Bottrop. Der Bottroper Klub gehört ohne finanzielle Kraftakte zu Deutschlands Vorzeigevereinen. Die Nachwuchsarbeit trägt auch in dieser Saison Früchte.
Die Judo-Bundesligasaison neigt sich immer mehr dem Ende zu. Mit einem großen Finalwettbewerb im kommenden Monat schließen auch die Herrenteams das Jahr 2022 ab, zu den vier qualifizierten Teams zählen unter anderem die beiden Bundesligaschwergewichte Hamburger JT als Meister der Nord-Staffel und der TSV Abensberg als Gewinner der Süd-Gruppe.
Der JC 66 Bottrop wird nicht um die Medaillen mitstreiten, die „Piraten“ haben ihre Kampfzeit bereits Anfang Oktober mit dem letzten regulären Kampftag beendet. Während die JC-Herren mit Platz vier trotzdem ein gutes Ergebnis erzielten und mit einiger Zufriedenheit aus der Ferne die Titelkämpfe beobachten können, warten auf das Frauenteam der 66er einige Änderungen.
Erleichterung bei den Judoka über störungsfreie Saison
Ungemein groß war auch bei den Bottropern die Erleichterung, dass der Saisonbetrieb in diesem Jahr wieder ordentlich durchgeführt werden konnte. Im vergangenen Jahr mussten auch im Judo einige Abstriche hingenommen werden, 2020 fiel die Saison sogar komplett aus.
Dementsprechend war die Euphorie zu Saisonbeginn aufseiten des JC 66 umso größer: Das Herrenteam schickte sich an, mal wieder frische Talente in den Bundesligakader zu integrieren und die Qualität durch die eigene Jugendarbeit weiter zu steigern.
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Die JC-Frauen setzten noch einen drauf und stellten insgesamt drei Mannschaften – neben der Bundesliga gingen die Piratinnen auch in der zweiten Bundesliga sowie in der Oberliga auf Punktejagd. Unter dem Strich fiel das Ergebnis für die Bottroperinnen aber unspektakulär aus. Zwar stimmten die Resultate im Unterhaus sowie in der Oberliga zufrieden, doch das Bundesligateam haderte mit dem erzielten dritten Rang.
Nach dem verheißungsvollen Auftakt gegen Karlsruhe setzten dem Team um Trainer Frank Urban immer größer werdende Personalsorgen ordentlich zu, sodass sowohl die Kämpfe gegen Speyer als auch das Rückduell mit Karlsruhe jeweils in bitteren Niederlagen endeten. „Diese Ergebnisse haben uns genervt“, äußerte sich Urban.
Durch die Pleiten hatten die 66er keine Chance mehr, ganz oben mitzumischen. Zumindest sorgten die Bottroperinnen ausgerechnet im letzten Saisonkampf gegen den frischgebackenen Meister aus Backnang aber noch für ein versöhnliches Ende, als der JC die TSG besiegen konnte. Urban: „Das war natürlich noch einmal ein sehr schönes Erlebnis für uns.“
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Trotzdem soll sich bei den JC-Frauen bis zur neuen Saison aber einiges tun. Die personelle Belastung erwies sich mit drei Mannschaften als außerordentlich hoch, dazu haben sich einige Athletinnen etwa in Liga zwei festgekämpft und waren dadurch nicht mehr in der Bundesliga einsetzbar. Denkbar ist deshalb, dass künftig „nur“ noch zwei Frauenteams gemeldet werden könnten.
Die Bundesliga der Frauen steht vor einer Reform
Ohnehin stellt sich die Frauenbundesliga im kommenden Jahr nach dem allzu bescheiden ausgefallenen Teilnehmerfeld mit nur vier Teams neu auf, wenn erste und zweite Liga zusammengelegt werden. Dadurch sollen neue Reize geschaffen und die Attraktivität der Bundesliga wieder gesteigert werden.
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Derweil brachten auch die Judo-Herren vom JC 66 Bottrop in der zurückliegenden Saison wieder einige Lichtblicke hervor, drei Siege und insgesamt sieben Punkte sprechen für ein gutes Bottroper Jahr. „Wir sind mit dem Endergebnis absolut zufrieden“, äußerte sich Trainer Markus Wallerich.
Ebenso wie Teammanager Jan Tefett verwies der JC-Coach vor allem auf die Entwicklung der vereinseigenen Talente, die in diesem Jahr wieder zunehmend Verantwortung übernommen haben. „Wir haben einige junge Kämpfer, die sukzessive an die Bundesliga herangeführt werden und sich zu tragenden Säulen entwickeln.“
JC 66 Bottrop will den eingeschlagenen Weg unbeirrt weitergehen
Den eingeschlagenen Weg wollen die Bottroper auch künftig unbeirrt weitergehen und, anders als bei manch einem anderen Bundesligaklub praktiziert, nicht das große Geld in die Hand nehmen, sondern den Fokus auf die sportliche Förderung des Nachwuchses lenken. Zudem wollen die 66er durch ihr Mannschaftsgefüge und den Gemeinschaftsgeist auch möglichen Begehrlichkeiten der Konkurrenz entgegenwirken.
„Die Jungs haben allesamt sehr viel Spaß hier und fühlen sich wohl. Das ist uns enorm wichtig und soll auch weiterhin so bleiben.“ Die guten Leistungen der Athleten in der Bundesliga spiegelten sich auch in achtbaren Ergebnissen bei Einzelturnieren wider, sodass eine positive Tendenz zu verzeichnen ist und der JC 66 auch im kommenden Jahr wieder auf einige Erfolge hoffen darf.
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