Bochum. Das Spiel beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg gibt für den VfL Bochum die Richtung vor. Interimstrainer Frank Heinemann wirkt angespannt - eventuell auch, weil ihn der Vorstand zu einer Übergangslösung abgestempelt hat.

Extrem angespannt, ein wenig gereizt wirkte Frank Heinemann gestern vor der Abfahrt ins Frankenland. Vielleicht, weil die Partie beim 1. FC Nürnberg für den VfL Bochum nach drei Pleiten in der Liga und dem Pokal-Aus zum Knackpunkt der gesamten Hinrunde werden könnte.

Vielleicht ist der Interimstrainer aber auch angefressen, weil ihn der VfL-Vorstand bereits zu einer Übergangslösung abgestempelt hat, bevor er sich als Bundesliga-Trainer beweisen konnte. Bis zum Anpfiff am Freitag (20.30 Uhr) darf über den Nachfolger des geschassten Marcel Koller weiter spekuliert werden – von Mike Büskens über Heiko Herrlich bis zu Klaus Toppmöller. In der nächsten, spätestens in der übernächsten Woche aber dürfte der VfL Fakten schaffen und Heinemann wieder in die zweite Reihe rutschen.

Keine guten Voraussetzungen für die Bochumer, und zu all den Ungewissheiten und Turbulenzen der vergangenen Tage kommt die chronisch prekäre Personallage in der Offensive: Da Stanislav Sestak verletzt ist, ruhen die Hoffnungen erneut auf dem 35-jährigen Diego Klimowicz, der immer seltener mit der Mannschaft trainiert, um sich für den Ernstfall zu schonen. Neben Klimowicz dürfte mangels Alternativen Joel Epalle stürmen. Immerhin: Die kreativen Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh und Shinji Ono sind wieder im Kader.

Auch Nürnberg ist nicht sorgenfrei

Und: Auch Nürnberg, nur einen Punkt besser, ist ja nicht sorgenfrei. Vier Tore erst schaffte das Team des Ex-Bochumer Jugendtrainers Michael Oenning, „zu viel Rotation” wirft ihm Torwart Raphael Schäfer bereits medienwirksam vor. Eine Pleite gegen Bochum – dann dürfte es auch beim Aufsteiger ungemütlich werden.