Bochum. Als Kind hat Marius Probst von Olympia geträumt, nun startet der Herner tatsächlich in Paris. Im ersten Rennen zeigte er seine Stärken, schied aber aus.
- Marius Probst ist seit Jahren einer der besten deutschen Mittelstreckenläufer, hat schon einige deutsche Meistertitel geholt. Er hat es zu dem Olympischen Spielen in Paris geschafft
- Der gebürtige Herner bekommt dabei kaum Unterstützung vom Deutschen Leichtathletik-Verband - Hintergründe dazu lesen Sie hier
- In diesem Artikel finden Sie alle Infos zum Athleten des TV Wattenscheid 01 und zu seinem Saisonverlauf.
Aus der Traum von olympischen Halbfinale. Marius Probst wurde am Samstagabend im Hoffnungslauf nur Achter, in 3:36,54 Minuten. Dabei kam er anders als im Vorlauf nicht an seine Top-Leistung heran.
Probst fiel wieder zurück, um sich dann im Schlussspurt des Rennens nach vorne zu arbeiten, in die Top drei schaffte er es aber nicht mehr - dort hätte er landen müssen, um sich fürs Halbfinale zu qualifizieren.
Olympia: Marius Probst am Samstagabend im Hoffnungslauf - großes Lob von Huke
3. August: Heute Abend hat Marius Probst seinen zweiten Auftritt bei diesen Spielen. Er startet im Hoffnungslauf, muss Dritter werden, um das Halbfinale zu erreichen. Probst startet im ersten Hoffnungslauf um 19.15 Uhr, wenn er sich noch ein wenig steigern kann, hat er eine Chance aufs Weiterkommen nach dem starken Vorlauf-Auftritt. Zu seinen Konkurrenten zählt unter anderem der französische Weltranglistensiebte Azeddine Habz, der das frenetische Publikum im Stade de France auf seiner Seite haben wird, so dass wohl eine gute Atmosphäre herrschen wird. Das ZDF überträgt live.
Von Michael Huke, ehemaliger Olympiateilnehmer im Sprint und Manager des TV Wattenscheid 01, bekam Probst ein großes Lob. Über Probst sagte er: „Schade, dass es nicht direkt gereicht hat. Sein Leistungsvermögen liegt im 3:34er, 3:35er-Bereich, das hat er erreicht, auch noch in einem Vorlauf am Vormittag. Man kann ihm überhaupt keinen Vorwurf machen.“ Ich hoffe, dass er es im Hoffnungslauf unter die besten Drei schafft.
Vereinskollegin Christina Honsel schaffte im Hochsprung direkt den Einzug ins Finale, weswegen Huke urteilte: „Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen. Beide haben ihre beste Leistung abgerufen, aber das ist Niveau ist irre hoch.“
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Olympia-Vorlauf: Starker Auftritt von Probst, aber das Halbfinal verpasst er (noch) knapp
2. August: Marius Probst hat weiter die Chance auf den Einzug ins Olympische Finale - der Läufer des TV Wattenscheid 01 muss dazu nach einem starken Vorlauf-Auftritt allerdings eine Extra-Runde im Hoffnungslauf drehen.
Dabei zeigte der Herner am ersten Tag der Olympischen Leichtathletik-Wettkämpfe genau, warum gerade bei Meisterschaften immer mit ihm zu rechnen ist: Auf der letzten Runde lag er noch am Ende des Feldes, um dann zum Schlussspurt anzusetzen. Acht seiner vierzehn Konkurrenten sammelte er einen nach dem anderen noch ein und schaffte noch Platz sieben in 3:35,59 Minuten.
Ärgerlich: Als Sechster wäre Probst direkt fürs Halbfinale qualifiziert gewesen, dazu fehlten ihm 21 Hundertstel auf den Portugiesen Isaac Nader. Probst war der schnellste Läufer, der es noch nicht ins Halbfinale schaffte.
Im Olympia-Modus folgen nun die beiden Hoffnungsläufe - alle Athleten, die es noch nicht ins Halbfinale geschafft haben, dürfen Samstagabend (ab 19.15 Uhr) noch einmal auf die Bahn. Die je schnellsten drei der beiden Durchgänge schaffen doch noch den Sprung ins Halbfinale am Montag, das Finale ist für Mittwoch angesetzt.
