Bochum/Wattenscheid. Ein Günnigfelder Spieler verletzt sich früh im Spiel, Linden gewinnt 2:1 nach Rückstand - ein Joker der Lindener macht den Unterschied.

Jannik Hille wälzte sich auf dem Boden, sein Gegenspieler signalisierte sofort, dass Günnigfelds Offensivmann sich wohl schwerer verletzt hatte. Für den Mittelfeldspieler der Wattenscheider ging es nicht weiter – eine bezeichnende Szene für den Nachmittag des VfB. Denn die Wattenscheider verloren nicht nur Hille, sondern auch mit 1:2 gegen CSV Linden. Die Mission Klassenerhalt in der Bezirksliga Staffel 10 wird damit nicht leichter.

Wir haben das Spiel am Sonntag live übertragen. Die Highlights und Interview zum Spiel finden Sie ab Sonntagabend hier.

„Vermutlich das Innenband, das Knie ist dick“, sagte Günnigfelds Trainer Michel di Bari zur mutmaßlichen Verletzung seines Spielers. „Auch wenn es diesmal wohl nicht das Kreuzband ist, wird er erstmal ausfallen“ - keine gute Nachricht für die ohnehin verletzungsgebeutelten Günnigfelder.

Jannik Hiller wird von seinem Mannschaftskollegen Lukas Bernhardt und einem Betreuer vom Feld geführt. Der Günnigfelder verletzte sich im Spiel gegen CSV Linden vermutlich schwerer am Knie.
Jannik Hiller wird von seinem Mannschaftskollegen Lukas Bernhardt und einem Betreuer vom Feld geführt. Der Günnigfelder verletzte sich im Spiel gegen CSV Linden vermutlich schwerer am Knie. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Spielerisch bot das Duell zwischen Linden und Günnigfeld, welches wegen des gesperrten Platzes in Linden auf der Anlage des SV Höntrop stattfand, in der ersten Halbzeit kaum nennenswerte Szenen. Dafür war für besagten Hille schon nach 20 Minuten Schluss. Er blieb während eines Angriffs am Ball hängen und überstreckte dabei sein Knie so sehr, dass er nur noch - gestützt von Betreuern - vom Platz humpeln konnte.

Lindens Joker Carlos Sauer macht gegen Günnigfeld den Unterschied

Der frühe Rückschlag war für die Günnigfelder allerdings eine Art „Hallo-Wach-Moment“. Günnigfeld spielte druckvoller, gerade der wendige Kamil Kokoschka stellte Lindens Verteidiger vor Probleme. In der 47. Minute traf er den Pfosten, besser machte es sein Kollege Marvin Pancke zwei Minuten später. Er hämmerte den Ball unhaltbar in den Winkel – die verdiente Führung für Günnigfeld. Der VfB versäumte es allerdings mehrfach nachzulegen, bevor die eigenen Kräfte nachließen.

Von Linden, die auf ihren Top-Stürmer Henry Schettler verzichten mussten, kam lange Zeit nichts – bis zur Einwechslung von Carlos Sauer. Er belebte das Spiel der Bochumer umgehend, leitete immer wieder gefährliche Aktionen ein – und hatte großen Anteil daran, dass Linden das Spiel drehte.

VfB Günnigfeld fehlen drei Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz

Einen Schuss von Lindens Kapitän Nikolas Wiebel konnte Günnigfelds Torwart nur noch vor die Füße von Silas Lennertz klären – der glich freistehend aus (75.). Wenig später köpfte Wiebel dann zum 2:1 für Linden ein. Ausgangspunkt beider Angriffe: Carlos Sauer. „Mit seiner Einwechslung haben wir mehr Ruhe und Klarheit ins Spiel bekommen“, sagte Trainer Nico Brüggemann. „Weil er heute angeschlagen war, konnten wir ihn nicht von Anfang an bringen, aber umso schöner, wenn man so jemanden im Spiel dann noch in der Hinterhand hat.“

Während der CSV im gesicherten Mittelfeld der Liga steht, liegt Günnigfeld weiter auf dem ersten Abstiegsplatz – mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. „Ich kann meinen Jungs heute keinen großen Vorwurf machen, die Einstellung passte und mit der werden wir auch in die letzten vier Spiele gehen“, sagte Di Bari. „Wir werden bis zum Ende alles reinwerfen und dann schauen, wozu es reicht.“ Am nächsten Sonntag geht es für Günnigfeld mit dem Heimspiel gegen Blau Gelb Schwerin weiter, Linden trifft dann auf TuS Heven.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Pancke (50.), 1:1 Lennertz (75.), 2:1 Wiebel (82.)

CSV Linden: Sonntag – Dörmann (85. Trewin), Bußmann, Bauer, Brekau, Wiebel (90+1 Ngu), Methling, Berger (67. Sauer), Rösner, Akkan (85. Glasner), Lennertz

VfB Günnigfeld: Emberger – Obinna, Hille (22. Ndakwa) , Kokoschka (72. Torres), El Habibi, Pancke, Mojsovski, Bernhardt (79. Laerberg), Kara, Löhr, Sow

Amateurfußball-Videos auf waz.de

News und Hintergründe zum Fußball in Bochum & Wattenscheid