Wattenscheid. Wattenscheid 09 ist mal wieder im Preußenstadion zu Gast: Sonntag allerdings bei Münsters U23. Auf den neuen Trainer wartet eine schwere Aufgabe.
Alle vier Punkte in dieser Oberliga-Saison hat die SG Wattenscheid 09 bislang auswärts geholt, am Sonntag sollen bei Preußen Münsters U23 die nächsten Zähler her. Das Programm der kommenden Wochen ist happig: Nach dem Spiel beim Tabellenfünften Münster kommt der aktuelle Oberliga-Dritte ASC 09 im Westfalenpokal (Mi., 11. Oktober, Berliner Straße). Es folgen Spiele gegen Tabellenführer Lotte und beim Tabellenzweiten Schermbeck. Der Weg weg vom Tabellenende wird ein harter für Wattenscheid und er beginnt im Preußenstadion.
Es ist das dritte Mal innerhalb von 15 Monaten, dass die SGW an der Hammer Straße zu Gast ist. Im vergangenen Sommer gab es dort erst ein 1:4 in der Regionalliga, dann ein 0:4 im Westfalenpokal. Im Lohrheidestadion gab es dazu eine denkwürdige 4:5-Heimniederlage in letzter Sekunde. Diese Spiele sind aber weit weg: Münster stieg auf und reist Sonntag in der 3. Liga zum Halleschen FC. Wattenscheid 09 stieg ab und ist nun als Oberliga-Letzter zu Gast bei Preußens U23 (Anstoß So., 15 Uhr). Anders als bei der U23 üblich wird aber auch dieses Spiel im Preußenstadion ausgetragen.
Preußen Münster II empfängt Wattenscheid 09 im Stadion
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Der Grund sind Sicherheitsbedenken: Auf dem Kunstrasenplatz, wo Münster die Oberliga-Heimspiele normalerweise austrägt, ist keine Fantrennung möglich – die wird von den Sicherheitsbehörden bei diesem Spiel aber verlangt. Hintergrund: Einige Preußen-Fans pflegen eine Freundschaft zu Fans des VfL Bochum, in den vergangenen Jahren kam es einige Male zu Zusammenstößen, wenn Wattenscheid und Münster aufeinandertrafen.
Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass Preußens U23 im Stadion spielt. In der Vergangenheit wich Preußen zum Beispiel bei U23-Heimspielen gegen den FC Gütersloh oder die SF Siegen aus.
Von Münsteraner Seite wird aufgrund des parallelen Drittliga-Spiels nicht mit einem besonders hohen Fanaufkommen gerechnet. Wie groß die Reiselust der Wattenscheider Fans ist, wird sich zeigen, nachdem es nach dem 1:4 gegen Sprockhövel von der Tribüne erstmals kräftigen Gegenwind für die Mannschaft gab. Sicher noch spannender: Auf welches Personal der neue Trainer Engin Yavuzaslan setzt.
Yavuzaslan wird wohl einiges am Personal ändern
Gegen Sprockhövel gab er zunächst vielen etablierten Stammspielern eine Chance – die ließen die meisten ungenutzt. Nun will Yavuzaslan nur noch auf die Spieler setzen, die sich im Training voll anbieten, ungeachtet von Namen und Verdiensten – im Kader gibt es ja noch einige Spieler mit Regionalliga-Erfahrung und auch Aufstiegshelden von 2022.
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Neun von elf Spielern der Startelf gegen Sprockhövel gehörten zur Regionalliga-Mannschaft der vergangenen Saison, die Niederlage um Niederlage kassierte. Der Umbruch im Kader zeigt sich also bislang noch kaum in der Aufstellung auf dem Feld. Auch da macht Sportvorstand Pozo y Tamayo ein Problem aus: „Wir haben unterschätzt, was die vergangenen Monate, die vielen Rückschläge mental mit der Mannschaft gemacht haben.“ Das aus den Köpfen zu kriegen, ist die schwere Aufgabe für Engin Yavuzaslan.
Nebi und Fili sind Kandidaten für den Kader
Auch unter den Neuzugängen sind nicht direkt Hoffnungsträger auszumachen. Viele junge Spieler hat der Verein eher als Perspektivspieler geholt, kann sie in der aktuellen Lage aber kaum ans Oberliga-Niveau heranführen. Der erfahrene Arda Nebi, als Sofortverstärkung im Angriff eingeplant, war verletzt, könnte nun wieder zur Verfügung stehen. Auch Vorbereitungs-Gewinner Fabrizio Fili könnte nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Maske wieder ein Kandidat für den Kader werden.
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Aber ob dieser Mannschaft ausgerechnet im Preußenstadion die Wende gelingt? Positiv ist immerhin die Statistik im Direktvergleich: In der Aufstiegssaison gab es im April 2022 einen 2:0-Heimsieg (Tore: Hönicke, Yildiz). Im Herbst 2020 war die SGW das einzige Mal zu Gast bei Preußen II: Damals wurde auf dem Kunstrasenplatz gespielt, Agon Arifi traf kurz vor Schluss zum 1:0-Siegtor. Mit Marvin Schurig, Frederik Wiebel, Mike Lewicki, Felix Casalino und Tim Kaminski waren fünf Wattenscheider dabei, die auch jetzt zum Kader gehören und Sonntag wieder in der Startelf stehen könnten.
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