Bottrop. Bis zu 30 Personen dürfen seit dem 15. Juli in Räumen wieder Kontaktsport betreiben. Die Normalität ist aber noch nicht ganz zurückgekehrt
Sportler und Vereine haben es im laufenden Kalenderjahr bisweilen schwer. Die Pandemiesituation erforderte nicht nur auf sportlicher Ebene diverse Opfer und Umstellungen. Improvisationskünste standen phasenweise hoch im Kurs.
Während sich die Lage mittlerweile zu entspannen scheint und insbesondere bei Freiluftsportarten auch wieder erste Wettkämpfe und Testspiele denkbar und in Planung sind, mussten sich die Athleten und Vereine in den Sporthallen noch mit strengen Richtlinien auseinandersetzen.
Beim JC Bottrop gab es mehrere Zehnergruppen
So war Kontaktsport in geschlossenen Räumen bis zuletzt nur für Gruppen von bis zu zehn Personen gestattet. Vor allem für Teamsportarten stellt dies eine echte Herausforderung dar. Und selbst die Judoka, die sich bei Wettbewerben primär in Einzelkämpfen duellieren, mussten sich im Training den Gegebenheiten anpassen.
„Trainiert wurde in Kleingruppen“, äußerte sich etwa Markus Wallerich vom Judo-Bundesligsten JC 66 Bottrop. „Das war schon etwas ungewöhnlich. Wir hatten mehrere Zehnergruppen, die in der Halle gesondert aktiv waren. Ab und zu wurden daher neben Homeworkouts auch Übungseinheiten ins Freie verlegt.“
Mehr Alternativen bei DJK Adler 07
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Doch die Umstände haben sich zum 15. Juli geändert, die neue Corona-Schutzverordnung hat für Entspannung in den Hallen gesorgt und gehörig aufatmen lassen. Denn die neuen Richtlinien erlauben statt zehn, nunmehr eine Gruppe von bis zu 30 Personen bei Kontaktsportarten in geschlossenen Räumen.
So kehrt noch ein kleines Stück mehr Normalität ins alltägliche Trainingsgeschehen ein. Seit einer Woche können etwa die städtischen Handballklubs wieder im Normalbetrieb trainieren. „So ganz ist es natürlich noch nicht dasselbe wie vorher“, gesteht Sebastian Wycichowski, Trainer des Landesligisten DJK Adler 07 , „wir müssen etwa diverse Schutzmaßnahmen einhalten und nachhalten, wer beim Training beteiligt war. Auch das Training mit erster und zweiter Mannschaft zusammen ist nur schwer möglich. Aber klar ist auch, dass wir nun wieder mehr Alternativen haben und das Team nicht weiterhin in mehrere Kleingruppen einteilen müssen.“
Hartmetall Ruhrpott kann die Trainingsqualität wieder steigern
Positiv wurde die neue Verordnung auch bei den Sportlern und Aktiven von Hartmetall Ruhrpott aufgefasst. Markus Adam, Trainer und Macher in Personalunion bei den Hartmetallern sowie den MMA Corps Ruhrpott, kann die Trainingsangebote wieder auf ein normales Maß ausweiten. „Vorher haben sich viele auch über Trainingseinheiten in den heimischen vier Wänden fit gehalten. Beispielsweise für die Hartmetaller wurde eine WhatsApp-Gruppe gegründet und es wurden diverse Workout-Videos gedreht“, so Adam.
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„Nun kehrt noch etwas mehr Alltag bei uns ein. Wobei wir auch zuvor schon sehr hohe Hygienestandards hatten. Zudem konnten wir das Kursangebot noch weiter ausbreiten, wodurch alles auch ein wenig entzerrt wird. Das wiederum hat eine Steigerung der Trainingsqualität zur Folge. Insgesamt sind wir also auf einem guten Weg.“
Das Warten bleibt bestehen
Doch den Verantwortlichen ist auch bewusst, dass sich alles jederzeit wieder in eine andere Richtung ändern kann. „Wir sind immer von den aktuellen Entwicklungen abhängig und müssen uns diesen fortlaufend anpassen“, so Wallerich. Und geht es nach Adler-Coach Wycichowski, so bedarf es weiteren Lockerungen, um etwa bei den Handballern auch einen ordentlichen Spielbetrieb wieder zu ermöglichen. „Aber bis dahin haben wir ja noch etwas Zeit. Wir warten ab und werden uns bis dahin mit dem zufrieden geben, was wir haben.“