Bottrop. Der Kader steht, die Testspiele auch. Die Frauen der Adler fanden die getroffene Aufstiegsregelung „unfair“ - umso größer ist der Drang nach oben.

Für die Handballerinnen der Adler 07 Bottrop ist die Mission für die kommende Saison klar. Die Adler-Frauen wollen dann einen neuen Anlauf für das Projekt „Verbandsliga-Aufstieg“ nehmen. „Wir haben auf jeden Fall das Zeug dazu“, ist Adler-Trainer Frank Meese überzeugt.

Den Sprung in die höhere Klasse hatten die Bottroperinnen in der vergangenen Spielzeit nur knapp verpasst. Zum Zeitpunkt des coronabedingten Saisonabbruchs hätten sie rein rechnerisch sogar noch die Option auf den Aufstieg gehabt.

DJK Adler 07 Bottrop hat auf eine Wildcard-Lösung gehofft

Dass ihnen diese Chance verwehrt wurde, bezeichnet Trainer Meese als „unfair“. Er hätte eine Wildcard-Lösung, wie es beispielsweise der Handballverband Westfalen gemacht hat, bevorzugt. „Das war eigentlich dumm gemacht“, findet er deutliche Worte. Denn ausreichend Platz wäre in den Verbandsligastaffeln seiner Meinung nach gewesen.

Mittlerweile hat sich der Landesligist aber mit der Situation arrangiert und bereitet sich gewissenhaft auf die neue Saison vor. „Wir haben eigentlich auch in der akuten Corona-Zeit viel trainiert“, erinnert sich Meese zurück. Gemeinsam mit der zweiten Mannschaft gab es zunächst zweimal die Woche Krafttraining unter Anleitung von Spielerin Sandra Bücking über den Videodienstanbieter Zoom.

„Sandra ist Personal Trainerin in Gladbeck, sie hat für uns die Einheiten extra zusammengestellt“, erklärt der langjährige Bottroper Trainer.

Spielpraxis ist wichtig

In der jetzigen Ferienzeit steht den Handballerinnen allerdings nur eine Hallenzeit zur Verfügung. „Wir hatten die Hoffnung, dass die Sporthallen komplett offen sind wegen der vorherigen coronabedingten Schließungen, aber dem war nicht so“, so der Trainer.

Dafür stehen Outdoor-Einheiten an den Serpentinen des Tetraeders oder auf einer Gladbecker Beachanlage auf dem Programm. Die ersten Vorbereitungsspiele sollen im August folgen. „Wir brauchen die Spielpraxis, ohne geht es nicht“, sagt Meese.

Testspiele gegen Tura Dümpten und den TuS Lintorf

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Dabei werden die Adler-Frauen auf Gegner von der Bezirksliga bis zur hin zur Oberliga treffen. Dazu gehören die Tura 05 Dümpten aus Mülheim, der TV Biefang, die HSG Waldum-Aldenrade oder der TuS Lintorf.

Große Veränderungen gibt es im Kader der „07erinnen“ nicht. Einen Abgang haben sie zu vermelden: Rückraumspielerin Daniela Niebecker hat sich der GSG Duisburg angeschlossen. Ihre Lücke auf der linken Rückraumseite soll Andrea Heek aus der Bottroper Reserve füllen. Zudem wird es einen Wechsel zwischen den Pfosten geben. Die beiden Torfrauen Kateline Bittner und Ana Kolberg werden in der kommenden Saison in die zweite Mannschaft wechseln. Die eine, weil sie dort lieber im Feld spielen möchte, die andere, weil sie grundsätzlich kürzer treten will. Dafür wird Angela Verwaayen in die erste Mannschaft aufrücken und gemeinsam mit Hannah Mandrysch, die aus Dortmund nach Bottrop zurückgekehrt ist, das Tor hüten.

Die Breite des Kaders überzeugt Trainer Meese

Die Stärke seines Teams sieht Meese vor allem in ihrer Torgefährlichkeit und dem schnellen Spiel. „Das können nur wenige mitgehen“, so der Trainer. Oftmals hätte die Adler-Frauen in der vergangenen Saison von ihrer konditionellen Überlegenheit profitiert.

Zudem seien sie auf jeder Position gut aufgestellt und gleichwertig besetzt. „Bei Wechseln gab es eigentlich nie einen Bruch im Spiel“, ist Meese zufrieden. Auch deswegen wollen die Adler-Frauen die Favoritenrolle um den Aufstieg annehmen und mit breiter Brust in die Spiele gehen. „Wir werden uns auch in der neuen Saison nicht verstecken“, kündigt Meese an. Die neue Staffel hält er trotz der insgesamt fünf Aufsteiger nicht zwangsläufig für schwächer als im Vorjahr.