Bochum. Beim VfL Bochum gibt es die nächste Verletzung. Trainerin Malinowski muss ihr Team ständig umbauen. Ehemalige Bundesliga-Angreiferin rückt in die Abwehr.
Medizinische Einsätze gehören bei den Frauen des VfL Bochum dieser Tage offenbar dazu. Im Heimspiel gegen Freiburg II hatte sich Angreiferin Nina Lange schwer am Knie verletzt. Sie fällt mit einem Kreuzbandriss aus. Beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg saß nun lange nach Spielende Nina Kerkhof am Rande des Spielfeldes, am rechten Fuß einen dicken Verband. Umringt und unterstützt von etlichen Mitspielerinnen wartete sie auf den Krankenwagen.
Kyra Malinowski, die Trainerin der Zweitliga-Fußballerinnen des VfL, wird ihr Team wohl auch beim nächsten Heimspiel gegen den SC Sand am kommenden Sonntag, 14 Uhr, umbauen müssen. Neben Kerkhof fehlen derzeit auch Nina Lange (Kreuzbandriss), Dörthe Hoppius (Knieproblematik), Amelie Fölsing und Torfrau Svea Resing (Fingerbruch). Immerhin wird Mara Wilhelm, die gegen Nürnberg kurzfristig nicht dabei sei konnte, wohl wieder spielen können.
VfL Bochum: Gegen den SC Sand könnte Freutel wieder auf ihre Stammposition rücken
Das heißt, dass Sarah Freutel wieder auf ihre angestammte Position auf der rechten Außenbahn wechseln könnte. Gegen Nürnberg hatte Malinowski die erfahrene Spielerin in die Abwehr beordert. Es war das erste Mal, dass sie beim VfL Bochum dort spielte. Völlig neu war die Aufgabe für sie aber nicht. „In der vergangenen Saison habe ich beim MSV Duisburg überwiegend in der Abwehr gespielt“, sagte die 32-Jährige.
Sie bringt reichlich Erfahrung ins Team des Aufsteigers. Freutel hat für die SGS Essen und den MSV Duisburg 194 Spiele in der Bundesliga absolviert, hat dabei 20 Tore erzielt. Dazu kommen 20 Spiele im DFB-Pokal mit sieben Toren. Malinowski wusste, dass Freutel mit ihrer Aufgabe in der Defensive nicht überfordert sein würde.
VfL Bochum überzeugt im Topspiel der 2. Bundesliga gegen Nürnberg
Freutel bestätigte das. „Ich habe es vor dem Spiel erfahren, dass ich heute hinten spiele“, sagte sie. „Man nimmt die Aufgaben dann an, wie sie kommen. Man muss im Kopf etwas umswitchen, um zu wissen, was das heißt. Aber heute war wichtig, dass es bei uns, egal auf welcher Position jede einzelne Spielerin steht, es nur über den Kampf geht.“
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Der stimmte im Topspiel der 2. Bundesliga zwischen Spitzenreiter Bochum und dem Dritten Nürnberg. Nach dem 1:0-Sieg der Nürnbergerinnen ist Union Berlin Spitzenreiter, Nürnberg liegt auf Platz zwei. Bochum auf drei. Wäre die Saison nun beendet, würden diese drei Teams aufsteigen. Allerdings sind erst sechs von 26 Spielen absolviert und nicht immer wird es den VfL-Frauen so gut gelingen, die Ausfälle wichtiger Spielerinnen aufzufangen.
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„Ich glaube“, sagte Freutel dazu, „es macht uns gerade auch aus, dass wir Ausfälle kompensieren können. Wir haben es in den vergangenen Spielen stark gemacht. Man merkt, dass jede Spielerin für jede Mitspielerin kämpft, sich reinhängt. Gefühlt holt jede Spielerin noch ein paar Prozent mehr raus, für die Spielerinnen, die gerade nicht spielen können.“
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Nach den zwei Spielen gegen Hamburg und Bayern, die die VfL-Frauen in der Woche schon in den Knochen hatten, habe es gegen Nürnberg zwar nicht ganz gereicht. „Trotzdem“, sagte Freutel, „haben wir uns gut geschlagen, haben gut dagegen gesetzt, konnten auch Akzente setzen.“
Freutel: Fühle mich beim VfL Bochum seit Tag eins wohl
Auch dieses Spiel und Freutels Leistung bestätigte, dass sie den Wechsel nach Bochum und damit erstmals in die 2. Bundesliga nicht bereut hat. „Ich habe mich von Anfang sehr wohl gefühlt“, sagte sie. „Ich kann mich mit dem Verein und den Werten die hier beim VfL Bochum gelebt werden sehr gut identifizieren. Ich fühle mich wohl seit Tag eins.“
Klares Ziel sei der Klassenerhalt. „So ist es kommuniziert“, sagte Freutel. „Alles was besser ist, ist gut. Ich glaube, dass wir ganz gut in der Liga angekommen sind. Wir haben uns gut etabliert. Wir denken von Spiel zu Spiel und hauen jedes Mal alles rein. Dann werden wir sehen, wo wir da am Ende rauskommen.“
Der Blick auf die Tabelle sei zwar zwischendurch ganz schön, vor diesem Spieltag war Aufsteiger Bochum Tabellenführer, „aber er hilft uns nicht“, sagte sie. „Wir ruhen uns auch nicht darauf aus. Wir haben jetzt sechs Spiele hinter uns, da darf man sich jetzt nicht ausruhen. Wir müssen in jedes Spiel mit der gleichen Einstellung reingehen.“