Bottrop / Ruhrgebiet. Wegen der Corona-Pandemie findet Olympia erst 2021 statt. Das bedeutet für Olympioniken aus Bottrop und der Region Klarheit, aber auch Fragen.
Die Entscheidung war keine Überraschung mehr: Das Internationale Olympische Komitee hat am Dienstag bekanntgegeben, dass die Olympischen Spiele 2020 in Tokio um eine Jahr verschoben werden – Grund ist natürlich die Coronavirus-Pandemie.
Für die Sportlerinnen und Sportler aus dem Ruhrgebiet bedeutet das einerseits Klarheit und Planungssicherheit – aber auch viele neue Fragen.
Vorbereitung war kaum möglich: Für viele fällt der Druck erstmal ab
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Schwimmer Damian Wierling von der SG Essen meint: „Es ist natürlich erstmal die richtige Entscheidung. Man kann mit Corona kaum davon ausgehen, dass man schöne und freudige Spiele hätte.“
Für ihn wäre es bald um die Qualizeiten gegangen. „Da wird man schon ein bisschen unruhig, das habe ich auf jeden Fall gemerkt. Jetzt fällt der Druck erstmal ab und ich muss nicht unbedingt ein Schwimmbecken auftreiben, das noch offen hat.“
Die Vorbereitung dieser Saison ist nun dahin, 2021 müssen alle Sportlerinnen und Sportler eine neue Vorbereitung durchlaufen. „Für diejenigen, für die die Karriere nach Tokio beendet gewesen wäre, ist es nun bestimmt eine große Umstellung“, vermutet Badmintonspielerin Yvonne Li aus Mülheim. Für
Bottroperin Horn hatte ihr zweites Olympia-Ticket schon sicher
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„Ich weiß noch nicht, ob ich mental bereit bin, dass alles noch einmal ein Jahr lang durchzuziehen. Es wäre schon hart, wieder von vorne anfangen zu müssen“, so Li, die ihr Ticket schon fast sicher hatte.
Schon einen Schritt weiter war die Bottroperin Stefanie Horn: Die Kanutin, die für Italien startet, hatte ihr Ticket schon sicher, zum zweiten Mal nach Rio de Janeiro 2016. Horn steckt seit dem vergangenen Herbst in der Vorbereitung auf die Spiele, auch sie wird in dieser Hinsicht von vorne anfangen müssen.
Von vielen Sportlerinnen und Sportlern sind die Reaktionen aber insgesamt positiv. Pamela Dutkiewicz war „erleichtert, dass die Entscheidung jetzt gefallen ist. Sie ist richtig“, sagte die Hürdensprinterin des TV Wattenscheid 01.
USA-Studentin Demler konnte zuletzt nicht mehr trainieren
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Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, heißt es für Kathrin Demler. Demler startete ihre Schwimmkarriere in Bottrop, ihre Eltern wohnen in Gladbeck, sie studiert in Ohio. Ihr Trainer in den USA hat sie nach Deutschland geschickt – mit der Hoffnung, dass es hier eine Sondergenehmigung gibt.
Die gab es nicht, selbst der Olympiastützpunkt Essen war zu. Demler war gut in Form, hoffte aber aus diesem Grund auf eine Verschiebung und einen neuen Anlauf 2021. Den bekommt sie, andere müssen den auf sich nehmen. Einerseits gibt das Klarheit – andererseits eben auch neue Fragen.
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