Bochum. Die Bochumerinnen und Bochumer dürfen entscheiden: Wer wird Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres 204? Auch der VfL Bochum ist auf der Nominiertenliste.

Die Nominiertenliste bei der Bochumer Sportlerwahl ist so prominent besetzt wie noch nie seit der Modus-Änderung vor einigen Jahren. Die Auswahl spiegelt vor allem die starke Bochumer Beteiligung an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris wider - und auch ein ehemaliger Torwart des VfL Bochum ist dabei, ebenso wie die Zweitliga-Fußballerinnen des VfL.

Bochums Sportler des Jahres: Tjark Ernst, Lucas Matzerath und Amanal Petros

In der Kategorie „Sportler des Jahres“ steht Tjark Ernst (21) von Hertha BSC zur Auswahl. Der Sohn des früheren VfL-Torwarts Thomas Ernst spielte in der Jugend erst für die DJK Arminia Bochum, durchlief dann die Jugendabteilung des VfL. Weil er als junger Keeper hinter Manuel Riemann keine Chance auf Spielpraxis hatte, wechselte Ernst im Sommer 2022 nach Berlin. Ein Jahr später wurde er Herthas Nummer eins.

Mit seinen guten Leistungen spielte er sich ins Blickfeld unter anderem des Champions-League-Klubs FC Porto und schaffte es ins DFB-Pokal-Halbfinale. Auch wenn Hertha-Trainer Cristian Fiél ihn aktuell zum Ersatzkeeper degradiert hat: Für die Auftritte im Jahr 2024 steht Ernst auf der Auswahlliste zum Sportler des Jahres.

Ob er als Sportler des Jahres gewählt wird, darüber entscheidet eine Publikums-Abstimmung, die noch bis Ende Februar läuft (www.bochum.de/Sportwahl). Als Fußballer mit VfL-Hintergrund dürfte Ernst einen kleinen Beliebtheits-Vorsprung haben, in der Kategorie „Sportler des Jahres“ hat er aber hochkarätige Konkurrenz in Amanal Petros (29) und Lucas Matzerath (25).

Paris 2024 - Schwimmen
Lucas Matzerath © DPA Images | Jan Woitas

Brustschwimmer Matzerath schwamm bei den Olympischen Spielen über 100 Meter Brust auf Rang fünf und konnte darauf stolz sein: „Jetzt ist mein Ziel in die Spitze zu schwimmen und auch auf dem Podest zu stehen“, nannte der Elektrotechnik-Student aber bei seiner Rückkehr schon neue Ziele. Matzerath war bereits 2022 nominiert, damals ging die Auszeichnung an den Kanuten Nico Pickert.

Auch Amanal Petros stand 2021 schon auf der Vorschlagsliste - auch er wurde erneut nominiert. Der Deutsche Marathon-Meister startet zwar nicht mehr für den TV Wattenscheid 01, wohnt aber noch in Bochum. Inzwischen glänzt er für Hannover 96 auf der Strecke - und auf Social Media. Mit knapp 100.000 Followern ist Petros zumindest auf Instagram deutlich vor den Konkurrenten Tjark Ernst (14.600) und Lucas Matzerath (17.800).

Sportlerin des Jahres: Pia Greiten, Katrin Müller-Rottgardt und Christina Honsel

Die Wattenscheider Hochspringerin Chrisina Honsel nahm an den Olympischen Spielen in Paris teil.
Die Wattenscheider Hochspringerin Chrisina Honsel nahm an den Olympischen Spielen in Paris teil. © dpa | Sven Hoppe
  • In der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ sind drei erfolgreiche Olympia- bzw. Paralympcs-Teilnehmerinnen nominiert. Hochspringerin Christina Honsel (27) vom TV Wattenscheid 01, die sich zuvor jahrelang mit Verletzungsproblemen plagte, stellte in Paris mit einem Sprung über 1,95 Meter eine neue Bestleistung aus - Platz sechs war ein tolles Ergebnis.
  • Ruder-Athletin Pia Greiten, die an der RUB in Bochum studiert, kam sogar mit einer Medaille nach Hause: Im Doppel-Vierer holte sie Bronze, genau wie zuvor schon bei der Ruder-EM in Ungarn. Greiten, die in wenigen Tagen ihren 28. Geburtstag feiert, startet für den Osnabrücker Ruderverein und studiert in Bochum Bauingenieurwesen.
Paris 2024 - Rudern
Pia Greiten war mit dem Doppelvierer bei Olympia erfolgreich. © DPA Images | Sebastian Kahnert
  • Ebenfalls Bronze ging an Katrin Müller-Rottgardt: Die sehbehinderte Sprinterin des TV Wattenscheid lief auf den dritten Platz in Paris über 100 Meter. Die inzwischen 43-Jährige war dazu auch das Gesicht einer großen ZDF-Kampagne, die auf das Thema „barrierefreies Fernsehen“ aufmerksam machte.
Para Athletics - Paris 2024 Summer Paralympic Games: Day 8
Stolz mit Bronze: Katrin Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Noel Fiener. © Getty Images | Alex Slitz

Mannschaft des Jahres: VfL Bochum, DQ Dance Squad und Bochum Rebels

In der Kategorie „Mannschaft“ stehen das American-Football-Team Bochum Rebels, die Tanzgruppe D.Q. Dance Squad des T.T.C. Rot Weiss-Silber Bochum sowie die Fußballerinnen des VfL Bochum zur Auswahl. Die Rebels stiegen in die Oberliga auf, die VfL-Frauen in die 2. Bundesliga. Die „DQ Dance Squad“ des TTC Rot-Weiß-Silber wurde bei der Heim-WM in Mülheim zum neunten Mal in Folge Weltmeister - es war der krönende Karriere-Abschluss für Bochums Sportler des Jahres 2023, Just Berger.

Bochum: VfL Bochum gegen FSV Mainz 05
Aufsteigerinnen: Die Fußballerinnen des VfL Bochum feiern hier nach dem Sieg über Mainz 05. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Jury nominierte die Kandidatinnen und Kandidaten

Eine Jury unter Vorsitz von Thomas Eiskirch hat die Nominiertenliste zusammengestellt, unter Beteiligung von Politik, Verwaltung, Stadtsportbund und WAZ.

Die Abstimmung läuft noch bis zum 28. Februar. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Abstimmung werden fünf mal zwei Tickets für die Ehrungs-Veranstaltung verlost. Sie findet am Donnerstag, 27. März, ab 17 Uhr im Varieté et cetera, Herner Straße 299, statt.