Minden. Vier Tage nach der 23:41-Pleite gegen den SV Teutonia Riemke zieht der HSV Minden-Nord seine Oberliga-Handballerinnen zurück – die Hintergründe.

Vier Tage nach der 23:41-Heimpleite gegen den SV Teutonia Riemke ist das Kapitel Oberliga beim HSV Minden-Nord beendet. Es „endet vorerst eine von Höhen und Tiefen geprägte Ära des Frauenhandballs im HSV Minden-Nord beziehungsweise bei den Vorgängervereinen HSG Stemmer/Friedewalde und TV Stemmer“, heißt es auf der HSV-Internetseite am Donnerstag. Nach 14 Paarungen liegt das Minden-Nord-Team mit 5:23 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Schlechter ist lediglich die HSG Schwerte-Westhofen (1:27).

Einen Tag nach der Partie gegen den Tabellenvierten aus Bochum stellte Trainer Hauke Hampel sein Amt zur Verfügung, und tags darauf trafen sich die Spielerinnen mit den HSV-Verantwortlichen, um die sportliche Perspektive für die kommenden Monate zu erörtern.

Die ordentliche Abmeldung der Oberliga-Mannschaft des HSV Minden-Nord erfolgt Anfang 2024

„Nach einem kurzen Austausch zwischen Mannschaft und Verantwortlichen haben die Frauen intern das Pro und Contra einer Fortsetzung der laufenden Spielzeit besprochen“, heißt es. „Letztendlich hat die personelle Entwicklung des Teams für die Rückrunde den Ausschlag gegeben, dass die Spielerinnen keine Möglichkeit sehen, die Spielzeit sportlich zu Ende zu spielen. Dem Wunsch der Mannschaft hat der HSV-Vorstand entsprochen und kurzfristig die Absage des anstehenden Matches beim HTV Hemer veranlasst.“ Die Begegnung beim Tabellensiebten hätte am Samstag (16. Dezember, 16.30 Uhr) stattfinden sollen.

Leider ist es in den vergangenen Jahren immer schwerer geworden, externe Spielerinnen für den HSV zu begeistern.
O-Ton auf der Internet-Seite des HSV Minden-Nord

Offiziell ist der Rückzug der Handballerinnen des HSV Minden-Nord aus der Oberliga aber noch nicht. „Die ordentliche Abmeldung vom Spielbetrieb erfolgt aus regeltechnischen Gründen Anfang 2024“, erklärt der Verein. „Auch wenn der Rückzug ein schwarzer Tag für den Frauenhandball im Mindener Norden ist und das Team sich eigentlich nicht mit der bitteren Niederlage vom letzten Spieltag verabschieden wollte, sehen die Spielerinnen und wir als Verantwortliche den unpopulären Schritt zu diesem Zeitpunkt als alternativlos an. Verletzungsbedingt sowie aus Studien- und Berufsgründen ist der Kader in der ersten Jahreshälfte 2024 viel zu dünn besetzt.“

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Der Grund für die jetzige Entscheidung sei ein seit Jahren schleichender Prozesses. „Leider ist es in den vergangenen Jahren immer schwerer geworden, externe Spielerinnen für den HSV zu begeistern“, heißt es beim HSV Minden-Nord. „Gleichzeitig ist der Wettkampf anderer Vereine um unsere gut ausgebildeten Jugendspielerinnen größer geworden. Immer wieder haben Spielerinnen dem HSV den Rücken gekehrt, und uns ist es nicht gelungen, den Aderlass personell aufzufangen. Diese Entwicklung hat in dieser Saison ihren Höhepunkt erreicht. Die angespannte Personalsituation mit einem Kader aus zehn Feldspielerinnen plus Torhüterinnen war letztendlich zu klein, um in der Oberliga Westfalen sportlich bestehen zu können.“

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