Bottrop. Ein aufregender Samstag endet mit dem Sieg des VfB beim Jürgen-Weber-Turnier. Der leistet sich nur einen Ausrutscher – gegen das Team des Tages.

Die beiden besten Fußballmannschaften Bottrops hatten noch ein Zugabe für das Publikum in der ziemlich vollen Dieter-Renz-Halle: Nach 12 Minuten zwischen dem VfB Bottrop und dem SV Fortuna stand es 1:1, es gab fünf Minuten Verlängerung um den Turniersieg. Ein packendes Endspiel, nach einem aufregenden Turniertag, bei dem aber auch schnell klar war: So groß der Spaßfaktor in der Vorrunde war – wenn Fortuna und der VfB im Finale aufeinander losgehen, dann ist richtig Feuer drin.

Am Ende schaffte es der VfB Bottrop mit 2:1 nach Verlängerung, Titelverteidiger SV Fortuna zu stürzen – was Trainer Patrick Wojwod stolz machte.

„Das war zum Zuschauen vielleicht nicht das beste Spiel, weil es sehr von Taktik, aber auch Emotionen geprägt war. Wir haben es aber in den letzten beiden Spielen sehr gut gemacht“, lobte Wojwod seine junge Mannschaft, die am Ende die etwas glücklichere der beiden besten Mannschaften war.

Vorrunde Gruppe B: Sportfreunde obenauf, Rhenania enttäuscht bitter

Der VfB hatte die Halbfinalteilnahme ja schon seit Donnerstag so gut wie sicher, setzte dann mit dem 3:1 über Rhenania im ersten Gruppenspiel direkt ein Zeichen – das 0:2 etwas später gegen die Sportfreunde 08/21 blieb die einzige Niederlage der Weiß-Schwarzen.

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Der Ausrichter sorgte auch dank dieses Siegs für die Sensation des Tages: Der B-Ligist begann mit einem souveränen Erfolg über Polonia Ebel, knüpfte dann dem SV Rhenania ein Remis ab und besiegte schließlich den VfB. Gleichzeitig konnte Vorjahresfinalist Rhenania nicht an den guten Auftritt vom Donnerstag anknüpfen.

Der VfB jubelte nach einem Sieg im Finale nach Verlängerung.
Der VfB jubelte nach einem Sieg im Finale nach Verlängerung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auf die Niederlage gegen den VfB folgte das Unentschieden gegen die Sportfreunde 08/21 – vor den abschließenden Spielen gegen Polonia Ebel und die BSG Mengede hatte der SVR aber alles noch in der Hand. Aber dann kam es.

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Marcel Paul brachte Ebel gegen den SVR früh mit einem Hackentor in Führung, Rhenania drehte das Spiel zwar, spielte aber alles andere als souverän – und kassierte durch ein Eigentor wenige Sekunden vor der Sirene das 2:2.

Gegen die BSG Mengede legte Rhenania das 1:0 vor, geriet dann aber in Rückstand, spielte wieder nur 2:2, blieb damit am Samstag sieglos und machte den Weg frei für die SF 08/21, die vorher gegen die BSG ihre Hausaufgaben erledigt hatten.

Vorrunde Gruppe A: FC 19 betreibt souverän Wiedergutmachung

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Entgegen der Erwartung lief die andere Gruppe deutlich weniger dramatisch: Der am Donnerstag noch so enttäuschende FC 19 gewann alle vier Partien, zog damit hinter dem SV Fortuna ins Halbfinale ein, der die restlichen drei Spiele gegen die Welheimer Löwen, Dostlukspor und den SV Vonderort gewann.

Die Gruppe, die am zweiten Feiertag noch so eng war, war dann doch eine ziemlich eindeutige Sache, wobei die Welheimer Löwen sich gute Noten verdienten, Dostlukspor (drei Niederlagen) enttäuschte.

Halbfinale: Sportfreunde wehren sich, treffen aber zu spät

Im Halbfinale also wie erwartet die drei Bezirksligisten VfB, Fortuna und FC 19 – sowie die Sportfreunde. Die wehrten sich auch im Halbfinale gegen den SV Fortuna nach Kräften. Kevin Wenderdels linke Klebe und eine gute Torwartleistung sorgten aber für Fortunas Führung.

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Cem Sakiz und Ralf Thiel machten in den letzten zwei Minuten alles klar, wobei Anton Martin zwischendurch noch einen feinen Ehrentreffer für die Sportfreunde erzielte.

Hier kann Gino Pöschl den Ball verteidigen, grundsätzlich war das Endspiel immer umkämpft – nach langer Fortuna-Führung drehte der VfB aber noch das Spiel.
Hier kann Gino Pöschl den Ball verteidigen, grundsätzlich war das Endspiel immer umkämpft – nach langer Fortuna-Führung drehte der VfB aber noch das Spiel. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Martin meinte nachher über den überraschenden Halbfinaleinzug: „Das war eine super Leistung – wir haben uns eigentlich nicht viel ausgerechnet, uns aber einfach vorgenommen, dagegenzuhalten und jedes Spiel vernünftig zu bestreiten. Das ist ein großer Erfolg für uns.“

Fortuna wartete auf den Finalgegner – das wurde der VfB Bottrop. In einem packenden, und emotionalen bis hitzigen Spiel gegen den FC 19 führte der VfB früh, überstand eine Unterzahl und machte durch Mali, Pöschl und Dyballa kurz vor Schluss alles klar (4:0).

Finale: Stanczyk bringt die Wende für den VfB

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Im Finale also die Neuauflage des Stadtmeisterschafts-Endspiels aus dem Januar, das Fortuna damals 6:0 gewann. Sakiz, der auch Torschützenkönig wurde, brachte den SVF auch diesmal früh in Führung. Der VfB hielt aber voll dagegen, ließ auch in Unterzahl ganz wenig zu.

Marvin Stanczyk erzwang zwei Minuten vor dem Ende mit dem 1:1 die Verlängerung. Und während Kevin Wenderdel nur das Lattenkreuz Okan Al aus zwei Metern das das Tor gar nicht traf, konterte der VfB eiskalt: Stanczyk bediente Mustafa Uslu, der den VfB zum Sieg schoss – die glücklichere und vielleicht noch einen Tick bessere der beiden besten Mannschaften des Turniers.