Hagen. Die VfL Sparkassen Stars haben gute Phasen, aber gegen Topteam Phoenix Hagen ist das zu wenig. Als die Party startet, schauen die Bochumer nur zu.
„Die Nummer eins im Pott sind wir“, feierten die Fans von Phoenix: Gelb schlägt Blau, Hagen schlägt Bochum und rückt die Kräfteverhältnisse im Basketball zumindest für einige Monate gerade. Mit einem 87:73-Heimsieg über die VfL Sparkassen Stars Bochum holte Phoenix Hagen den vierten Sieg im fünften Spiel der Zweitliga-Saison. Die Hagener liegen jetzt in der Tabelle vor den Bochumern und auch in der Derbybilanz wieder vorn: 4:3 steht es für Hagen in den direkten Duellen seit dem Bochumer Aufstieg vor dreieinhalb Jahren.
Bochums Co-Trainer Petar Topalski gab sich mit Blick auf die feiernden Hagener Fans kämpferisch: „Bis jetzt haben wir jedes Jahr ein Spiel gewonnen, das nächste in Bochum holen wir uns wieder“, so das Bochumer Basketball-Urgestein, der aber auch klarstellte: „Hagen hat heute verdient gewonnen“, so der Trainer, als Hagener Fans und Spieler die „Humba“ anstimmten.
VfL-Coach Felix Banobre fällt krankheitsbedingt aus
Topalski, der seit über einem Jahrzehnt im Verein ist, stand am Samstagabend erstmals hauptverantwortlich als Headcoach an der Linie, Felix Banobre fehlte krankheitsbedingt. Vor gut dreitausend Fans startete Bochum gut, verlor dann das zweite Viertel deutlich und kam danach nicht mehr heran. „Was wir uns vorgenommen haben, hat drei Viertel eigentlich gut geklappt“, resümierte Topalski. „Aber im zweiten Viertel haben wir den Faden verloren, Hagen konnte seine Stärken ausspielen. Das haben wir mit fast 20 Punkten verloren und damit auch das Spiel.“
32:13 gewann Hagen den zweiten Abschnitt und nahm damit eine 17-Punkte-Führung in die zweite Halbzeit. Bochum kämpfte sich heran, aber glich nicht mehr aus, kam auch nicht mehr richtig in Reichweite.
Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert sagte: „Ich bin stolz auf unser Team. Wir haben über drei Viertel Hagen die Stirn geboten und haben gekämpft. Das zweite Viertel tat uns leider weh. Wir haben offensiv nicht zu unserer Durchschlagkraft gefunden und uns durch Ballverluste das Leben selbst schwer gemacht. Dies hat Hagen genutzt.“
Die Defensive hielt wie schon in den ersten Spielen, aber offensiv zeigten die Bochumer wieder Schwächen und insgesamt zu wenig, um ein Topteam wie Hagen in Bedrängnis zu bringen. Zu Beginn des vierten Abschnitts hätte der VfL etwa die Chance gehabt, ganz nah dranzukommen, in den ersten drei Minuten des Viertels machte Hagen nur zwei Punkte - aber Bochum keinen einzigen.
Dazu traf der VfL insgesamt nur sieben von 27 Dreiern - hier hätte es mehr gebraucht, um eine Aufholjagd in der Schlussphase anzuheizen. In den letzten Minuten versuchte es gleich dreimal Peter Kalthoff von draußen, der nicht zu den Dreierspezialisten gehört - er beendete den Abend mit null von sechs aus der Distanz. Beste Scorer waren Keith Braxton (16 Punkte, 10 Rebounds) und Jonas Grof (14), der ebenso wie Niklas Geske auf seinen Ex-Klub traf - Geske lieferte sechs Assists.
Bochum gehen die Kräfte aus - keine Aufholjagd
„Am Ende haben wir es mit einer kurzen Rotation versucht, aber nicht mehr geschafft“, sagte Topalski - näher als sieben Punkte heran kamen die Bochumer nicht: Im Zweifel stannd Lennart Boner (3 Blocks) im Weg, der auch Braxton kurz vor Schluss einmal entscheidend auf dem Weg zum Korb störte, sonst wäre es vielleicht doch noch einmal spannend geworden.
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So schauten die Bochumer den fast vollständig in Gelb erschienenen Hagener Fans beim Feiern zu. Petar Topalski sagte: „Ich wünsche mir, dass unsere Halle auch mal so aussieht - vielleicht schon nächste Woche.“ Dann soll aber in Blau und nicht in Gelb gefeiert werden - am Samstagabend steht nämlich in der Rundsporthalle schon das nächste Nachbarschaftsduell gegen die Uni Baskets Münster an.
- Viertel: 20:22, 32:13, 15:24, 20:14
- VfL: Braxton (16 Punkte, 10 Rebounds), Grof (14), Kam (13, 3 Dreier), Geske (10, 6 Assists), Kalthoff (10), Alte (8), Dietz (2), Loch, Strange, Emen, Zajic (n.e.).
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