Bottrop. Rhenanias Emre Kilic und Fortunas Asli Acar haben zusammen mehr als 50 Hinrundentore erzielt. 2020 haben sich die beiden viel vorgenommen.
Auf die Frage nach den Toren zögert Asli Acar noch kurz: „Einundzwanzig glaube ich … ?“ Bevor sie den Satz beendet hat, springt Emre Kilic ein: „Zweiundzwanzig! Ich hab zweiunddreißig“, sagt er und guckt Asli stolz an – mit mehr als 50 Toren alleine in der Hinrunde für den SV Rhenania und den SV Fortuna sind die beiden wohl Bottrops torgefährlichstes Liebespaar. Kennengelernt haben sich die beiden allerdings nicht auf dem Fußballplatz.
Seit rund zweieinhalb Jahren sind Emre (25) und Asli (24) zusammen, „wir kannten uns schon von früher“, sagt Emre, „da wusste ich aber nicht, dass sie auch so auf Torejagd ist.“
Technisch stark und schnell – aber nicht immer eiskalt
Asli Acar ist mit 22 Saisontoren die beste Torschützin der Fußballerinnen des SV Fortuna, die mit sieben Punkten Vorsprung und ungeschlagen die Tabelle anführen. „Sie ist technisch gut, kann ihre Gegnerinnen immer ausspielen“, beschreibt Emre die Stärken seiner Freundin auf dem Feld.
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„Emre ist einfach schnell und trifft das Tor“, sagt sie über Kilic, der knapp die Hälfte der Saisontore des ebenso souveränen A-Liga-Spitzenreiters erzielt hat. Wie gut der oder die andere jeweils ist, wissen sie am besten – und auch, wo Luft nach oben ist.
„Wenn sie ihre alle Chancen reinmachen würde, könnte sie zwanzig Tore mehr haben – genau wie ich“, sagt Kilic und lacht.
Sonntags können sich die beiden immer unterstützen
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Dank der unterschiedlichen Anstoßzeiten können die beiden sonntags oft gemeinsam von Platz zu Platz fahren: Um 11 Uhr spielen die Frauen, um 15 Uhr die Männer. „Die Unterstützung geben wir uns auf jeden Fall immer“, sagt Asli. „Nervös bin ich nicht, wenn er spielt, aber wenn er eine Chance vergibt, dann schreie ich schon mal: Mach ihn doch einfach rein!“
Am Sonntag sind die beiden so im Prinzip den ganzen Tag unterwegs. Die Trainingszeiten passen allerdings nicht zusammen – Rhenania trainiert dienstags und donnerstags, Fortuna mittwochs und freitags. „Nicht schlimm“, meint Asli, „wir sehen uns meistens ja vor und nach dem Training.“
Kilic war eine Zeit lang Acars Co-Trainer bei Fortuna
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Fußball spielt im Leben der beiden eine große Rolle – ist aber nicht alles. „Sonntag oder Montag reden wir manchmal noch über die Spiele, aber dann gibt es auch wieder andere Themen: Arbeit, Familie, Privates. Es ist auch nicht so, dass wir in unserer Freizeit auch noch zusammen Fußball spielen gehen“, meint Kilic – dabei standen die beiden tatsächlich schon öfters gemeinsam auf dem Platz.
Asli Acar spielte nämlich ihre ganze Karriere lang mit ihren Freundinnen bei den Batenbrocker RK, die vor eineinhalb Jahren als Mannschaft zum SV Fortuna wechselten.
Dort war Emre Kilic Stürmer in der Bezirksliga-Mannschaft und übernahm das Co-Trainer-Amt bei den Frauen. „Das hat auf dem Platz aber gar keine Rolle gespielt,“ sagt Asli.
2020 wollen die beiden aufsteigen – und heiraten
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Seit diesem Sommer tragen sie wieder unterschiedliche Farben. Auch wenn es aufgrund der Rivalität zwischen Fortuna und Rhenania manchmal einen Spruch gibt – das halten die beiden locker aus.
Seit einem Monat sind die beiden verlobt, so könnte 2020 ein großes Jahr für die beiden werden. Aktuell sieht es so aus, als ob sowohl Rhenanis Männer als auch Fortunas Frauen den Bezirksliga-Aufstieg schaffen.
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Mit 54 Toren in der ersten Saisonhälfte liegen sie auf Kurs, als Paar die 100-Tore-Marke zu knacken. „Ich habe mir vierzig vorgenommen“, sagt Kilic, „aber wenn wir so weiter treffen, dann könnte es klappen.“ Und Ende 2020 wollen Emre und Asli heiraten – bis dahin werden sie sicher noch einige Tore schießen.
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