg) landeten schlussendlich auf Rang fünf.

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