Bottrop. Spielerisch war das Duell zwischen Adler 07 und dem SC Bottrop bescheiden. 200 Zuschauer kamen beim Landesliga-Derby dennoch auf ihre Kosten.
Der SC Bottrop konnte den Bock auch im Derby nicht umstoßen und bleibt in der noch jungen Landesliga-Saison ohne Punkte. Das Team von Heiko Seidel unterlag am Sonntag trotz engagierter Leistung dem Lokalrivalen Adler 07 Bottrop mit 17:23 (11:11).
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Holger Kulinski musste raus aus der Halle. Der Trainer von Adler 07 Bottrop brauchte frische Luft, um sich ein wenig abzukühlen, denn das Spiel beim SC Bottrop hatte dem Coach streckenweise ziemlich zugesetzt. „Spielerisch war das gar nichts“, ärgerte er sich, „immerhin hat der Kampf gestimmt.“ Sein Team war an diesem Tag das bessere, gewann auch verdient, doch die Adler taten sich schwer mit einem Gegner, der ihnen körperlich alles abverlangte. Insbesondere in der ersten Halbzeit hatte der Tabellenvierte große Probleme damit, seine spielerischen Vorteile in die Waagschale zu werfen.
SC Bottrop macht einen weiteren Schritt in die richtige Richtung
Auf der anderen Seite herrschte nach dem Spiel trotz der Niederlage Zuversicht. Heiko Seidel war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden, wertete die 60 Minuten gegen den Nachbarn als weiteren wichtigen Schritt in die richtige Richung: „Gefallen hat mir der Kampf, die aufopferungsvolle Arbeit, die das Team heute geleistet hat. Im Spiel nach vorne fehlt uns noch die Ruhe und Abgeklärtheit. Und vielleicht fehlen uns auch noch einige Varianten. Das sind aber Dinge, die sich jetzt nach und nach einspielen werden.“
Dem SC Bottrop war es insbesondere in der ersten Halbzeit gut gelungen, dem favorisierten Nachbarn die Stirn zu bieten. Die Seidel-Sieben verteidigte Konsequent und bewies in der Offensive bisweilen eine Schlitzohrigkeit. Gegen die zu Beginn noch nicht sattelfeste Defensive der Adler kamen die Bottroper immer wieder mit Würfen aus der zweiten Reihe zum Erfolg. Gegentreffer, die Holger Kulinski mit Kopfschütteln quittierte: „Wir waren in den ersten 30 Minuten viel zu passiv, haben kein richtiges Blockverhalten gezeigt.“ So konnten die Adler zwar immer wieder mit ein, zwei Toren in Führung gehen, doch zur Halbzeit stand es auch leistungsgerecht unentschieden.
Adler 07 Bottrop zieht in der zweiten Halbzeit das Tempo an
Kulinski stellte zur zweiten Halbzeit seine Defensive um. Und das zeigte Wirkung, denn der SC musste jetzt für jeden Treffer harte Arbeit investieren. Die Adler setzten sich auf 18:14 ab (42.), entschieden war das Spiel aber noch nicht, weil der SC Bottrop ordentlich dagegen hielt und an seine Erfolgschance glaubte. Jonah Grewer verkürzte in der 56. Minute mit einem verwandelten Siebenmeter auf 17:19, der SCB war kurz davor, dem Spiel eine Wende zu geben.
Dass daraus dann doch nichts wurde, lag an Adlers Philipp Klanten, der sich im direkten Gegenzug gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und seine Energieleistung mit dem Treffer zum 20:17 abschloss. Das Tor rüttelte die Adler noch einmal wach und half dabei, den Vorsprung am Ende auf sechs Tore auszubauen.
Während die Adler nach drei Siegen aus vier Spielen auf dem vierten Tabellenplatz stehen, wartet der SC noch auf sein erstes Erfolgserlebnis. Vom vorletzten Tabellenplatz müssen sich die Bottroper aber nicht nervös machen lassen. Dass Leben und Qualität in der Mannschaft steckt, gehörte nämlich auch zu den Erkenntnissen des Derbys.
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