Bochum.

Als „wegweisend“ will Trainer Friedhelm Funkel die Partie beim Karlsruher SC am Samstag zwar nicht beschreiben, wohl aber als „sehr wichtig. Wir haben Boden verloren, den wir wieder gutmachen müssen.“

Nach vier Niederlagen und nur drei Siegen ist der VfL nur tristes Mittelmaß, und bis zur Winterpause kann es nur noch darum gehen, den Anschluss nach oben nicht ganz abreißen zu lassen - sonst ist das ursprüngliche Ziel, der Aufstieg, nicht mehr zu erreichen. Auch nicht mit einer von Funkel indirekt, aber doch unmissverständlich eingeforderten Verstärkung des Kaders im Winter. Klar ist: In der nächsten Transferperiode wird der VfL noch einmal tätig werden - wenn es dann nicht schon zu spät ist.

Ob die Mannschaft, die bisher so labil, zum Teil aufreizend behäbig (Federico, Maric) auftrat und in sich nicht gefestigt ist, in Karlsruhe die Kurve kriegt? Zu oft hat sie nicht den letzten Biss gezeigt, von spielerischen Qualitäten ganz zu schweigen. Auch von einem Björn Kopplin (21) etwa, der sicherlich gewillt ist und dem man wegen seiner Unerfahrenheit auch ein gutes Stück Geduld entgegenbringen darf, muss langsam mehr kommen. Vor allem im Spiel nach vorne, auch wenn er mangels Alternativen auf seiner schwächeren, der linken Seite ran muss. Von Flankenläufen der Außenverteidiger war beim VfL zuletzt jedenfalls fast nichts zu sehen.

Kopplin wird, genau wie rechts Matias Concha, beim KSC ebenso auflaufen wie die Innenverteidiger Anthar Yahia und Mergim Mavraj, wie Torwart Andreas Luthe, der nach anfänglichen Wacklern gegen Bielefeld in Düsseldorf und gegen Fürth überzeugte - auch in seiner Ansprache. Die Offensive bilden Mahir Saglik und Chong Tese mit Giovanni Federico dahinter, im defensiven Zentrum ist der zuletzt beste Bochumer Feldspieler, Christoph Dabrowski gesetzt. Neu in den Kader rückte, für den gesperrten Slawo Freier, nur Faton Toski, der auf der linken Seite eine neue Chance erhalten könnte.

Das in schlechten Zeiten stets erhoffte „Zeichen“ erwartet jedenfalls nicht nur Sportvorstand Thomas Ernst von der gesamten Mannschaft, die sich laut Funkel beeindruckt, zum Teil betroffen gezeigt habe von den Turbulenzen auf der Mitgliederversammlung, von Werner Altegoers Rückzug. Aber dies sei „einige Tage her“, versichert Funkel: Man werde „frei von den Ereignissen“ auftreten.