Bottrop. Der SV 1911 Bottrop hat ein anstrengendes Testspiel-Wochenende hinter sich. Vor allem das Spiel gegen den BV Rentfort III hinterließ Eindruck.

Ein hartes Wochenende liegt hinter Coach Carter und seinen Ascheathleten. Zwei Spiele wurden absolviert. Das erste ging am Freitag vergangener Woche auswärts bei den Mannen von SV Altendorf-Ulfkotte mit 0:3 verloren.

Die zweite Partie wurde auf bitterste Art und Weise mit 4:5 vor heimischen Publikum aus der Hand gegeben. Zwei Niederlagen in Folge. Oder wie man auf Schalke auch sagt: „Geht doch noch!“

SV 1911 zeigt zunächst Probleme bei der Chancenauswertung

Das Freitagsspiel stand im Zeichen der ausbaufähigen Chancenverwertung. Joey – sonst ein absoluter Garant für die Torjägerliste – war an dem Tag nur an der Bierkiste zuverlässig. Am Ende hieß es denn 0:3 gegen die 11er und der Stürmer auf der Gegenseite schnürte einen Dreierpack.

Kolumnist Lukas Schneider berichtet vom Innenleben des kleinsten Bottroper Fußballvereins, dem SV 1911.
Kolumnist Lukas Schneider berichtet vom Innenleben des kleinsten Bottroper Fußballvereins, dem SV 1911. © Felix Hoffmann

Umso erfreulicher, dass die Torflaute nicht lange anhielt. Am Sonntag, dem Wochentag der taumelnden Amateure, sah alles schon besser aus. Auf der heimischen Anlage wurde ein alter Bekannter und ehemaliger Co-Trainer der Weywiesen-Kicker mit der Drittvertretung von BV Rentfort in Empfang genommen.

Eine erste Verwunderung trat ein, als man beim langjährigen Freund eine Styleveränderung wahrnahm. Mit blondiertem Zöpfchen auf dem Kopf musste er sich die Frage gefallen lassen, welchen Beruf sein Friseur denn so ausübe. Der Name des Bekannten wird hier aus Respekt weggelassen, da Butze nicht wollen würde, dass man über seine Frisur lacht.

Joey mit einem Seitfallzieher wie Sascha Mölders

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Aber zurück zu Joey. Vier Tore machte er in diesem Spiel, wovon der schönste Treffer per Seitfallzieher erzielt wurde. Während sich beleibtere Kreisligakicker bei solchen akrobatischen Einlagen einen komplizierten Hüftbruch zuziehen würden, landet er butterweich und dreht lässig zum Jubel ab.

Vier Tore in einem Spiel. So lässt sich im Normalfall ein ganz entspannter Sieg einfahren. Nicht aber an diesem Tag. So kam es, dass sich die Bottroper Hintermannschaft auf wildeste Art und Weise selber in Gegentorgefahr brachte und ein 4:2 noch aus der Hand gab.

Vor allem das 4:5 ließ den ein oder anderen Zuschauer mit einem Fragezeichen zurück. Der sonst so starke Rückhalt Matze kollidierte beim Abfangen einer Flanke mit seinem Verteidiger Derek, woraufhin der Ball frei vor dem Tor lag und Alexander Deucker nur noch einschieben musste. Dieser avancierte an dem Tag mit drei erzielten Treffern zum Matchwinner.

Eine Kiste Bier als Siegprämie

Naja, er war auch einer von zwei Akteuren, die aus der ersten Mannschaft runterkamen. „Anders scheint man uns wohl nicht schlagen zu können“, hört man es mehr oder minder ironisch von der Bank der 11er schallen.

So durften sich die Rentforter am Ende über einen knappen und sehr schmeichelhaften Sieg, sowie eine kostenfreie Kiste Bier – welche als Wetteinsatz zwischen Coach Carter und Butze ausgemacht wurde – freuen.

Lukas Schneider ist Bottroper und leidenschaftlicher Amateurfußballer. Der 25-Jährige ist Spieler des SV 1911 Bottrop und teilt mit uns in seiner Kolumne „1911 Freunde“ den Blick auf das nicht selten skurril komische Innenleben des kleinsten Bottroper Kreisliga-Vereins.

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