Ruhrgebiet. Die Staffelleiter der Landesliga drei und der Bezirksliga neun und 14 der Männer und der Frauen-Bezirksliga fünf, machen den Klubs wenig Hoffnung.
Wenn die Staffelleiter der Ligen des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) aktuell eins unter Beweis stellen, dann ist es Geduld.
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Denn im Moment bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu warten: auf die nächsten Entscheidungen der Politik bei der Bund/Länderrunde am 18. April und auf die Ansage des FLVW-Präsidiums.
Klar ist aber, dass es die ehrenvolle, aber unliebsame Aufgabe der Staffelleiter sein wird, bei einer realistischen Verlängerung der Fußball-Pause für einen Flickenteppich im FLVW-Gebiet zu sorgen. Denn jede einzelne Liga muss so lange wie irgendwie möglich künstlich am Leben gehalten werden, bis der Terminkalender die Möglichkeit des Vollendens von 50 Prozent der Spiele nicht mehr hergibt. Nach und nach würden beim Überschreiten der jeweiligen Deadlines dann die Ligen annulliert.
Wenig Optimismus bei Staffelleiter Klaus Overwien
Dazu gehören auch die Landesliga drei und die Bezirksligen neun und 14 der Männer sowie die Frauen-Bezirksliga fünf. In diesen vier Klassen spielen Teams aus Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Hattingen, Bochum, Witten und Gladbeck.
„Die Nachholspiele sind überschaubar. Die Frage ist allerdings, ob wir überhaupt und wenn ja, in welcher Form wir wieder ans Spielen kommen. Und von allem, was man täglich so hört und liest, bin ich da nicht optimistisch“, sagt Klaus Overwien, der Staffelleiter der drei Männer-Ligen.
Für die Landesliga sieht es düster aus
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Konkret sieht die Situation in der Landesliga 3, in der die Sportvereinigung Horsthausen, der SV Horst-Emscher, die SG Welper, der SV Wanne, SW Wattenscheid, die SSV Buer, die DJK Wattenscheid, Blau-Weiß Westfalia Langenbochum, der Erler SV, Firtinaspor Herne und Viktoria Resse spielen, so aus: Die 18 Mannschaften haben zwischen sechs und acht Spiele absolviert, insgesamt gingen 63 Partien über die Bühne, also 20,6 Prozent der benötigten. Zum Erreichen der 50-Prozent-Hürde müssten insgesamt 306 Spiele absolviert werden. Es fehlen demnach noch 243.
„Hier gibt es insgesamt noch neun Nachholspiele. Es fällt kein Verein aus dem Rahmen und hätte besonders viele Spiele nachzuholen. Wir könnten die Nachholspiele also an zwei Spieltagen hinbekommen“, so Overwien.
Und da bisher ohne die Nachholspiele acht Spieltage absolviert sind und es 17 sein müssten, um die 50-Prozent-Marke erreichen zu können, fehlen noch elf Spieltage. „Selbst, wenn ich noch zwei Feiertage mit reinziehe, wird das nicht einfach. Ich will es nicht ganz ausschließen, bin da aber nicht besonders optimistisch“, sagt Overwien.
In den Bezirksligen bestehen noch größere Chancen
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Besser sehe die Situation in den Bezirksligen neun und 14 aus. Denn bei diesen beiden handelt es sich um 16er-Staffeln. In der Bezirksliga neun, in der der TuS Stockum aktiv ist, sind zwischen fünf - die Spielvereinigung Blau Gelb Schwerin war dreimal von Spielausfällen aufgrund eines Coronaverdachts betroffen - und acht Spiele und insgesamt 54 Partien absolviert. Das sind 22,5 Prozent aller benötigten Begegnungen. Die 50 Prozent wären bei 240 Spielen erreicht, es fehlen also noch 186 Partien.
