Bochum. . Nach dem Sieg von Fortuna Düsseldorf gegen Greuther Fürth ist der VfL Bochum nach drei Liga-Niederlagen in Folge auf Platz 16 abgerutscht. Dennoch sieht Trainer Peter Neururer gute Chancen für einen Umschwung. Innerhalb der Mannschaft kam es zu einer Aussprache.
Trotz des Rutsches auf den Relegationsplatz in der Zweiten Liga sieht VfL Bochums Cheftrainer Peter Neururer seinen Klub längst noch nicht in einer Krise angekommen. Der 58-Jährige glaubt weiterhin an das Potenzial des Kaders. Dennoch: Nach drei Niederlagen in Folge und dem Pokal-Aus herrschte viel Redebedarf.
Wer am trüben Mittwochmorgen gehofft hatte, den Profis beim Training zusehen zu können, wurde enttäuscht. Nur einige Rekonvaleszenten wie Felix Bastians oder Selim Gündüz drehten ihre Runden auf dem Platz. Auch für die übrigen Profis stand Training ohne Ball auf dem Programm. Die Fußballer liefen durch den Stadtpark. Eine gute Gelegenheit für sie, um sich die Worte des Trainers durch den Kopf gehen zu lassen. Denn in der Kabine war es zuvor zu einer Aussprache gekommen.
Zwei Katastrophenspiele
„Eine Hinterfragung jedes einzelnen“, hatte Neururer während der Mannschaftssitzung, die länger als üblich gedauert hatte, anberaumt. Die Verhaltensweisen seit dem indiskutabel schlechtem Spiel gegen Sandhausen und der Nicht-Leistung gegen Ingolstadt bereiten dem Fußball-Lehrer offensichtlich Kopfzerbrechen. „Für unsere Verhältnisse waren das zwei Katastrophenspiele“, monierte der Coach.
Während der Mannschaftssitzung ging es um Grundsätzliches. „Jeder einzelne muss sich fragen, warum er für den VfL spielt“, sagte er. Ziel dieser Kritik sei es, dass die Mannschaft wieder den Weg finde, den sie bis zum Spiel gegen Sandhausen eingeschlagen habe.
Nicht nur Neururer war bei dieser Aussprache wortreich aufgetreten. Auch Kapitän Andreas Luthe, Slawo Freier und Ken Ilsö schilderten ihre Sichtweisen. Ohnehin, so meinte Neururer, werde sich das Team wohl noch eigenständig zusammensetzen, um die Lage zu besprechen. Trotz der kritischen Ansprache des Trainers – sonst häufig eine Patrone im Abstiegskampf – sieht Neururer sein Team noch längst nicht in einer Krise. Wenngleich: „Nur wenn wir es so weiter laufen lassen würden, dann kämen wir in eine Krise hinein“, so der 58-Jährige.
Aue als Aufbaugegner für den VfL Bochum
Gegen eine längere Verweildauer im Tabellenkeller betrachtet Neururer die nächste Auswärtspartie als große Chance. Zumal die Mannschaften in der Zweiten Liga noch eng beieinander liegen. Gelänge ein dreifacher Punktgewinn im Erzgebirge, dann könnte der VfL mit drei Punkten Rückstand auf Platz sieben einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Doch ausgerechnet in Aue? Wo die dramatische 1:6-Niederlage im vergangenen Jahr zur Entlassung von Trainer Andreas Bergmann geführt hatte?
VfL fast ohne Torchance
Gerade aufgrund der schwierigen VfL-Vergangenheit im Erzgebirge sieht Neururer dies als große Chance für einen Befreiungsschlag. „Und selbst mit einer Niederlage wäre noch nicht alles zu Ende“, sagt Neururer, der gegenüber Aue jedoch einen Nimbus inne hat. In seiner Trainerkarriere hat der 58-Jährige noch keine Niederlage einstecken müssen. Mit dem VfL triumphierte er dort 2002. Buckley, Freier und Hashemian drehten damals einen 0:1-Rückstand.