Marius Probst im Steckbrief:
- Alter: 28 Jahre
- Verein: TV Wattenscheid 01
- Heimatstadt: Herne
- Bestleistung: 3:34,32 Minuten
- Größte Erfolge national: 8x Deutscher Meister (2x Freiluft, 6x Halle) über 1500m, 3000m und mit der 3x1000m-Staffel
- Größter Erfolg international: U23-Europameister 2017
Olympia: Marius Probst startet am Freitag, 2. August
26. Juli: Heute beginnen die Olympischen Spiele in Paris, schon vorher haben einige Wettkämpfe stattgefunden - Fußball- und Handballspiele etwa. Am Samstag beginnen die Schwimmwettkämpfe unter anderem mit dem Bochumer Lucas Matzerath. Die Leichtathleten dagegen greifen erst später ein.
Die Olympischen Spiele in Paris dauern bis zum 11. August, ab dem Freitag geht es im Stade de France um die Leichtathletik-Medaillen. Einer der ersten Wettbewerbe sind die 1500-Meter-Vorläufe mit Marius Probst (Freitag., 2. August, ab 11.05 Uhr). Das Finale ist für Dienstagabend angesetzt. Auch Hochspringerin Christina Honsel ist am Freitag dran: Die Qualifikation im Hochsprung beginnt am Freitagvormittag um 10.05 Uhr, das Finale findet am Sonntagabend, 4. August statt (19.50 Uhr).
Olympische Spiele in Paris: Marius Probst gehört zum deutschen Leichtathletik-Team
5. Juli: Endlich ist es offiziell: Marius Probst läuft für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Paris. Der frisch gebackene Deutsche Vizemeister über 1500 Meter steht auf der Liste der 70 Athletinnen und Athleten, die der Deutsche Olympische Sportbund am Freitag offiziell als Nominierte bekanntgab.
„Ein Traum den schon klein Marius hatte!“, schreibt Probst auf seinem Instagram-Kanal über die Nominierung - mit einem Kinderfoto von sich. Er sei unfassbar stolz, dass die harte Arbeit der vergangenen Jahre sich ausgezahlt habe. Probst war seit einiger Zeit in Topform, im Februar hatte er unter anderem den Deutschen Meisterschaftsrekord über 1500 Meter in der Halle gebrochen, den einst Dieter Baumann aufgestellt hatte. Seine Bestzeit hat er auf 3:34,54 Minuten gesteigert.
Probsts bis dato größter Erfolg auf internationaler Bühne ist der U23-Europameistertitel aus dem Jahr 2017 - in diesem Jahr darf er sich erstmals bei Olympia präsentieren. Der Herner ist aktuell die Nummer 51 der Weltrangliste, nominiert wurde er gemeinsam mit dem Leipziger Robert Farken, mit dem Probst sich bei Deutschen Meisterschaften immer wieder enge Rennen lieferte. Vom TV Wattenscheid 01 ebenfalls nominiert ist Hochspringerin Christina Honsel, Kugelstoßerin Julia Ritter ist Ersatz-Athletin.
DM in Braunschweig: Packendes Duell von Probst mit Farken
30. Juni. 1500-Meter-Titelverteidiger Marius Probst, leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, lieferte sich bei widrigen Bedingungen bei der DM in Braunschweig ein packendes Duell mit Favorit Robert Farken. Im Finish Brust an Brust setzte sich Farken mit fünf Hundertstelsekunden knapp durch in 3:37,91 Minuten (Probst: 3:37,96). Die Olympianorm verpasste er damit erneut knapp.
Probst‘ Vereinskollege Maximilian Feist machte für ihn 1000 Meter lang Tempo, stieg dann aus. „Ich bin Max unendlich dankbar, dass er mich so beschützt hat auf dem Weg. Leider hat es diesem Jahr nur für Silber gereicht“, sagte Probst. Dennoch hat er weiterhin gute Chancen auf das Olympia-Ticket. Entscheidend ist, dass ihn im weltweiten Ranking nicht noch zwei Läufer anderer Nationen überholen.
Probst vor Deutschen Meisterschaften: „Ich bin in Topform“
28. Juni. Genau wie Vereinskollegin Christina Honsel gibt auch Marius Probst ein klares Ziel für die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig vor: Die Goldmedaille. Das 1500-Meter-Rennen ist für Sonntagnachmittag, 15.55 Uhr angesetzt.
Er hat das Olympia-Ticket anders als Honsel noch nicht sicher, die Chancen stehen aber gut. Über 1500 Meter ist er in der Halle und draußen Titelverteidiger: „Ich bin in Topform und habe alles selbst in der Hand“, so Probst.
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Marius Probst setzt Ausrufezeichen - Norm ist nah, Olympia-Punkte wichtig
19. Juni. Nach der Enttäuschung bei der Europameisterschaft in Rom hat sich Marius Probst, Mittelstreckenläufer des TV Wattenscheid 01, nur wenige Tage später eindrucksvoll zurückgemeldet - und einen großen Schritt Richtung Olympia in Paris gemeistert. Denn bei den Paavo Nurmi Games im finnischen Turku lief der deutsche Hallen- und Freiluft-Meister über 1500 Meter eine neue persönliche Bestzeit - es war schon die zweite in in diesem Jahr.
