Bottrop. Die Hochwasser-Bilder haben die Vereine schockiert. Rhenania, der SV 1911 und die Karateka der Arawashi-Kampfkunstschule riefen zu Spenden auf

Die Bilder der Unwetterkatastrophe, die in der vergangenen Woche auch große Teile des Ruhrgebiets getroffen hat, haben betroffen gemacht. Viele Menschen mussten evakuiert werden oder ließen sogar ihr Leben, zudem hat das Hochwasser enorme Schäden hinterlassen. So auch auf der Sportanlage der DJK Blau-Weiß Mintard in Mülheim an der Ruhr.

1,50 Meter hoch stand das braune Wasser, zerstörte das Vereinsheim und wohl auch den Kunstrasenplatz in Mintard.

Als Marc Bewersdorf, der zweite Jugendleiter von Rhenania Bottrop, die Bilder aus Mülheim sah, fehlten ihm zunächst die Worte – ehe er dann mit anpackte, so wie es aus der Ferne ging. „Die Bilder von dort sehen katastrophal aus. Ich habe dann bei uns im Verein gefragt, wie wir Blau-Weiß Mintard unterstützen können und wir haben uns für eine Geldspende entschlossen“, sagt Bewersdorf.

Rhenania Bottrop spendet 1000 Euro an die DJK BW Mintard

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Innerhalb kürzester Zeit wurde die Aktion ins Leben gerufen und fand zahlreiche Unterstützer. „Mit dem Spendenzweck ‘Mintard’ kamen schon etwas Geld zusammen. Zudem haben wir gesagt, dass wir als Verein erst einmal in Vorkasse gehen werden und haben in Absprache Geld der Jugend- und Seniorenabteilung gespendet. 1000 Euro müssten in Mintard schon angekommen sein. Der Verein weiß selbst am besten, was er nun konkret gebrauchen kann und wofür er das Geld einsetzt“, so Bewersdorf.

Beendet ist die Spendenaktion damit noch lange nicht. Rhenania hat – wie auch der SV 1911 Bottrop – eine Sammelbox im Vereinsheim aufgestellt und die Daten zum Spenden auf der Homepage hinterlegt. Der Verein hofft, dass noch mehr Geld zusammenkommt.

Zudem besteht die Idee eines Benefizspiels, „sobald sich die Situation etwas beruhigt hat. Wir würden Mintard gerne zu uns einladen. Von weitem ist man immer etwas machtlos. Wir möchten uns aber solidarisch zeigen und würden uns freuen, wenn Mintard so schnell wie möglich wieder ans Spielen kommt“, so Bewersdorf.

Karatekas der Arawashi-Kampfkunstschule sammeln Sachspenden

Neben Rhenania, dem SV 1911 und dem VfB Kirchhellen (siehe links), hat auch das Arawashi Karate-Team seine Vereinsmitglieder zusammengetrommelt, um den vom Hochwasser betroffenen Menschen zumindest ein wenig Hilfe zukommen zu lassen. „Wir wollten etwas tun und haben über den E-Mail-Verteiler unseres Vereins und über Social Media zu Sachspenden aufgerufen“, sagt Carsten May von der Karateschule.

Carsten May (Mitte) von der Arawashi-Kampfkunstschule initiierte die Spendenaktion.
Carsten May (Mitte) von der Arawashi-Kampfkunstschule initiierte die Spendenaktion. © Arawashi Team Bottrop

Am vergangenen Freitag starteten die Karatekas die Aktion und nahmen die Spenden am Samstag und am Sonntag entgegen. Am Montag wurde dann alles nach Sonsbeck zur Firma Rossimedia gebracht, die das Sammelzwischenlager organisiert und die Spenden von dort zum Deutschen Roten Kreuz nach Aachen weiterleitet. Dort wird dann alles in der Eifel verteilt.

Schon nach dem ersten Sammeltag war das Arawashi Team „restlos begeistert“ von der Spendenbereitschaft der Mitglieder. Neben zahlreichen Sachspenden wie Hygiene-, oder Babyartikel sind auch mehrere hundert Euro an Geldspenden zusammengekommen, von dem die Karatekas zum Beispiel Tiernahrung kauften.

Bei der Übergabe am Montag hatten die Karatekas Spenden im Wert von rund 900 Euro zusammen – oder auch „15 Kubikmeter“, wie Carsten May sagt. Er ergänzt: „Als wir am Montag in Sonsbeck ankamen, war da die Hölle los. Es waren schon zwei 40-Tonner-LKW komplett voll.“

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