Bottrop. Der FC Bottrop führte 1:0 und machte sich Hoffnungen auf einen Überraschungssieg. Doch dann drehte der SV Rhenania Bottrop im Derby mächtig auf.
Mit einem 8:2 beim FC Bottrop untermauert der SV Rhenania Bottrop seine Ansprüche, zu den besten Teams der Bezirtksliga zu gehören. Beim FC Bottrop gehen dagegen derzeit alle Lichter aus und die Mannschaft benötigt ein mittleres Wunder, um den Abstieg in die Kreisliga A noch zu vermeiden.
Wenn bei den Verantwortlichen des FC Bottrop die Saison 21/22 im Rückblick bewertet wird, dann ergibt sich das Bild einer Saison, die hoffnungsfroh und mit viel Euphorie begann und aktuell im Desaster zu enden scheint.
Desaströse Derbybilanz gegen den SV Rhenania Bottrop
Und an den Lokalrivalen Rhenania werden sich die Genannten ganz besonders ungern erinnern, denn die Mannschaft aus dem Blankenfeld schenkte dem FC in Hin- und Rückspiel sage und schreibe 21(!) Tore ein, während die Akteure des FC nur zwei Mal das Tor trafen.
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Dabei hatte alles ganz gut angefangen. So erspielte sich der FC Bottrop erstmals seit Langem eine Führung und setzte damit die Voraussetzung für ein Spiel, das ihnen eigentlich liegt: mit schnellen Kontern aus einer gesicherten Deckung heraus agieren.
Doch diese Taktik ging nicht auf. In der 17. Minute hatte Turgut Senyüz die Gastgeber in Führung geschossen, doch es dauerte nur zehn Minuten, da drehte Nachwuchshoffnung Joshua Meder (27., 33.,) mit einem Doppelpack das Match innerhalb von fünf Minuten.
FC Bottrop geht mit hängenden Köpfen in die Halbzeitpause
Und Rhenania machte weiter Druck, die verunsicherte Mannschaft des FC verteidigte mit Mann und Maus. In der 37. Minute erhöhte Bünyamin Damar auf 3:1 und noch vor dem Halbzeitpfiff zeigte Artur Klujew (40., 42.) zwei Mal seine ganze Klasse und traf zum 5:1-Halbzeitstand. Hängende Köpfe bei den FC-Spielern, enttäuschte Gesichter beim FC-Anhang, während die Rhenania-Supporter sich freuen konnten.
In Halbzeit zwei ließ Rhenania dann nichts mehr anbrennen. Abgeklärt und mit viel Ruhe zogen die Blau-Weißen ihr Spiel auf, ließen Ball und Gegner laufen. Diese Überlegenheit drückte sich im Spiel durch weitere drei Tore aus. Gino Pöschl (47., 66.) trug sich gleich zwei Mal in die Torschützenliste ein und der fast die gesamte Saison wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallene Ralf Thiel setze mit dem 8:2 in der 78. Minute den Schlusspunkt. Mehmet Can Ekelik hatte zwischenzeitlich auf 2:7 verkürzt, ein Tor einzig für die Statistik.
Während Rhenania das zuletzt gesteckte Saisonziel, unter die ersten fünf zu kommen, aktuell erreichen würde, saß beim FC Bottrop der Frust tief. Entsprechend auch die Reaktion der Trainer. Rhenania-Coach Stefan Lorenz war mit dem Spiel seiner Mannschaft sehr zufrieden: „Wir waren am Anfang nicht so richtig da und erst mit dem Ausgleich haben wir zu unserem Spiel gefunden. Der Treffer des FC hatte da sozusagen einen positiven Effekt, denn da war die Mannschaft wach. Ab da haben wir dann viel richtig gemacht und das Spiel früh entschieden.“
Rhenanias Nachwuchskräfte überzeugen im Derby
Lorenz ergänzte: „Besonders gefreut hat mich, dass sich unsere drei eingesetzten U19-Spieler gut bewährt haben, die heute wieder in der ersten Mannschaft Bezirksliga-Luft schnuppern durften. “
Mevlüt Ata, der seit Wochen nichts unversucht ließ, den FC wieder in die Spur zu bringen, äußerte sich über den Spielverlauf und das Ergebnis entsprechend enttäuscht: „Wir wussten ja, was auf uns zukommt. Aber bei uns grüßt wöchentlich das Murmeltier, wir machen immer wieder die gleichen Fehler. Ich habe den Jungs eingeschärft, dass wir gegen diesen Gegner bei Führung eher tief stehen müssen und lassen uns dann mit hohen Bällen aushebeln. Wir führen 1:0 im Abstiegskampf und stehen dann so offensiv, dass man uns wunderbar auskontern kann. Es wird jetzt ganz schwer, den Abstieg noch abzuwenden. Aber wir versuchen weiter alles.“
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