Bochum/Herne. Die Astro Ladies Bochum starten gegen die Metropol Ladies Herne/Recklinghausen in die 2. Basketball-Bundesliga. Es gibt davor viele Fragezeichen.
Es gibt die üblichen Gefühle, bevor eine Saison wieder losgeht: Anspannung, Nervosität oder schlichte Vorfreude. Zwischen all den positiven Aspekten kann sich auch ein Zweifel setzen, eine Unsicherheit, die die Grenze zur gewöhnlichen Nervosität überschreitet. Diese Unsicherheit ist bei den Metropol Ladies Herne/Recklinghausen und den VfL Viactiv Astro Ladies vor ihrem Auftakt in die 2. Damen-Basketball-Bundesliga zu spüren.
Das Derby am Sonntag (1. Oktober, 16 Uhr, H2K-Arena Herne) wird so zu einem Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die selbst nach der Vorbereitung noch nicht genau wissen, wo sie nun stehen. Das eint Metropol-Headcoach Dhnesch Kubendrarajah und sein Gegenüber Michael Minnerop. Denn die Gründe für die Unsicherheit sind doch relativ gleich.
Herner TC II startet als Kooperationsteam mit Citybasket Recklinghausen
Die Metropol Ladies gehen als Kooperations-Team zwischen den Herner TC und den Citybasket Recklinghausen an den Start. Die Mannschaft ist bunt durchmischt und hat mit Tetiana Tkachenko, Khrystyna Kulesha, Irma Munoz und Maia Fawcett vier Importspielerinnen im erweiterten Kader. Die US-Amerikanerin Fawcett reiste erst am vergangenen Mittwoch an und müsse erst ins Spielsystem integriert werden, erklärt Kubendrarajah. Tkachenko und Kulesha werden auch in der Bundesliga-Mannschaft zum Einsatz kommen.
„Die körperliche Verfassung bei uns ist schon gut. Das, was wir für das erste Spiel können müssen, ist da“, meint der Metropol-Trainer. „Wir sollen für unser erstes Spiel vorbereitet sein.“ Da sie relativ wenig Vorbereitungsspiele absolvieren konnten, ist die Koop-Mannschaft noch nicht genau aufeinander abgestimmt.
Astro Ladies Bochum sind auf der Centerposition nicht gut besetzt
Ein Problem, was Minnerop nur zu gut kennt. „Es war ein Umbruch“, sagt er. Die Spielerinnen, die bereits in der vergangenen, erfolgreichen Saison für die Astro Ladies auf dem Feld standen, gehörten nicht zur ersten Reihe. Und dann ist da auch weiterhin die Baustelle auf der Center-Position.
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Nicht nur der Kader ist durchmischt worden, auch Minnerop muss sich wieder einfinden. Er hatte im Sommer Teresa Schielke auf dem Trainerposten beerbt. „Das Team ist so noch nicht lange zusammen, die Chemie fehlt noch. Wir haben uns in dieser Woche auch noch einmal mit der Team-Psychologin zusammengesetzt. Das Basketballerische klickt immer mehr, aber der Zusammenhalt fehlt noch“, bewertet der VfL-Trainer.
Den Erfolg zu wiederholen, wird für Bochum schwierig
Der Derbycharakter des Auftakts tritt für ihn nach einer „holprigen Vorbereitung“ in den Hintergrund. „Wir wollen uns nur bestmöglich präsentieren.“ Die Testspiele liefen nicht gut. Das erste gegen die Falcons Bad Homburg sei sogar eine „absolute Katastrophe“ gewesen. Von einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der vergangenen Saison, mit dem vierten Platz in der Liga und dem Erreichen des Final-Four-Turniers, scheint bei den Astro Ladies derzeit niemand zu sprechen. Dafür birgt die Situation noch zu viele Unsicherheiten. „Ich will nicht Kaffeesatz lesen, aber es ist fraglich, wie die Saison laufen wird“, sagt auch Minnerop.
Die Gesamtlage bei den Metropol Ladies scheint entspannter. Kubendrarajah: „Ich freue mich auf das Spiel gegen Bochum, einige Spielerinnen haben Verbindungen nach Herne und Bochum, wie Jenny Strozyk oder Ramona Tews. Es ist keine unbekannte Mannschaft, es wird nur spannend, wie sie spielen werden.“
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