Bochum. TuS-Harpen-II-Trainer Marcel Hoppe hört nach der Saison bei den Bochumern auf. Er spricht über seine Zukunft, Jürgen Klopp und seine Frau.

Nach rund zwei Jahren wird für Marcel Hoppe beim TuS Harpen II im Sommer tatsächlich Schluss sein. „Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass ich aufhören werde. Die Entwicklung ist abgeschlossen. Vielmehr ist mit einer zweiten Mannschaft gar nicht zu erreichen, weil je besser wir werden, desto mehr Begehrlichkeiten wecken wir.“

Hoppe wolle bei seiner nächsten Station mindestens Kreisliga A trainieren. „Alles darüber macht mir aber auch keine Angst“, sagt Harpens Trainer selbstbewusst. „Es muss aber schon eine erste Mannschaft sein. Bei einer Zweiten hätte ich am Ende wieder das gleiche Problem.“

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Der gebürtige Bochumer hat Harpens Zweite im Sommer 2022 übernommen. Vergangenen Saison wurde er mit seiner Mannschaft souverän Siebter in der Kreisliga A1. Diese Saison sind die Harpener noch stärker. Nach der Hinrunde steht der TuS auf dem fünften Platz, zehn Punkte von der Tabellenspitze entfernt.

TuS Harpen II: Marcel Hoppe ist fasziniert von Jürgen Klopp

Der 45-Jährige ist wortwörtlich fußballverrückt. Das Einzige, was für ihn wichtiger als Fußball sei: „Meine Familie. Aber kurz danach kommt der Fußball.“ Seine Vorstellung von Fußball beschreibt er sehr genau: „Ich möchte aggressiv und dominant mit dem Ball sein. So, dass es Bock macht, zuzugucken.“

Einer der faszinierendsten Trainer für ihn ist dabei Jürgen Klopp. „Überall wo er hinkam, hat er alles auf links gekrempelt und hatte Erfolg. Der Fußball, den er spielen lässt, ist hochattraktiv, aber auch super risikoreich. Es ist einfach abgefahren, wenn Liverpool mit acht Leuten ins Pressing geht und mit sechs Leuten im gegnerischen Strafraum steht“, sagt Hoppe.

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TuS Harpen II: Eine Mannschaft mit vielen Studenten

Bei einem Premier-League-Klub eher ungewöhnlich, in seinem Team dagegen normal: viele Studenten in der Mannschaft. Das merke man: „Die Lernkurve ist sehr steil, aber auch die fallen natürlich in ein Leistungsloch.“ Die Spieler würden viel mit dem Kopf arbeiten. Das habe Vor- und Nachteile: „Dadurch finden sie aus Leistungslöchern schneller wieder raus, aber manchmal denken sie auch zu viel über Situationen nach. Dann haben sie Angst davor, wie gut sie eigentlich schon sind. Sie vergessen alles, was sie können und spielen Standfußball“, analysiert Harpens Coach.

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Als der Familienvater bei beim TuS anfing, musste er sich zudem noch um eine ganz andere Baustelle kümmern: „Das Gewinnen war am Anfang ein kleines Problem. Bei den Jungs stand im Vordergrund, dass sie mit ihren Kumpels ein bisschen kicken. Wenn man verloren hat, war das okay. Das wollte ich ändern. Die Jungs haben dann von Spiel zu Spiel gemerkt, dass, wenn wir immer weitermachen, wir alle Spiele drehen können. Seitdem ist die Mentalität eine andere geworden“, freut sich Hoppe.

Harpen II muss sich gegen Westenfeld „etwas einfallen lassen“

Für seine Frau dagegen ist Hoppes Leidenschaft für den Fußball nicht immer einfach: „Sie kennt mich besser als ich mich selbst. Wenn wir sonntags spielen, checkt sie, bevor ich nach Hause komme, vorher immer die Ergebnisse. Wenn wir verloren haben, spricht sie erst gar nicht mit mir“, sagt Hoppe und lacht.

Aus Harpener Sicht lässt sich nur hoffen, dass das Sonntag nicht der Fall sein wird. Der TuS empfängt zuhause die Sportfreunde Westenfeld. Das Hinspiel gewann Hoppes Team mit 4:1. „Wir werden uns was einfallen müssen. Wir haben im Hinspiel unser zweitbestes Spiel gemacht und sie waren wirklich stark.“