Bochum. Aufsteiger VfL Bochum mischt weiter die 2. Bundesliga der Frauen auf. Mara Wilhelm hat daran großen Anteil. Nun geht es gegen Weinberg.
Die Fußballerinnen des VfL Bochum mischen gerade als Aufsteiger die 2. Bundesliga auf. Das Team von Trainerin Kyra Malinowski liegt aktuell hinter dem 1. FC Nürnberg und vor Mitaufsteiger Union Berlin auf Platz drei. Wäre die Saison nun beendet, wären das die drei Aufsteiger zur Bundesliga.
Für Mara Wilhelm wäre das die vorläufige Krönung ihrer Laufbahn. Sie ist seit 2011 im Verein, hat den Aufschwung des VfL Bochum nicht nur begleitet, sondern sie hat maßgeblich dazu beigetragen. Am Wochenende ist sie mit dem VfL beim Tabellenachten SV Weinberg gefordert (So., 11 Uhr).
Manchmal hat es eben doch etwas Gutes, wenn Verteidigerinnen in der Vergangenheit Angreiferinnen waren. Bestes Beispiel ist Mara Wilhelm. Der Großteil ihrer bisherigen Laufbahn wurde sie in der Offensive eingesetzt. Im Laufe der Jahre rückte sie immer weiter nach hinten. Am vergangenen Spieltag, als für Bochum gegen den FC Ingolstadt ging, sah es spät im Spiel bereits nach einem 0:0 aus.
VfL Bochum gewinnt gegen den FC Ingolstadt - Wilhelm bereitet das einzige Tor vor
Dann aber löste Wilhelm einen Zweikampf in der eigenen Hälfte sehr geschickt. Plötzlich hatte sie viel Platz und Zeit, sah, dass Sarah Freutel sich mit einem Lauf in die Spitze anbot. Wilhelm spielte, Freutel veredelte. Sie überwand Ingolstadts Torfrau zum 1:0. Es war der siebte Sieg im neunten Spiel. Mit nunmehr 21 Punkten hat der Aufsteiger bereits mehr als den Grundstein zum Klassenerhalt gelegt. Mehr war als Ziel zunächst auch nicht ausgegeben.
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Daher redet man beim VfL noch nicht vom Aufstieg oder Aufstiegsambitionen. „Ich finde schon“, sagte Wilhelm dazu, „dass wir zurecht da oben stehen, auch wenn wir uns die Punkte hart erkämpft haben. Aber ich glaube, das, was uns gerade so guttut, ist, dass wir ohne Druck spielen. Und wenn es jetzt heißt, wir steigen auf in die erste Liga, dann macht das immer was mit einem. Deswegen wollen wir momentan gar nicht darüber nachdenken, spielen unser Spiel und haben Bock und was dann kommt sehen wir.“
Der Klassenerhalt wäre für den VfL Bochum ein großer Erfolg
Schon der Klassenerhalt wäre für den Aufsteiger und Wilhelm ein großer Erfolg. Seit 2011 läuft sie im Trikot des VfL Bochum auf. Damals spielte sie noch in der Offensive, nun in der Defensive. Die Umstellung fiel ihr nicht ganz leicht. „Ich habe ein bisschen gebraucht, einfach weil ich finde, dass man in der Defensive oft nochmal eine andere Verantwortung hat. Besonders was Ballverluste angeht, offensiv kann man sich schon mal mehr trauen.“
Das sei erst einmal ungewohnt gewesen, das hinten nicht mehr machen zu können. „Auch das Stellungsspiel hat so seine Zeit braucht, aber inzwischen bin ich gut darin.“
Frauen des VfL Bochum bekommen mehr Anerkennung
Wilhelm empfindet die Entwicklung der Mannschaft, insbesondere seit dem Aufstieg als „großartig“. „Die vergangene Saison hat schon das Bild vom Frauenfußball hier verändert. Und dass wir jetzt so gut auch oben mitspielen und einfach Woche für Woche die Leistung zeigen, ändert, glaube ich einfach auch nicht nur in unserer Mannschaft etwas.“
Die VfL-Fußballerinnen spüren seit dem Aufstieg nochmal mehr Anerkennung. Dass das so sein werde, hatte der Verein allerdings auch genauso kommuniziert. Langfristig ist die Bundesliga das Ziel. Auch dafür wurde die ehemalige Nationalspielerin Annike Krahn als Sportliche Leiterin eingestellt.
Frauen des VfL Bochum mussten sich an höhere Intensität gewöhnen
Neben der Trainingsintensität wurden auch die Spiele für die VfL-Frauen mit dem Aufstieg intensiver und vor allem körperlicher. Die Intensität einer jeden Trainingseinheit gleiche der eines Spiels in der 2. Bundesliga, sagt Wilhelm.
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Wobei es eine Sache gibt, an die sie und die Mannschaft sich noch gewöhnen müssen: „Es ist auf jeden Fall viel körperlicher“, sagte sie. „Es wird nicht jeder kleine Schubser abgepfiffen, da müssen wir ein bisschen hineinwachsen und auch dahinkommen, dass wir auch mal einen mitgeben.“