Bochum. Die Zweitliga-Basketballerinnen müssen vor dem Spiel gegen Bamberg einen Schock verdauen. Sarah Olson ist nicht mehr Trainerin der Astro Ladies.

Zwei Tage vor dem ersten Auftritt in den Playoffs tritt bei den VfL Viactiv Astro Ladies das Sportliche mal wieder in den Hintergrund. Eigentlich schien es im neuen Jahr so, als würden die Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen wieder ein wenig Ruhe haben. Unter Headcoach Sarah Olson hatten sie sich gefangen, legten eine Siegesserie hin, zogen am Ende souverän in die Playoffs ein, die an diesem Samstag gegen DJK Don Bosco Bamberg beginnen (30. März, 15 Uhr, Rundsporthalle).

Aber wie schon so oft in dieser Saison wird dann ein neues Gesicht an der Seitenlinie stehen. Olson wird die Astro Ladies in den Playoffs und darüber hinaus nicht mehr betreuen.

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„Am Anfang waren wir geschockt“, sagt Teammanagerin und Spielerin Laura Barroso-Perez über Olsons Entscheidung. Bereits nach dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig vor gut zwei Wochen hatte die US-Amerikanerin die Spielerinnen und den Verein über diesen Schritt informiert. Aus persönlichen Gründen könne sie nicht weiter als Headcoach fungieren. „Man hat in den letzten Jahren gelernt, damit umzugehen, wenn Leute uns verlassen“, sagt Barroso-Perez. „Ihr tat es furchtbar leid und alle hatten Verständnis für ihre Situation.“

Astro Ladies Bochum: Olsons Energie hat viel bewegt

Von mehreren Seiten wurde vor allem die Energie und die Leidenschaft hervorgehoben, die Sarah Olson auch von außen dem eigenen Spiel gebracht hatte. „Als wären wir zu sechst auf dem Feld“, hieß es da unter anderem. „Es ist natürlich schade und traurig, weil sie einen guten Job gemacht hat“, erklärt Barroso-Perez. Auch Ex-Astro-Lady Lara Langermann lobte ihre ehemalige Mitspielerin: „Mit Sarah Olson kann man viel von ihnen in den Playoffs erwarten.“ Nun müssen die Bochumerinnen auch so abliefern.

Mit Glück gesegnet waren die Astro Ladies auf dem Trainerposten in den vergangenen zwölf Monaten wahrlich nicht. Zunächst nahm Teresa Schielke nach der vergangenen Saison ihren Hut. Michael Minnerop beendete seine zweite Amtszeit als VfL-Headcoach vorzeitig. Interimsweise halfen danach Spielerin Carina Thomas und Mario Zurkowski aus.

Trainer der Zweiten hilft aus - noch keine konkreten Pläne

Nun wird gegen Braunschweig und in den restlichen Playoffs der fünfte Headcoach in dieser Saison sein Debüt geben. Philipp Riedrich, Trainer der Bochumer Regionalliga-Frauen, übernimmt den Posten. Zurkowski, der die Astro Ladies zum Sieg gegen Grünberg coachte, wird ebenfalls wieder mit von der Partie sein. Es ist eine halbinterne Lösung, aber wohl keine dauerhafte.

Für die Astro Ladies und Sera Asuamah-Kofoh (am Ball) beginnen nun die Playoffs - Sarah Olson (im Hintergrund) wird aber nicht mehr dabei sein.
Für die Astro Ladies und Sera Asuamah-Kofoh (am Ball) beginnen nun die Playoffs - Sarah Olson (im Hintergrund) wird aber nicht mehr dabei sein. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Bei den Astro Ladies zählt erstmal nur das Jetzt. „Es laufen noch keine Gespräche“, sagt Barroso-Perez. „Wir haben jetzt erstmal viel Lust auf die Playoffs und wollen uns darauf konzentrieren.“ Der Wunsch dürfte sein, einen Headcoach zu finden, der das Team eine komplette Saison betreuen kann. Konstanz auf dieser Position würde auch den Spielerinnen wichtige Sicherheit bringen.

Die Wechsel auf der Trainerposition haben bereits Spuren im Kader hinterlassen. „Wir sind mittlerweile auf einem Niveau, wo wir uns auf dem Spielfeld auch selber coachen können“, meint Barroso-Perez. „Gerade mit Jenny Strozyk im Aufbau, die das Tempo und die Spieltaktik vorgibt, da braucht man nicht mehr so viel Input von außen.“ Die Mannschaft hat gelernt, damit umzugehen, wenn das Gesicht am Seitenrand nicht immer das gleiche ist.