Wattenscheid. Der SC Preußen Münster war zu Gast bei der SG Wattenscheid 09. Ein wahnsinniges Spiel mit einer Achterbahnfahrt der Gefühle in der Nachspielzeit.
- In diesem Artikel finden Sie unsere (Live-)Berichterstattung zum Spiel der SG Wattenscheid 09 gegen den SC Preußen Münster
- Der Fan-Andrang war groß - der Anpfiff verzögerte sich deshalb um eine Viertelstunde
- Wattenscheid zeigte große Moral und bot eine große Show, unterlag aber 4:5. Die Analyse und Stimmen zum Spiel finden Sie hier
Der SC Preußen Münster bleibt klarer Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga West – der Aufwärtstrend der SG Wattenscheid 09 dagegen ist zunächst gestoppt. Am Samstagnachmittag gewann der SC Preußen vor einer tollen Kulisse von 2709 Fans mit 5:4 (4:1) bei der SGW – ein wildes Spiel mit vielen Toren, mehreren Elfmetern, einem Platzverweis und einer riesigen Aufholjagd, die nach einem irren Finale nicht belohnt wurde.
Nach 1:4-Rückstand kam die SGW noch einmal zurück, in der 93. Minute erzielte Tim Brdaric nach einem Standard den gefeierten 4:4-Ausgleich und brachte den Preußen-Block damit kurz zum Verstummen. Münster antwortete aber mit dem 5:4 durch Simon Scherder in der sechsten Minute der Nachspielzeit, der nach einer Ecke aus kurzer Distanz traf. Ein Teil der Preußen-Fans, unterstützt von befreundeten Anhängern des VfL Bochum, stürmte im Jubel auf die Laufbahn, der Schiedsrichter pfiff direkt ab. Münster holte mit dem letzten Ballkontakt die drei Punkte, auf die es schon den ganzen Nachmittag hinauszulaufen schien.
- Partie: SG Wattenscheid 09 - SC Preußen Münster
- Ort: Lohrheidestadion Wattenscheid
- Anstoß: 26. November, 14.15 Uhr
Die Wattenscheider hatten zuletzt nur eins von fünf Spielen verloren und im eigenen Stadion gute Ergebnisse gegen Schalkes U23, Rot-Weiß Oberhausen und Fortuna Düsseldorf eingefahren. Auch gegen den Spitzenreiter begannen die Wattenscheider mutig, vergaben aber die erste große Chance: nach feiner Vorarbeit von Edi Renke vergab Kim Sane frei vor SCP-Keeper Maximilian Schulze Niehues. Das bestrafte der Spitzenreiter.
Preußen Münster trifft mit der ersten Chance - drei Tore kurz vor der Pause
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Mit der ersten Chance legte Münster vor: Nico Lucas verlor den Ball im Spielaufbau, die gerade herausrückende Wattenscheider Abwehr war nicht sortiert, um Andrew Wooten aufzuhalten, der ganz frei vor Kilian Neufeld zur Preußen-Führung traf (11.). Wooten hätte fast zwei Minuten später nachgelegt, hatte auch schon Neufeld umkurvt, traf aber nur den Pfosten. Der Abpraller landete bei Gerrit Wegkamp, der an der Strafraumgrenze nicht gestört wurde und an mehreren Wattenscheidern vorbei zum 2:0 schoss.
Wer dachte, dass der Nachmittag damit schon abzuhaken sei, hatte sich geirrt, auch wenn das Spiel danach erst einmal vor sich hinplätscherte. Doch fünf Minuten vor der Pause wurde es wild: Erst traf Marc Lorenz für Münster per Strafstoß (41.), zwei Minuten später Julian Meier für die SGW (43.). 1:3 – damit ging es aber nicht die Pause. Beim ersten Angriff nach Wiederbeginn flankte Lorenz von links auf Wegkampf der zum vierten Münster-Tor einköpfte.
Wattenscheid gibt auch in Unterzahl nicht auf
Wattenscheid kam mit zwei Wechseln aus der Kabine (Yildiz und Canbulut für Meier und Sane) und mit ungebrochenem Willen. Gegen Düsseldorf und in Düren hatte die SGW nach Rückständen noch gewonnen und direkt nach der Pause gab es neue Hoffnung auf eine Aufholjagd: Niko Koulis kam zu spät gegen Phil Britscho, wieder Elfmeter, diesmal traf Dennis Lerche für die SGW. 2:4 (47.).
