Bochum. Blau-Weiß Grümerbaum droht der Abstieg aus der Kreisliga A1 - und hat riesige Probleme mit der Platzanlage. Das sagt die Stadt zur Situation.

Hinter Blau-Weiß Grümerbaum liegt ein langes Wochenende der Gegensätze. Am Vatertag fand der Familientag des Nordclubs statt - voller Einsatz der Ehrenamtlichen, gute Stimmung und über den ganzen Tag verteilt 400 bis 500 Gäste auf der Anlage am Nordbad. „Es haben sich an diesem Tag auch viele Leute neu angemeldet“, sagt der Vorsitzende Chris Schiemann stolz. Vor allem die Jugendabteilung des Vereins wächst. Blau-Weiß will zur kommenden Saison neue Teams melden, leistet wertvolle Arbeit im Stadtteil.

Am Sonntag folgte dann ein sportlicher Rückschlag: Das Kellerduell in der Kreisliga A1 ging 0:7 gegen den TuS Hattingen II verloren - der Abstieg ist wohl nur noch dann abzuwenden, wenn der VfB Günnigfeld in der Bezirksliga den Klassenerhalt schafft. Dann könnte BWG sich noch als A-Liga-Vorletzter über die Relegation retten. Allerdings: In der kompletten Rückrunde hat Blau-Weiß nur zwei Punkte geholt.

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BW Grümerbaum: Plätze sind bis in den Mai hinein immer wieder gesperrt

Das hängt mit dem größten Problem zusammen, dass der Nordclub hat. Der Verein will wachsen, ist durch seine Anlage aber limitiert. Der Rasen ist im Winter monatelang unbespelbar. Dem Ascheplatz fehlt eine funktonierende Drainage, so dass sich bei Regen schnell riesige Pfützen bilden, dazu ist das Flutlicht keine große Hilfe. Als „kernschrott“ bezeichnete Schiemann den Platz im April, der Verein wandte sich in einem Hilferuf an die Öffentlichkeit.

Auch in den vergangenen Wochen waren die Plätze immer wieder gesperrt - kein Training, keine Heimspiele. „So gibt es wochen- und monatelang kein oder kaum Vereinsleben“, klagt Schiemann.

Riemkes Pascal Cremers gegen Grümerbaums Dominik Kienker - der Rasen sieht toll aus, ist aber zu selten bespielbar.
Riemkes Pascal Cremers gegen Grümerbaums Dominik Kienker - der Rasen sieht toll aus, ist aber zu selten bespielbar. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Die Stadt antwortete auf eine Anfrage der WAZ zur Lage auf den Plätzen am Nordbad: „Grundsätzlich werden die städtischen Sportplatzanlagen regelmäßig vom Technischen Betrieb gepflegt und auf Schäden kontrolliert. Es ist jedoch richtig, dass die hier nur teilweise vorhandene bzw. defekte Drainage witterungsbedingt zu einer Unbespielbarkeit der Plätze führt.“

Auf die Frage nach weiteren Plänen heißt es von der Stadt: „Im Rahmen der Sportstättenentwicklungsplanung sind alle Sportplatzanlagen begutachtet worden. Auch die Herausforderungen und Wünsche der jeweiligen Vereine haben dabei Berücksichtigung gefunden. Erst nach Abschluss dieses Projektes werden die Ergebnisse den politischen Gremien vorgelegt. Nach deren Zustimmung kann eine Aussage über die weitere Vorgehensweise getroffen werden.“

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Drei Spiele noch im Kampf um den Klassenerhalt

Heißt im Klartext: Kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht, die Stadt kennt das Thema aber. Und: Bezirkspolitiker von der SPD hätten sich gemeldet, so Schiemann - er hat Hoffnung. Genau wie im Kreisliga-A-Abstiegskampf. Doch dass den Verein im Winter viele Spieler verlassen haben, das scheint nicht aufzufangen zu sein. Die Abgänge hingen auch mit der Platzsituation zusammen, sagt Schiemann. In drei Heimspielen gegen Stiepel (16. Mai), Harpen II (20. Mai) und Höntrop (26. Mai) kann Blau-Weiß den Abstieg noch abwenden.

Aber selbst bei geschafftem Klassenerhalt wären die Probleme mit dem Platz noch die gleichen. Schiemann sagt mit Galgenhumor: „Das einzige, was besser geworden ist, ist das Wetter.“

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