Bochum. Die Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen sind auf dem Headcoach-Posten auf der Suche nach Konstanz. Das Profil passt haargenau auf einen bekannten Trainer.

Ein Thema verfolgte die VfL Viactiv Astro Ladies über die gesamte Saison – egal ob nun auf der Platte oder daneben. Die Zweitliga-Basketballerinnen waren immer wieder auf der Suche nach der Konstanz. Fünf Coaches standen insgesamt an der Seitenlinie. Die Besetzung des Headcoach-Postens genießt deshalb gerade höchste Priorität. Das Anforderungsprofil ist denkbar simpel aufgebaut.

„Das Wichtigste ist, dass wir einen Headcoach haben, der die ganze Saison bei uns bleibt und den Standort weiterentwickelt – und das auch über mehrere Jahre“, sagt Teammanagerin Laura Barroso Perez. „Man muss hier viel Arbeit reinstecken, um die Professionalisierung voranzutreiben. Es muss jemand sein, der unsere Vision teilt.“

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Astro Ladies Bochum: Mario Zurkowski ist der Wunschkandidat

Das große Geld gibt es bei den Astro Ladies nicht zu verdienen, daraus macht der Verein kein Geheimnis. Einen Headcoach aus einem anderen Bundesland zu engagieren, ist wohl keine Alternative. Eher jemand aus NRW, besser noch, aus dem Ruhrgebiet, dürfte Favorit für den Posten sein.

Hinter beinahe all diese Anforderungen kann Mario Zurkowski ein Häkchen machen. Er betreute die Astro Ladies während der Saison als Individualtrainer. Während der regulären Saison sprang er dazu einmal als Coach ein und übernahm als Teil einer Doppelspitze mit Philipp Riedrich die Trainer-Tätigkeit in den Playoffs der 2. DBBL. Riedrich wird zur kommenden Saison wieder zu seinen Aufgaben bei der 2. Mannschaft in der Regionalliga und der U16 zurückkehren.

Zurkowski kennt den Verein und die Mannschaft, wohnt in Bochum. Die Favoritenrolle ist ihm einfach zuzuschreiben. „Er wäre unser Wunschkandidat. Wir würden ihn gerne an den Verein binden“, sagt Barroso Perez. „Ob das klappt, weiß ich nicht. Aber wir werden alles dafür tun.“

Erfahrener Ausbilder: 2015 führte Mario Zurkowski das WNBL-Team des Herner TC zum Deutschen Meistertitel.
Erfahrener Ausbilder: 2015 führte Mario Zurkowski das WNBL-Team des Herner TC zum Deutschen Meistertitel. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Zurkowski hat Bundesliga-Erfahrung

Zurkowski steht derzeit als Sportdirektor beim Damen-Bundesligisten Gisa Lions MBC Halle unter Vertrag. Die Aufgabe, wieder einen Trainerposten zu übernehmen, reize ihn schon. Dass er eine Mannschaft entwickeln und vor allem weiterentwickeln kann, hat der 36-Jährige schon bewiesen. 2015 gewann er mit dem Herner TC die Meisterschaft in der WNBL. Im Seniorinnen-Bereich führte er dann Osnabrück 2019 in die Bundesliga und zum zweiten Platz im DBBL-Pokal.

Nur zwei Jahre später stieg er als Headcoach mit den Rheinland Lions auf und feierte dort 2022 die Vize-Meisterschaft. Nach der Insolvenz der Rheinland Lions 2022 „wollte ich eigentlich mit Basketball aufhören“, sagt er. Seit März 2023 leitet er die Geschicke in Halle – wieder mit Erfolg: Die Lions wurden in dieser Saison Dritte.

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„Bochum ist meine Heimat“

Was sagt er aber nun über ein eventuelles Engagement bei den Astro Ladies? „Die Aufgabe in Bochum reizt mich schon, aber es muss sich auch mit meinen anderen Tätigkeiten vereinbaren lassen“, antwortet Zurkowski. „Im Herzen bin ich immer noch Trainer und Bochum ist meine Heimat.“ Den Basketball-Standort mit seiner Erfahrung und seinem Know-how zu unterstützen, könne er sich vorstellen.

Eine konkrete Ab- oder Zusage gibt es von Zurkowski nicht. Sein erster Ansprechpartner bleibt Halle. Außerdem geht er nebenbei ja auch noch einem Beruf nach, der erstmal nichts mit Basketball zu tun hat. Die Astro Ladies sind sich bewusst, dass sie sich nicht zu sehr auf den Wunschkandidaten einschießen dürfen. „Wir haben ein paar Kandidaten auf der Liste, die wir noch ansprechen wollten“, sagt Barroso Perez. Das Anforderungsprofil bleibt wie gehabt.