In der Bezirksliga 14 stehen die Teams zwischen sechs und acht Partien. Insgesamt wurden 56 Spiele, also 23,33 Prozent der benötigten, absolviert. Auch hier sind 240 Spiele die zu erreichende Marke. Es fehlen also noch 184 Begegnungen. In dieser Liga spielen der SV Zweckel, die Spielvereinigung Erle, der BV Rentfort, der SV Hessler 06, der VfB Kirchhellen, Westfalia Gelsenkirchen und der SC Hassel.
„In der Bezirksliga 14 sind es auch noch acht Nachholspiele, die an zwei Spieltagen zu absolvieren wären. Und dann müssten noch sieben Spieltage gespielt werden. Das würde rein rechnerisch aktuell noch klappen“, so Overwien, der das auch über die Bezirksliga neun sagt. „Hier sind es noch zehn Nachholspiele und dazu sieben Spieltage. Es ist eine Liga mit relativ kurzen Wegen. Da wäre es nicht unmöglich, ein zusätzliches Spiel in der Woche einzuplanen“, sagt Overwien.
In der Frauen-Bezirksliga wird die Entfernung zum Problem
In der Frauen-Bezirksliga fünf spielen 14 Mannschaften. Aus dem WAZ-Gebiet sind das der SV Wanne, Teutonia Schalke, der VfL Grafenwald und der VfB Börnig. Hier sind zwischen drei (PSV Bork) und sechs Spiele über die Bühne gegangen, insgesamt 68 Partien, also 37,36 Prozent der benötigten. Es fehlen noch 114 Begegnungen bis zur 50-Prozent-Marke mit 182 Spielen.
„Bei mir sind noch acht Spiele nachzuholen, damit die sechs Spieltage voll wären. Dazu kommen sieben Spieltage, die komplett stattfinden müssten“, so Staffelleiter Jürgen Groothus.
Ein Problem ist hier die Entfernung, die Spieltage unter der Woche je nach Paarung unmöglich macht. „Die Spielerinnen arbeiten und es sind weite Wege. Da müsste man von Fall zu Fall entscheiden“, so Groothus, der selbst zwar noch kein Deadline-Datum nennen möchte, aber bekräftigt: „Die Saison muss am 30. Juni beendet sein. Der letzte Sonntag im Juni ist auch der letzte Spieltag.“
Zuschauer, Tests, Finanzen: Es sind noch viele Fragen offen
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Bei all der Rechnerei ist klar, dass es aktuell eher Kaffeesatzleserei ist und sich die Überlegungen im hypothetischen Bereich abspielen. Eine Verlängerung des Wettkampfverbotes würde wohl Annullierungen nach sich ziehen. „Wir warten jetzt ab, was in der nächsten Woche passiert, sodass wir Ende nächster Woche ein Szenario haben, wie mit dem Lockdown umgegangen wird. Wird er noch einmal verlängert, müssten wir alles noch einmal neu auf den Prüfstand stellen“, sagt Overwien.
Dem Staffelleiter sind aus juristischen Gründen die Hände gebunden. „Wir müssen uns an die Regularien halten. Solange ein Spielbetrieb theoretisch machbar ist, müssen wir ihn anbieten. Allerdings“, so Overwien, „ist es auch wichtig, unter welchen Umständen man auf den Platz käme. Mit Zuschauern oder ohne? Und was ist mit den Testungen? Wenn wir vor jedem Spiel Tests haben müssten, ist das auch eine Sache, die den Vereinen finanziell wohl gar nicht zumutbar ist.“
So bleibt ihm aktuell weiterhin nur die Geduld als Tugend der Stunde. Overwien: „Wir müssen noch etwas warten, aber wenn sich die Lage nicht plötzlich zum Guten wendet, habe ich keine großen Hoffnungen. Man kann nur hoffen, dass wir so etwas nie wieder erleben, wenn die Pandemie vorbei ist. Denn unabhängig vom Sport braucht sowas ja kein Mensch.“