Nürnberg. Vielleicht war es ja tatsächlich so etwas wie eine Wende. Nach Wochen der Erfolglosigkeit erkämpfte und erspielte sich der VfL Bochum einen 1:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg.

Verbale Unterstützung hatte Michael Oenning seinem Kollegen Frank Heinemann zukommen lassen. „Statt krampfhaft einen Koller-Nachfolger zu suchen, kann ich Bochum nur raten, Funny zu nehmen”, hatte Oenning vor dem Duell mit dem Interimstrainer des VfL Bochum gesagt. Damit sollte es aber auch genug sein, den Kürzeren ziehen gegen seinen ehemaligen Mitstreiter beim Fußballlehrer-Lehrgang wollte er mit seinem 1. FC Nürnberg sicher nicht. Dafür stand zu viel auf dem Spiel.

Und dann treffen seine bislang offensiv-schwachen Franken auf einen Gegner, dem man die Pokalschlappe gegen Schalke und die vorausgegangenen Misserfolge gegen Mainz, Hoffenheim und Leverkusen nicht anmerkte. Erstaunlich geschwind - angesichts der bisherigen Auftritte - löste sich der VfL in Nürnberg aus der Defensive und schaltete um auf Offensive. Gestützt auf das frühe Führungstor durch Diego Klimowicz, das programmatisch für die Veränderungen war, erspielten sich die Gäste im ersten Durchgang mehr Chancen als die Gastgeber.

Mit Klimowicz, dem Schützen, Dennis Grote und Joel Epalle waren gleich drei Bochumer Angreifer in den Strafraum des Gegners gerauscht, als Slawo Freier den Ball flach vom rechten Flügel hereinbrachte. Das hatte man so lange nicht gesehen und auf Nürnberger Seite wohl auch nicht wirklich erwartet. Der „Club” antwortete mit Härte. Pinolas Ellenbogen-Check blieb aber von Schiedsrichter Marco Fritz, der erst sein zweites Bundesliga-Spiel leitete, ebenso ungeahndet wie Bunjakus Tritte.

Die Bochumer steckten alles weg

Die Bochumer steckten alles weg und wehrten sich mit Händen und Füßen, als Nürnberg in der zweiten Halbzeit alles auf eine Karte setzte und der Druck von Minute zu Minute zunahm. Alles klar machen können für die Gäste hätte aber einer, in dessen Freude sich nach dem Schlusspfiff ein Wermutstropfen mischte. Erst verpasste Joel Epalle den vorentscheidenden zweiten Treffer, als er am Pfosten scheiterte, dann sah der Kameruner die Gelbe Karte. Es war seine fünfte in der noch nicht sonderlich alten Spielzeit, gegen Wolfsburg am nächsten Samstag muss sich Frank Heinemann nach einer Alternative für Epalle umsehen.

Doch im Vordergrund stand der Jubel über das Ende der Misserfolgs-Serie, über den ersten Auswärtssieg dieser Saison und den Super-Einstand von Andreas Luthe: Der junge Torhüter spielte bei seinem Bundesliga-Debüt zu Null.