Bochum.

In der Länderspielpause zieht Bochums Trainer Friedhelm Funkel ein erstes Zwischenfazit. Zwar stimme die Überzeugung im Team noch nicht, doch es sei auch nicht alles schlecht gewesen. Die Tür zur ersten Liga stehe noch immer offen.

Bei all’ der Aufregung um die Vorgänge während der Mitgliederversammlung des VfL Bochum in den letzten Tagen ist fast in Vergessenheit geraten,dass es sich beim VfL um einen Fußballverein handelt. Der Ball rollt also weiter, wenn auch momentan auf Sparflamme, weil am heutigen Freitag (18.30 Uhr, Ehrbacher Berg) lediglich ein Test beim Landesligisten 1. FC Wülfrath ansteht.

Dabei werden auch die verbliebenen Stammspieler ran müssen, damit sie, wie Friedhelm Funkel sagte, „im Rhythmus bleiben“. Aber nicht nur deshalb. Nach dem 0:3 gegen den 1. FC Köln am Dienstag hat Funkel die Erkenntnis gewonnen, dass „der eine oder andere noch nicht so weit ist, wie er selbst glaubt“.

„Schwerer als ich gedacht habe“

Der Kreis der Kandidaten für Wülfrath ist überschaubar, denn neben Anthar Yahia und Zlatko Dedic, die bei ihren Nationalmannschaften sind, werden wegen Krankheit oder Verletzungen Andreas Luthe, Slawo Freier, Marc Pfertzel, Andreas Johansson, Philipp Bönig, Mirkan Aydin und Philipp Semlits fehlen.

Funkel zog nach nur drei Siegen in sieben Punkte-Spielen ein Zwischenfazit und sprach davon, dass „nicht alles schlecht gewesen“ sei; allerdings fehlten ihm die drei gegen Fürth verlorenen Punkte in seiner Rechnung. Der Mannschaft, so der VfL-Trainer, fehle dagegen momentan „das Durchsetzungsvermögen vorne“, außerdem bekäme sie „zu leichte Tore“. Die nötige „Überzeugung“ ins Team zu bekommen, ging er ins Grundsätzliche, „ist schwerer als ich gedacht habe“.

Bis auf Hertha kein Zweitligist beständig

Vielleicht auch deshalb, weil sich nach der vergangenen Saison personell nicht so viel verändert hat. „Natürlich wünscht man sich nach einem Abstieg eine größere Erneuerung“, räumte Funkel ein, schob jedoch rasch nach, dass sich „keiner hängen lässt“. So mache zum Beispiel Matias Concha, der zu Beginn der Spielzeit außen vor gewesen sei, seine Sache aktuell „ganz ordentlich“.

Das Ziel Wiederaufstieg habe er längst nicht abgeschrieben, so Funkel weiter. Es fehle doch derzeit 17 Vereinen der Zweiten Bundesliga an „Beständigkeit“, außerdem helfe ein Blick nach oben, um die Dinge richtig einzuordnen. „Wo stehen die Bayern, wo steht Schalke, wo steht Stuttgart?“ Und dann erinnerte der VfL-Trainer an seinen Aufstieg mit Frankfurt 2005. „Damals waren unsere Wintereinkäufe Jones und Vasoski entscheidend.“ Anschließend gewann die Eintracht 12 der 17 Spiele.