Bochum. Für die Sparkassen Stars Bochum steht das Heimspiel gegen Hagen an. Der ProA-Ligist hat nach der Ticket-Debatte noch mehr Karten verkaufen können.
Rund um das Spiel der VfL Sparkassen Stars Bochum gegen Phönix Hagen in der 2. Basketball-Liga ProA an diesem Samstag in der Rundsporthalle gab es bereits reichlich Diskussionen (19 Uhr). Die Bochumer hatten mit einem besonderen Ticketing dafür gesorgt, dass deutlich weniger Hagener Fans das Spiel in Bochum sehen können. Die Bochumer wollen die Fan-Hoheit in eigener Halle behalten. Parallel dazu wird derzeit viel darüber geredet, wie Bochums Basketballer davon profitieren könnten, wenn das Vonovia Ruhrstadion umgebaut würde.
Bei den Plänen der Stadt für das Ruhrstadion gibt es offenbar eine Option Castroper Straße. Die sieht nach Informationen dieser Redaktion vor, dass das Ruhrstadion umfangreich saniert wird. Die Osttribüne wird deutlich um rund 4000 Stehplätze erweitert, die Stadionkapazität würde dann rund 30.000 Plätze betragen. Außerdem finden umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen rund um das Stadion statt.
Bestandteil dieser Option sei auch, die Rundsporthalle abzureißen und eine hochmoderne Multifunktionshalle auf dem jetzigen Kirmesplatz rund 200 Meter entfernt zu bauen. Dies würde die Entwicklungsmöglichkeiten an der Castroper Straße deutlich erhöhen.
Tobias Steinert, Geschäftsführer der Sparkassen Stars, hat von diesen möglichen Plänen aus der WAZ erfahren. Er könne sich deswegen nicht an der Diskussion beteiligen auf deren Ausgang sei er aber sehr gespannt. „Das ist aber natürlich ein spannendes Thema“, sagte er.
Die Rundsporthalle würde ab 2028 nicht mehr den ProA-Standards genügen
Auch vor dem Hintergrund, dass sich ab 2028 mit einer Übergangsfrist von drei Jahren die Standards für die ProA noch einmal erhöhen. So müssen die ProA-Vereine dann in einer Halle spielen, die mindestens 2000 Plätze hat. Die Rundsporthalle wäre dann zu klein. Sie ist mit 1600 Fans ausverkauft. „Wenn es mit den Planungen konkret wird“, sagte Steinert, „werden wir uns mit der Stadt an einen Tisch setzen.“ Dass es dann eine Lösung im Sinne der Basketballer geben wird, ist zu erwarten. Oder wie es Steinert sagt: „Die Zusammenarbeit mit der Stadt und uns ist richtig gut.“
Festmachen lässt sich das daran, was die Stadt in den vergangenen Jahren bereits in die Rundsporthalle und damit auch die Sparkassen Stars investiert hat. So hat die Stadt das für die ProA vorgeschriebene Parkett bezahlt, das seit 2019 in der Halle fest verbaut ist. Das kostete rund 200.000 Euro. Dazu wurde die Lichtanlage auf ProA-Niveau verbessert, eine neue Anzeigetafel mit LED-Anzeige angeschafft. Seit 2021 gibt es Standkörbe. Auch sie sind vorgeschrieben in der ProA, auch sie hat die Stadt gekauft.
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Hans Peter Diehr, Finanzvorstand der Sparkassen Stars, sah die Rundsporthalle bereits 2019 auf dem Weg „ein echtes Schmuckkästchen zu werden. Von der Sporthalle zur Eventhalle“. Das hat dann vielleicht doch nicht so geklappt. Anders sähe es bei einer neuen Multifunktionshalle aus. Dass Bochum so eine Halle gut gebrauchen könnte, wurde in Bochum bereits von der Politik diskutiert.
Ein weiterer US-Amerikaner soll die Sparkassen Stars Bochum verstärken
In der Gegenwart aber müssen die Bochumer Basketballer erst einmal sportlich in die Spur kommen, um weiterhin in der ProA zu spielen. Mit erst einem Sieg aus sieben Spielen liegen sie auf dem vorletzten Platz. Hagen dagegen kommt mit genau den umgekehrten Zahlen. Das Team von Trainer Chris Harris ist Zweiter hinter Frankfurt und hat sechs seiner sieben Spiele gewonnen.
Den Klassenerhalt sieht Steinert aber nicht gefährdet. „Wir haben sportlich eine kleine Delle, die wir uns so natürlich nicht vorgestellt haben. In den meisten Spielen fehlten Nuancen, oft waren es die Rebounds. Wir glauben an die Qualität des Kaders.“
Der soll, nachdem die Bochumer bereits die Verträge mit zwei US-Amerikanern aufgelöst hatten, noch einmal eine Veränderung erfahren. Mit David Cohn ist bereits ein neuer US-Amerikaner da, ein weiterer soll noch kommen. Steinert: „Bis zum Spiel gegen Hagen wird das aber wohl nichts.“ Weiterhin fehlen wird zudem Lars Kamp. „Er macht zwar Fortschritte“, sagte Steinert. „Er konnte trainieren und sich erholen, für das Hagen-Spiel wird es nicht reichen.“