Bottrop. Dieter Renz ist einer der besten Bottroper Sportler aller Zeiten. Er war Deutscher Meister, boxte bei Olympia – und schlug einmal George Foreman.

Der 16. August 1969 ist der schwärzeste Tag in der Bottroper Sportgeschichte, denn in den Alpen verunglückte Dieter Renz tödlich bei einer Bergwanderung. Der Boxer und Namensgeber der Sporthalle am Jahnstadion wurde nur 26 Jahre alt.

Er ist einer der besten Bottroper Sportler aller Zeiten, war für die Boxfreunde 1965, 1967 und 1968 Deutscher Meister der Amateure im Schwergewicht und nahm 1968 an den olympischen Spielen teil. In Mexiko City unterlag Renz im Achtelfinale dem Italiener Giorgio Bambini. Doch statt die Einladung für ausgeschiedene Athleten zu einem Urlaub in Acapulco anzunehmen, blieb er in Mexico City.

Eindrucksvolle Erinnerungen von Freddy Bonk

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„Dieter hat lieber für die Trainer und Mannschaftskollegen die Wassereimer geschleppt“, erzählt Freddy Bonk, ein Klubkollege von Renz bei den Boxfreunden. Kurz vor den Spielen 1968 feierte Bottrops braver Boxer in Hannover den größten Triumph: In einem Länderkampf zwischen der Bundesrepublik und den USA besiegte Renz George Foreman, den späteren Olympiasieger und Weltmeister aller Klassen, durch Disqualifikation.

„Dieter hätte den Kampf auch nach Punkten gewonnen“, glaubt Bonk und der 2012 verstorbene Peter Hussing, einst Renz’ größter Gegner in Deutschland, erinnert sich: „Ein großartiger Kampf von Dieter!“ Über seiner sportlichen Leistung allerdings stand seine Persönlichkeit.

Dieter Wemhöner, der damalige Bundestrainer, meinte: „Er war ein freundlicher, ausgeglichener und hilfsbereiter Mensch.“ Hussing: „Ich habe von ihm nie ein böses Wort gehört, nicht einmal einen leisen Fluch. Dieter war ein Mensch, den gibt es nur einmal!“ Hans Mazurek, ein weiterer Vereinskollege, fand ihn „ruhig und sachlich. Nicht verschlossen, nur war er ein wenig stiller. Wir anderen dagegen waren so richtige Rabauken.“

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Zur Profikarriere kam es nie

162 Kämpfe absolvierte Dieter Renz (135 Siege, 14 Unentschieden, 13 Niederlagen). „Er hat nie mit Haken und Ösen gekämpft“, berichtete Hussing: „Kaum zu treffen. Ein Gummimensch, die Füße immer vorn und den Oberkörper dahinter.“

Eine Profikarriere zog Renz nie in Erwägung. Dazu war er mit 1,82 Meter und kaum mehr als 80 Kilo weder groß noch schwer genug.

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