Bottrop. Die Frauen und die Männer des JC 66 Bottrop haben ihre Bundesliga-Spielzeiten mit Siegen beendet. Den Frauen gelang dabei ein kleines Kunststück:
Das Frauenteam des JC 66 Bottrop schloss die Bundesligasaison mit einem Erfolg ab – der fiel für die Bottroperinnen am letzten Kampftag sogar umso versöhnlicher aus. Denn die von Frank Urban trainierten „Piratinnen“ brachten ausgerechnet dem frischgebackenen Meister TSG Backnang im letzten Ligaduell die erste Niederlage bei und holten vor eigenem Anhang am Samstagabend ein 7:5.
„Das war für uns alle ein geiler Abschluss“, zeigte sich Urban glücklich, „es waren wirklich gute Kämpfe, in denen wir unser Können noch einmal haben aufblitzen lassen.“ Einzig die personellen Voraussetzungen sorgten dafür, dass sowohl die 66er als auch die Gäste aus Backnang jeweils gehandicapt ins Bundesligaduell gingen.
Kader der TSG Backnang ist gespickt mit Top-Kämpferinnen
„Davon waren beide Mannschaften gleichermaßen betroffen“, so Urban. Etwa die Leichtgewichtsklasse bis 48 kg konnte von den Teams nicht besetzt werden: Aufseiten des JC kämpfte sich Helen Habib zuvor bereits fest und durfte gegen Backnang nicht aufgeboten werden. Währenddessen konnte die TSG keine Kämpferin stellen, sodass effektiv nur zwölf Duelle ausgetragen wurden. Urban: „Das hat uns natürlich etwas in die Karten gespielt.“
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Dennoch war der Kader des neuen Bundesligameisters gespickt von internationalen Topathletinnen: So zählten unter anderem die beiden Niederländerinnen Pleuni Cornelisse und Sanne Lisa van Dijke dazu. Letztere holte bei Olympia die Bronzemedaille. Zwar gewannen die beiden TSG-Kämpferinnen ihre jeweiligen Duelle erwartungsgemäß – von den weiteren Kämpfen gaben die Bottroperinnen aber nur einen einzigen ab.
Roxana Conradus punktet nach neun harten Minuten
Leonie Beyersdorf, Agatha Schmidt, Hannah Schatten und Roxana Conradus, die im „Golden Score“ nach mehr als neun Minuten gewann, besorgten eine 4:2-Pausenführung. Diese wurde in Runde zwei von Beyersdorf, Conradus und Saskia Wüst zu einem Heimsieg umgemünzt. Urban: „Es war für uns alle eine tolle Erfahrung vor eigenem Publikum.“
Auch der zweite Bundesligakampf des sechsten Kampftages wurde in der Dieter-Renz-Halle ausgetragen. Dabei gewann der JSV Speyer gegen den Budo-Club Karlsruhe überdeutlich mit 12:1. So beschließen die Bottroperinnen als Dritter im Gesamtklassement das Jahr 2022.
Bottrops Männer setzten sich bei Hertha Walheim durch
Mit einem klaren und ebenso verdienten Sieg haben sich die Judoka des JC 66 Bottrop aus der Ligasaison verabschiedet. Zum Abschluss des Bundesligajahres setzten sich die „Piraten“ beim TSV Hertha Walheim mit 9:5 durch und holten somit nicht nur den dritten Saisonsieg, sondern kletterten auf der Zielgeraden auch noch auf den vierten Tabellenplatz.
„Wir können mit dem Auftritt und auch dem Abschneiden insgesamt sehr zufrieden sein“, äußerte sich JC-Trainer Markus Wallerich im Anschluss. Bei ihrem Gastauftritt in Aachen mussten die Bottroper lediglich in den Hinkämpfen um den anvisierten Erfolg zittern.
JC 66 Bottrop führt zur Halbzeit knapp
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Denn zunächst hatten die 66er bei der Hertha noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, zur Pause führte der JC „nur“ mit 4:3. Florian Böcker und Artur Hofmann setzten sich auf den Matten ebenso überzeugend durch wie auch der Niederländer Jelle Snippe und JC-Eigengewächs Hamsat Isaev. Dafür hatten Tom Droste, Kevyn Perna und Ilyas Vinayev in ihren Kämpfen jeweils das Nachsehen. Wallerich: „Da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.“
Für die Rückkämpfe gegen Walheim stellte der Bottroper Trainer sein Team auf einigen Positionen um: Der erst 18-jährige Nicolas Kutscher, Valid Edilov und Oleg Gusev rutschten ins Team. Neben Böcker, Snippe und Isaev brachten sich vor allem Kutscher und Gusev gut ein und holten die weiteren Punkte für die Gäste zum 9:5-Sieg. Damit zog Wallerich ein positives Fazit: „Insgesamt war es eine sehr gute Leistung. Die Jungs haben alles gegeben und somit für ein gutes Saisonende gesorgt.“
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