Die alte Bestmarke (3:35,28), gelaufen bei seinem Saisoneinstieg in Rehlingen, verbesserte der Herner dabei um fast eine Sekunde. Probst kam in 3:34,32 Minuten auf Rang vier. Damit ist die Norm für die Olympischen Spiele in Paris (3:33,50 Minuten) nur noch 83 Hundertstelsekunden entfernt.
Wichtig waren aber auch die Punkte, die Marius Probst durch seinen Auftritt in Turku sammelte. Die könnten bei der Nominierung für Paris entscheidend werden. „Es waren sehr windige Bedingungen“, sagte sein Trainer Markus Kubillus nach dem Rennen in einer Mitteilung des TV Wattenscheid. „Es war sehr heiß, aber trotzdem ein gutes Rennen. Marius hat sich früh in Position drei oder vier gebracht, dann wieder auf sechs fallen gelassen. Das hat er gut hingekriegt. Und er hat mal wieder gezeigt, dass er aufstehen kann und zur richtigen Zeit ein Top-Ergebnis abliefert.“
Für das Ranking für Paris „war das sehr wichtig“, so Kubillus. „Erstens war das eine gute Zeit, zweitens war es ein ‚Gold-Label-Meeting‘. Das heißt, es gibt viele Platzierungspunkte. Damit wird er eines der schlechteren Ergebnisse in seinen fünf Wertungsläufen für Paris jetzt schon rauskicken können.“
Leichtathleti-EM in Rom: Enttäuschung für Probst, aber er gibt sich kämpferisch
10. Juni. Bei der EM in Rom musste Probst noch eine Enttäuschung verpacken, da war für den 1500-Meter-Läufer des TV Wattenscheid 01 schon im Vorlauf Schluss. Auf Platz neun verpasste er in 3:44,70 Minuten den Einzug ins Finale am Mittwoch - Sechster hätte er werden müssen in seinem Vorlauf.
Probst, der hintenraus seine Stärken hat, scheiterte mit einer Attacke in der vorletzten Runde. Er probierte es dann noch einmal auf den letzten Metern und arbeitete sich nach vorne, das reichte aber nicht: Probst kam aber 41 Hundertestel hinter dem Sechsten Raphael Pallitsch ins Ziel - das Aus.
„Schwamm drüber, die Saison geht weiter. Ich stehe in der Weltrangliste ganz gut da, ich renne in den nächsten Wochen noch Wettkämpfe. Dass ich die Form habe und die Zeit draufhabe, steht außer Frage. Jetzt muss es nur noch einmal Klick machen.“
Marius Probst bei der EM: Angriff kam etwas zu spät
„Die letzten 200 Meter waren gut, aber leider zu spät“, meinte Probst im Sportschau-Interview, wollte sich davon aber nicht zu sehr herunterziehen lassen: „Ich habe schon mit dem Finale geliebäugelt, knapp verpasst. Schwamm drüber, die Saison geht weiter“, so Probst kurz nach dem Rennen.
Natürlich schwebt auch für Probst über allem das Ziel, sich für die Olympischen Spiele in Paris zu qualifizieren, die EM sollte ein Zwischenschritt auf diesem Weg sein. „Ich stehe in der Weltrangliste ganz gut da, ich renne in den nächsten Wochen noch Wettkämpfe. Dass ich die Form habe und die Zeit draufhabe, steht außer Frage. Jetzt muss es nur noch einmal Klick machen bei mir und dann läuft das“, gab der mehrfache Deutsche Meister sich optimistisch und kämpferisch.
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Probst hat die Olympia-Norm fest im Blick
In Rom war es, als hätte Probst es geahnt, hatte schon im Vorfeld darauf hingewiesen, wie stark in den Vorläufen ausgesiebt wird. Das Aus war trotzdem eine Enttäuschung, er sei in der „Form seines Lebens“, sagte Probst der WAZ vor der EM.
Um sein Ziel Olympia kämpft er ohne die Unterstützung des Verbands, trotz seines Deutschen Meistertitels gehört er nicht zum DLV-Kader. Seine persönliche Bestzeit hat Probst in diesem Jahr auf 3:35,28 Minuten verbessert - Ziel sind die 3:33,50 Minuten, mit denen er sich fest für Olympia qualifizieren würde. Alternativ hat er aber auch die Chance, sich über die Weltrangliste zu qualifizieren - dafür will er bei kommenden Meetings und den Deutschen Meistern weiter Punkte sammeln.
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