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Wattenscheid mühte sich und hatte nach einer Freistoßflanke auch noch die Riesenchance, er scheiterte aber mit seinem Kopfball an Schulze Niehues (53.). Aber nach einer guten Stunde gab es den nächsten Rückschlag: Dennis Lerche, Siegtorschütze der vergangenen beiden Wochenenden, sah innerhalb weniger Minuten zweimal Gelb für Ellenbogeneinsatz im Kopfballduell – und damit Gelb-Rot.
Umut Yildiz trifft zum 3:4 - Lerche und Casalino fehlen in Wuppertal
Die Wattenscheider gaben aber wieder nicht auf: Umut Yildiz verkürzte nach feinem Doppelpass mit Nico Lucas auf 3:4 (80.) - der Auftakt einer denkwürdigen Schlussphase.
Eine bittere späte Niederlage für die SGW, Punkte waren aber wohl nicht eingeplant – das Spiel kann auch ein erneuter Mutmacher sein. Allerdings schmerzt die Sperre für Lerche, der nächste Woche beim Wuppertaler SV fehlen wird, zumal mit Felix Casalino ein weiter Stürmer ausfällt. Er fehlte auch gegen Münster schon im Kader, aufgrund einer Oberschenkelverletzung ist das Jahr für ihn beendet. Für den souveränen Spitzenreiter Preußen geht es nächste Woche gegen Wiedenbrück weiter.
Wattenscheid 09 - Preußen Münster: So lief das Spiel
96. Minute: Münster schlägt zurück - im Getümmel nach einer Ecke geht der Ball rein. Die Fans stürmen auf die Laufbahn, der Schiedsrichter pfeift sofort ab - Münster gewinnt ein wildes Spiel!
93. Minute: TOOOOR FÜR WATTENSCHEID! Brdaric trifft nach einem Standard - unfassbar!
89. Minute: Für die Schlussoffensive ist Omar Jessey neu im Spiel. Nachspielzeit: Sechs Minuten.
85. Minute: Münster will das Spiel entscheiden: Atmaca bedient Wooten, Neufeld ist schon geschlagen, aber der Pfosten, Brdaric und Schurig retten mit vereinten Kräften. Kurz drauf pariert Neufeld nochmal stark gegen Bouchama.
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80. Minute: Umut Yildiz trifft nach feinem Doppelpass mit Nico Lucas - Wattenscheid ist nah dran, erneut eine Aufholjagd hinzulegen. 3:4!
77. Minute: Fast die Vorentscheidung: Kilian Neufeld pariert aber im Eins-gegen-eins, bewahrt die kleine Wattenscheider Chance auf einen Punktgewinn.
65. Minute: Gelb-Rot für Dennis Lerche - ausgerechnet der Matchwinner der vergangenen Wochen fliegt vom Platz. Vor wenigen Minuten sah er für einen Ellenbogeneinsatz im Kopfballduell eine eher harte Gelbe Karte. Nun die zweite für ein ähnliches Vergehen.
64. Minute: Erneuter Wechsel: Preußen bringt bringt Atmaca für Hahn.
61. Minute: Beide Trainer haben in den vergangenen Minuten gewechselt: Bei Wattenscheid kommt mit RWE-Leihgabe Timur Kesim ein weiterer Stürmer, Edi Renke ist vom Platz. Beim SCP spielen nun Bouchama und Langlitz statt Teklab und Oubeyapwa.
57. Minute: Die offizielle Zuschauerzahl: 2709 Fans sind heute im Lohrheidestadion.
53. Minute: Riesenchance für Wattenscheid! Nach einem Britscho-Freistoß kommt Brdaric ganz frei zum Kopfball, scheitert aber aus wenigen Metern am Torwart. Wattenscheid gibt sich (mal wieder) nicht auf.
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47. Minute: Wieder Elfmeter, wieder ein Tor - jetzt steht es nur noch 2:4! Niko Koulis kommt gegen Phil Britscho zu spät. Der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt, von wo diesmal Dennis Lerche verwandelt.
15.18 Uhr: Weiter geht's - bei Münster ist nun Scherder für den gelb-vorbelasteten Kok dabei. SGW-Trainer Christian Britscho bringt Umut Yildiz und Berkant Canbulut für Julian Meier und Kim Sane.
15.02 Uhr: Pause - das waren wilde Minuten. Nachdem das Spiel lange dahinplätscherte, gab es drei Tore in fünf Minuten. Und wohl die Vorentscheidung - bereits zur Halbzeitpause steht es hier genau wie beim Hinspiel nach 90 Minuten.
44. Minute: Und Wattenscheids Hoffnung ist schnell dahin: Über links kommen die Preußen einfach zur Flanke, kein Wattenscheider kommt ins Kopffballduell gegen Gerrit Wegkampf, der aus wenigen Metern zum 4:1 einköpft.
