Bottrop. Für die Bottroper Läuferin Marina Kollassa steht bald ein Lauf mit 24.000 Höhenmetern über 330 Kilometer und das „Mekka der Trailläufer“ an.

Die Berge sind gerade so etwas wie die zweite Heimat für die Bottroperin Marina Kollassa. „Es erdet mich total. Alles was vorher war, ist dann egal“, sagt Kollassa. Die Extremläuferin ist aber nicht nur aus Spaß oder urlaubsbedingt in luftiger Höhe, sie bereitet sich vor auf einen ganz besonderen Lauf im September – die Tor de Géants im Aostatal im Nordwesten Italiens, übersetzt: die Tour der Riesen.

„Es ist ein 330-Kilometer-Lauf in den Bergen mit 24.000 Höhenmetern. Das ist schon ein krasses Ding, für das man auch nur ausgelost wird. Ich hatte Glück“, freut sich Kollassa.

Marina Kollassa muss lernen, wie es sich anfühlt, bergab zu laufen

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Für die Strecke, deren höchster Punkt auf 3300 Meter über dem Meeresspiegel liegt und die über 25 Bergpässe führt, braucht aber selbst Marina Kollassa Vorbereitungszeit, ganz egal, wie viele Ultratrails und Kilometer-Strecken sie in ihren Laufsandalen schon absolviert hat.

„Man muss Erfahrungen sammeln, die Höhe kennenlernen und sehen, wie der Körper reagiert. Aber man muss auch lernen, wie es ist, den Berg herunterzulaufen“, sagt Kollassa, für die die letzten Wochen daher „spektakulär“ waren. Denn seit Anfang Juli hat die Bottroperin gleich drei Höhenläufe hinter sich gebracht. Am 3. Juli stand der Stubai Ultratrail im Stubaital im österreichischen Tirol auf dem Programm. „Der Lauf ist 67 Kilometer lang und man startet um Mitternacht“, sagt Kollassa.

​Der Brocken ist für die Bottroperin Marina Kollassa gar kein Problem mehr. Sie strebt nach immer höheren Bergen.
​Der Brocken ist für die Bottroperin Marina Kollassa gar kein Problem mehr. Sie strebt nach immer höheren Bergen. © Kollassa

Insgesamt sind 5356 Höhenmeter im Aufstieg und 2796 Höhenmeter im Abstieg zu absolvieren. Das Ziel befindet sich auf 3150 Metern am Stubaier Gletscher. Da dies nicht ungefährlich ist, wird nachts mit einer Stirnlampe gestartet, bei Ankunft im Ziel ist es dann auf jeden Fall hell.

Kollassa erreichte in der weiblichen Konkurrenz in 11:43:31 Stunden den achten von 31 Plätzen. „Das ist schon krass. Denn da starten die Bergziegen, die in alpinen Gebieten wohnen“, so Kollassa, die eine Woche später beim La Chouffe Trail in Belgien über 47 Kilometer startete und auf mit 5:07:35 Stunden Rang elf als zweitbeste Frau finishte. „Da bin ich acht Minuten zu spät gestartet, weil ich keinen Parkplatz gefunden hatte. Dass ich dann Zweite geworden bin, hat mich schon überrascht. Ich bin ja auch eine Gefühlsläuferin und habe keine Zeiten als Ziel“, sagt die Bottroperin.

Über die Chiemgaue zum Mont Blanc

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Weiter ging es beim Eiger Ultra Trail in der Schweiz vom 16. bis zum 18. Juli: 51 Kilometer, 3100 Meter Höhendifferenz und der Gipfel des Faulhorns auf 2680 Meter, die Temperaturen entsprechend kalt. „Das war richtig schön. Man läuft gefühlt 25 Kilometer hoch und dann 25 Kilometer runter. Am höchsten Punkt beim Faulhorn ist es schön nebelig. Das war wie im Märchen“, sagt Kollassa, die diesmal in 7:35:12 Stunden auf dem 13. Rang landete.

​Das Wetter ist nur eine Nebensache. Marina Kollassa läuft bei sengender Hitze wie bei eisiger Kälte.
​Das Wetter ist nur eine Nebensache. Marina Kollassa läuft bei sengender Hitze wie bei eisiger Kälte. © Kollassa

Der Eiger Ultra Trail war dabei für die Bottroperin aber nur eine Zwischenetappe in Richtung des kommenden Wochenendes. „Dann steht der Chiemgauer 100. Am Donnerstag fahre ich los, Freitag Mittag starten wir und am Sonntag geht es zurück“, freut sich Kollassa auf die nächste Aufgabe. Die Strecke über 100 Meilen – also 161 Kilometer – führt über circa 7300 Höhenmetern, 40 Kilometer alpine Wanderwege, 45 Kilometer losen Untergrund, 55 Kilometer Kies und 14 Kilometer Asphalt.

Ist das geschafft, gibt es dennoch kein Ausruhen, es folgt Mitte August der Mauerweglauf, ein flacher 100-Meilen-Lauf in Berlin und – ganz besonders – der Ultra Trail du Mont Blanc Ende August. „Das wird ein tolles Highlight. Es ist ein ganz bekannter Lauf und es wird ein Spektakel, es ist so etwas wie das Mekka der Trailläufer“, sagt Kollassa – immer mit der Tour der Riesen im Hinterkopf.

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