Bottrop. Im Achtelfinale gegen den VfB Bottrop hatte der SV Fortuna Bottrop am Ende den längeren Atem. Ein Spieler sah dabei als Betreuer die Rote Karte.
Die äußeren Rahmenbedingungen auf Rheinbaben stimmten: Rund 400 Zuschauer fanden ihren Weg ins Stadion.
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Noah, Jason, Emilie, Paul, Jakob, Ben, Henri, Lennox, Marlon, Felix, Mats, Ric, Etienne, Lucas, Emmanuel, Manchor, Liam, Hussein Can, Vinzent, Henry, Luke und Maxim spielten eine besondere Rolle – sie geleiteten die beiden Teams auf das Spielfeld. Die Fortuna hatte ihre G1, G2, F2, F1 und E2 „zusammengeworfen“, um dieses Event zu ermöglichen; zahlreiche Kids sind derzeit im Urlaub. Begeistert flitzten sie nach der Begrüßung vom Platz.
Fortuna Bottrop und der VfB Bottrop belauern sich in der ersten Hälfte
Dort ging es im Anschluss zunächst gemächlicher zu. Die erste Hälfte hatte den Fanlagern nur wenig Highlights zu bieten. Zwar bemühte sich die Fortuna um einen geordneten Aufbau, doch aus der Sicht von Fortuna-Trainer Sebastian Stempel kam der Auftritt seiner Spieler eher einem „Sommerkick“ nahe.
In zwei Situationen bewiesen die Gäste mehr Zug zum gegnerischen Tor. In der zehnten Minute meisterte Fortunas Cedric Lohe den Abschluss von Okan Solak. Nach einer Ecke in der 16. Minute kam Dominik Teschke zum Schuss; Lohe lenkte den Ball über die Latte.
Adrian Figielek und Dominik Wenderdel vergeben gute Möglichkeiten
Nach dem Seitenwechsel übernahm die Fortuna das Zepter. Die nächste bemerkenswerte Szene spielte sich allerdings am Seitenrand ab. Jan Golembiewski wurde von Schiedsrichter Janne Kühsel des Innenraums verwiesen. Der Co-Trainer des VfB Bottrop hatte die Entscheidungen des Unparteiischen vehement kritisiert (58.). Doch ein ähnliches Kartenfeuerwerk wie bei dem Finale zwischen den beiden Teams im vergangenen Sommer entzündete sich diesmal nicht.
Stattdessen konnte die Fortuna mehr und mehr sportliche Akzente setzen. Nach einem VfB-Fehlpass kam Adrian Figielek gefährlich vor das Tor von Felix Schürmann, der aber Übersicht und Nerven bewahrte und den Ball zur Ecke klärte (61.).
Zwei Minute später brachte Kevin Wenderdel einen Freistoß in den 16-Meter-Raum, doch keiner der Offensivkräfte der Fortuna konnte seine Vorlage nutzen. In der Schlussphase wussten die Gastgeber die Qualität ihrer Angriffe noch einmal zu steigern. Doch Dominik Wenderdel (91.) und Norman Hassenrück (92.) verpassten es, die Partie zu entscheiden – das Spiel ging in die Verlängerung.
In der Verlängerung sorgt Fortuna Bottrop schnell für klare Verhältnisse
Hier waren die Fortunen von Beginn an dominierend. Dominik Wenderdel nutzte eine unübersichtlichen Gemengelage zum 1:0 (100.) und Thilo Grollmann bewies seine Kopfballstärke (102., 105.).
Der Rheinbaben-Anhang verlieh seiner Freude mit „For-For-For-Fortuna“-Gesängen Ausdruck. Aufseiten des VfB überwog zu diesem Zeitpunkt der Frust. Devin Müller, bereits verwarnt, machte seinem Unmut für den Schiedsrichter hörbar Luft und wurde mit Gelb-Rot bedacht. Und auch an der Linie gab es einen weiteren Disput. Der vom VfB als Betreuer eingesetzte Kudret Kanoglu war einer Anweisung des Schiedsrichters nicht nachgekommen und erhielt eine Rote Karte.
Kudret Kanoglu droht eine Sperre, VfB sah das Match als „Testspiel“ an
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Ein gebrauchter Tag für den VfB? „Wir müssen jetzt hören und klären, wie der Schiedsrichter diese Situationen mit unseren Betreuern bewertet“, meinte Marvin Backhaus, der Patrick Wojwod als Coach vertrat. „Was das Spiel angeht, haben wir das Ganze mehr als Testspiel gesehen. Es sind ja beide Mannschaft bereits für den Niederrheinpokal qualifiziert.“
Die recht deutliche Niederlage erklärte der Übungsleiter mit zahlreichen Ausfällen im Kader und der Belastung im Training. „Die ist brutal hoch. Zudem konnten wir nur zwei Mal wechseln. In der Verlängerung waren wir am Ende der Kräfte.“
Fortunas Coach freute sich über den Erfolg. „Es ist ein verdienter Sieg. Von der ersten Halbzeit abgesehen haben wir das Spiel im Griff gehabt, der VfB hatte nur eine Möglichkeit. Wenn Felix Schürmann nicht so gut gehalten hätte, hätten wir das Spiel wohl schon in 90 Minuten entschieden.“
Angetan zeigte sich Stempel von den Toren. „Dominik Wenderdel macht die klare Chance in der Nachspielzeit nicht, im Gewühl macht er ihn dann rein. Tim war wie immer stark bei den Standards, Thilo bei seinen Kopfbällen.“ Ein Sonderlob gab es – wieder einmal – für Benedikt Kracke. „Er wollte zur 60. Minute schon raus, am Ende hat er in der Verlängerung viele und wichtige Bälle für uns geholt.“
Das Team von Sebastian Stempel trifft nun im Viertelfinale auf den BV Osterfeld
Fortuna Bottrop: Lohe, Grollmann, Strickerschmidt, Güldü, Ausif (66. Akkaya), Hegemann, Figielek (61. Hassenrück), Ntinas, D. Wenderdel, Kracke, K. Wenderdel
VfB Bottrop: Schürmann, Pieritz, Teschke (81. Drechsler), Harm, Solak (61. Heinz), Uslu, Meißner, Marcinkowski, Müller, Fojcik, Köse