43. Minute: Das Anschlusstor! Wieder ein Elfmeter, Julian Meier verwandelt für die SGW, nachdem Oubeyapwa gegen Britscho gefoult hatte. Ein Mutmacher vor der Pause - geht da doch noch was?
41. Minute: Das dritte Tor für Münster - ein wenig aus dem Nichts. Nach einer Ecke kann die SGW den Ball nicht klären, im Getümmel geht Hahn zu Boden. Der Schiri pfeift - und Marc Lorenz verwandelt sicher. 3:0 für den Spitzenreiter.
39. Minute: Elfmeter für Preußen!
38. Minute: Das Spiel plätschert jetzt mehr vor sich hin. Wattenscheid versucht Münster zu stören, findet aber lange nicht so gut ins Spiel wie in der Anfangsphase. Münster dominiert und kontrolliert das Spiel, große Torchancen hat aber auch der SCP gerade nicht.
27. Minute: Doch kein Wechsel: Brdaric macht wieder mit, Jakubowski hat sich wieder auf die Bank gesetzt.
21. Minute: Das Spiel hat sich etwas beruhigt, Preußen hat alles unter Kontrolle. Für Wattenscheid gibt es die nächste schlechte Nachricht: Tim Brdaric hat sich verletzt, muss wohl raus. Norman Jakubowski macht sich zur Einwechslung bereit.
13. Minute: 0:2 durch Wegkamp. Teklab trifft nur den Pfosten, nachdem er die Abwehr und auch Torwart Neufeld abgehängt hat. Aber Gerrit Wegkampf trifft im Nachsetzen von der Sechzehnerkante.
10. Minute: Eiskalte Preußen: Wattenscheid verliert den Ball im Spielaufbau, mit einem langen Ball auf Andrew Wooten ist die Abwehr ausgehebelt, der bleibt vor Kilian Neufeld nervenstark und bringt den Spitzenreiter in Führung.
9. Minute: Die erste richtig dicke Chance: Starke Aktion von Edi Renke, der sich links durchsetzt und auf Kim Sane durchsteckt. Der verliert aber das Eins-gegen-eins-Duell mit Keeper Schulze Niehues.
6. Minute: Erster Warnschuss von Wattenscheid: Julian Meier zieht von links ab, das sind mehr als 25 Meter. Preußen-Keeper Schulze Niehues lässt sich nicht überraschen, hält den Ball fest. Aber Wattenscheid spielt gut mit.
1. Minute: Anstoß! Um 14.15 Uhr geht es los. Wattenscheid in Schwarz-Weiß, Münster in Grün-Schwarz. Münsters Fans geben im Stadion den Ton an, rund 3000 Menschen dürften insgesamt zu Gast im Lohrheidestadion sein.
13.45 Uhr: Da noch viele Fans draußen stehen, verzögert sich der Anstoß - los geht es nun um 14.15 Uhr.
- SG Wattenscheid 09: Neufeld - Sindermann, Brdaric, Lucas, Meier, Renke, Sane, Tunga, P. Britscho, Schurig, Lerche - Ersatz: Staudt (TW), Jakubowski, Jesse, Canbulut, Bosnjak, Cisse, Kesim, Esser, Yildiz
- Preußen Münster: Schulze Niehues - Kok, Wooten, Teklab, Lorenz, Grote, Remberg, Koulis, Wegkamp, Oubeyapwa, Hahn - Ersatz: Müller (TW), Bochama, Ghindovean, Deters, Scherder, Atmaca, Langlitz, Bindemann, Schacht.
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Wattenscheid 09 - Preußen Münster: Die Ausgangslage
Es ist das erste Spiel der Regionalliga-Rückrunde. Preußen ist nach dem 3:1-Erfolg bei Schalkes U23 am Mittwoch mit sieben Punkten Vorsprung Spitzenreiter. Die SGW stand lange am Tabellenende, setzte zum Hinrundenende aber zum Zwischenspurt an: Nur eins der fünf letzten Spiele verlor die SGW, holte zehn Punkte in diesem Zeitraum und hat nun wieder deutlich mehr Hoffnung auf den Klassenerhalt.
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Das Hinspiel endete im Juli mit 4:1 für Preußen Münster - Kim Sané hatte Wattenscheid damals in Führung gebracht - nach einem Konter. Auch heute ist die SGW aber klarer Außenseiter, auch aufgrund mehrerer personeller Ausfälle. Unter anderem fehlt Emre Yesilova, Vorbereiter des 1:0 im Hinspiel. Für Felix Casalino ist das Fußballjahr mit einer Muskelverletzung beendet. Tim Kaminski steht neu auf der Ausfalliste.
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