Bottrop. . Witwe des Olympiateilnehmers hat das nach Ablauf der Liegefrist veranlasst. Größte Sporthalle der Stadt heißt nach ihm. Renz verunglückte 1969.

  • Liegefrist auf dem Parkfriedhof war abgelaufen
  • Witwe des Boxers und Olympiateilnehmers hat die Grabstelle nicht erneut erworben
  • Größte Sporthalle der Stadt erinnert an den Boxer

Er war Olympiateilnehmer und einer der größten Bottroper Sportler. Die Rede ist von Schwergewichtsboxer Dieter Renz, der 1969 bei einer Bergtour tödlich verunglückte. Beigesetzt wurde er auf dem Parkfriedhof in seiner Heimatstadt.

Zuletzt wurde Renz Mutter Helene in der Gruft beigesetzt

Und bis vor Kurzem konnten aufmerksame Friedhofsbesucher sein Grab auch noch finden. Doch inzwischen ist das Grab abgeräumt worden. Die Liegefrist war abgelaufen – zuletzt war 1948 Renz Mutter Helene in der Gruft beigesetzt worden. Daraufhin hat die Stadt, so wie es üblich ist, Kontakt zu den noch lebenden Verwandten aufgenommen. In dem Fall zu Dieter Renz Witwe, die inzwischen nicht mehr in Bottrop lebt. „Sie hat darauf verzichtet, das Grab erneut zu erwerben und einen Abräumauftrag erteilt“, sagt Helmut Lüchtefeld, zuständig für den Unterhalt und den Betrieb der städtischen Friedhöfe.

Einem WAZ-Leser war aufgefallen, dass das Grab nicht mehr da ist und er fragt sich, ob es nicht Sache der Stadt gewesen wäre, das Grab zu erhalten, um auf diese Weise „einem großen Sohn der Stadt“ die Ehre zu erweisen. Es gibt derzeit nur wenige Ehrengräber der Stadt. Eines etwa für den ehemaligen Oberbürgermeister Ernst Wilczok.

Rat entscheidet über Ehrengräber

Stadtsprecher Andreas Pläsken verweist darauf, dass der Rat darüber entscheidet, wem ein Ehrengrab gebührt. Stirbt ein Ehrenbürger der Stadt sei beispielsweise der Moment da, sich Gedanken über ein mögliches Ehrengrab zu machen. Grundsätzlich aber ist immer der Wille des Verstorbenen und dessen Familie maßgeblich.

Bottrop hat nicht viele Ehrenbürger – und längst nicht alle sind in Bottrop bestattet. August Everding beispielsweise ist in seiner bayrischen Wahlheimat beerdigt worden, wo er auch viele Jahre gewirkt hat. Auch Josef Albers wurde nicht in seiner Geburtsstadt beigesetzt sondern in den USA, wohin er vor den Nationalsozialisten emigrierte.

Zwei Jahr nach seinem Tod wurde die Halle nach ihm benannt

Zurück zu Dieter Renz: Der Name des Olympiateilnehmers und ehemaligen Schwergewichtsboxers wird weiterhin in der Stadt präsent sein – unabhängig von seiner Grabstelle. Schließlich ehrte die Stadt den Boxer schon 1971, zwei Jahre nach seinem Tod, indem sie die damals neue Sporthalle nach ihm benannte. Und auch nach dem Wiederaufbau heißt die größte Sporthalle der Stadt weiterhin „Dieter-Renz-Halle“. Im Innern, am Sportlereingang, erinnert zudem eine Gedenktafel an den Boxer. „Darauf stehen die sportlichen Meilensteine seines Lebens“, sagt Jürgen Heidtmann, Leiter des Sport- und Bäderbetriebs.