Bottrop. Der gelernte Torwart entpuppt sich erholt von zahlreichen Urlauben als Torjäger. Die Geschichte wird beim SV 1911 Bottrop in Dauerschleife laufen.

Coach Carter mit dem nächsten Geniestreich! Nachdem unter seiner Regie als Übungsleiter bereits Lucas Gassen sein erstes Pflichtspieltor seines Lebens erzielte, folgte am letzten Sonntag bei den Hausherren von DJK Adler Oberhausen das nächste Fußballwunder. Super bodenständig geht es bei dieser wahnsinnigen Geschichte um mich selber.

Nachdem ich aus gesundheitlichen Gründen meine geliebte Position im Tor aufgeben musste, verschlug es mich – zum Schrecken von Coach Carter – am Anfang dieser Saison in den Sturm. Während ich im Tor bei den 11ern mit einem pinken Trikot und Paraden in feinster Volleyballmanier beeindrucken konnte, zeichnete sich meine Stürmerkarriere bis jetzt vor allem durch Abwesenheit aus.

SV 1911 Bottrop: Am Anfang herrscht noch Freude

Eine lange Verletzungspause und diverse Urlaube waren der Grund dafür, dass ich erst das vierte Mal in dieser Saison das 1911-Trikot anzog. Vor allem die urlaubsbedingten Absagen hatten ein so starkes Kopfschütteln unseres Trainers zufolge, dass dieser im Normalfall an einem Schleudertrauma leiden müsste.

So kam es dann aber dann doch mal wieder dazu, dass ich auf dem Platz stand. Mit Erfolg. Fünf Tore durfte ich an diesem denkwürdigen Spieltag erzielen. Während sich zu Beginn noch die meisten meiner Mitspieler über meine Treffer freuten, brach zum Ende hin eher Panik aus. Wohlwissend, dass sie sich die Geschichte dieses heldenreichen Tages in Zukunft regelmäßig anhören müssen.

Respekt vor dem Team der Adler Oberhausen

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Zur Halbzeit stand es 8:0. Die Hausherren kamen aufgrund zu vieler verletzter Spieler nicht mehr auf das Feld, da sie ohnehin nur mit 11 Mann im Kader bestückt waren. An der Stelle kann man dieser Truppe nur den höchsten Respekt zollen.

Eine zusammengewürfelte Mannschaft aus Jugendspielern und Akteuren, die normalerweise in der Kreisliga C spielen, stellt sich seit einigen Wochen ihrem Schicksal, weil die eigentlichen Spieler dieser Mannschaft während der Saison dem Verein den Rücken zukehrten. Max erzielte im Übrigen das 1:0 und Lou das zweite und dritte Tor für 1911 nach Ecken.

Letzterer bekleidet nun mit sechs Saisontoren Platz eins in der vereinsinternen Torschützenliste. Als Innenverteidiger. Eine weitere wahnsinnige Geschichte über die 11er-Offensive. Nach Abpfiff wurden die Ereignisse ausgiebig gefeiert, da man ja 45 Minuten länger Zeit dafür hatte. Unvorstellbar was in der zweiten Halbzeit noch passiert wäre.

Lukas Schneider ist Bottroper und leidenschaftlicher Amateurfußballer beim SV 1911 Bottrop. Der 26-Jährige teilt mit uns in seiner Kolumne „1911 Freunde“ den Blick auf das nicht selten skurril komische Innenleben des kleinsten Bottroper Kreisliga-Vereins.

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