Ratingen. Rote Karte, Foulelfmeter: Rhenania Bottrop hatte beim Ratinger SV einen heiklen Moment zu überstehen, fuhr aber souverän den ersten Sieg ein.

Mit einer überzeugenden Leistung hat der SV Rhenania Bottrop in die Erfolgsspur zurückgefunden. Beim 6:0 gegen den Ratinger SV 04/19 II wackelte die Führung nur ein einziges Mal. Torhüter Adrian Wolbeck hatte beim Stand von 1:0 nach einem Foulspiel die Rote Karte gesehen. Den fälligen Strafstoß durfte er dann aber trotzdem parieren. Beim Treffer zum 2:0 gab es eine kuriose Co-Produktion.

Ratingens Coach Ali Basboga hat zwar auch nicht mehr Haare auf dem Kopf als Rhenanias Stefan Lorenz, aber dennoch scheint der Ratinger SV 04/19 in fast allen Bereichen etwas besser aufgestellt zu sein als die Bottroper: mehr Kunstrasenplätze, größere Funktionsgebäude eine größere Tribüne und mehr Sitzplätze in der Vereinsgastronomie. Doch das alles zählte am Sonntag wenig. Denn den besseren Fußball spielten eindeutig die Blau-Weißen.

SV Rhenania Bottrop mit guter Balance zwischen Offensive und Verteidigung

Beim 6:0-Erfolg zeigte Rhenania Bottrop erstmals wirklich überzeugend, wo es unter der Leitung von Stefan Lorenz hingehen soll: dominanter Offensivfußball, mit großer Spielkontrolle und konzentrierter Defensivarbeit.

Lorenz hatte sein Team im Vergleich zur Vorwoche nur auf einer Position geändert. Für Patryk Niedzicki kam der zuletzt gesperrte Dennis Terwiel in die Partie. „Dennis organisiert unser Zentrum genau so, wie ich mir das vorstelle. Das hat er schon in der Vorbereitung angedeutet“, erklärte Lorenz.

Terwiel hatte seinen Anteil daran, dass die Bottroper gut ins Spiel fanden und eine gute Balance zwischen geduldigem Spielaufbau und Entschlossenheit in der Offensivbewegung hatten. Erstmals zahlte sich das in der 14. Minute aus. Sam Soltani setzte sich auf der linken Seite durch, zog nach innen und schloss mit einem herrlichen Schlenzer zum 1:0 ab.

Rhenania war überlegen, musste dann aber nur zwei Minuten später zittern. Bei einem Konter kam Torhüter Adrian Wolbeck einen Schritt zu spät, brachte Ratingens Kris Leipzig zu Fall. Schiedsrichter Aykut Bucde zeigte nicht nur auf den Punkt, sondern auch die Rote Karte.

Schiedsrichter nimmt seine Rot-Entscheidung nach Protest zurück

Eine Entscheidung, die er eine Minute später nach heftigen Protesten abmilderte. Er nahm Rot zurück und gab Wolbeck damit die Chance, seinen Fehler wieder wettzumachen. „Diese Szene hätte einen gravierenden Einschnitt bedeuten können. Dass Adrian pariert, hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben“, gab Lorenz später zu.

Der Trainer erlebte eine ruhige zweite Halbzeit. Denn das Spiel seiner Mannschaft nahm nach dem Seitenwechsel noch einmal ordentlich Fahrt auf. Das längst fällige 2:0 war eine sehenswerte Co-Produktion der drei Wenderdel-Brüder: Dominik bediente Kevin, der legte auf Niklas und der vollendete im zweiten Versuch. Das kam der Vorentscheidung gleich. Ralf Thiel, Saki Mitrentsis, Dominik Wenderdel und Jura Adolf schraubten das Ergebnis noch auf 6:0.

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