Bochum. Schock für die VfL Astro Ladies Bochum: Teresa Schielke hört auf. Die Trainerin erklärt ihre Gründe. Die Basketballerinnen suchen einen Coach.

Es war nur eine kurze Meldung, die in den sozialen Medien aufblitzte. Dabei hat es die Nachricht der VfL Viactiv Astro-Ladies Bochum in sich. Denn in die neue Saison werden die Bochumer Basketballerinnen in der 2. Liga mit einem neuen Headcoach gehen. Das heißt: Teresa Schielke zieht einen Schlussstrich.

Erst im vergangenen Sommer hatte die 64-Jährige die eigentlich sportlich abgestiegene DBBL2-Mannschaft des VfL übernommen, dank Rückzügen anderer Teams hielt man noch die Klasse. Fortan machte Schielke aus den Astro Ladies eine Erfolgsgeschichte. Sie wurde Mannschaft des Jahres 2022 in Bochum, zog als einziger Zweitligist in das Final-Four-Turnier des DBB-Pokalwettbewerbs und beendete die Saison auf einem guten vierten Platz. Das alles mit und wohl auch dank Teresa Schielke.

Als „sehr leistungsorientiert“, geradezu süchtig nach Erfolg beschreibt sich Trainerin Teresa Schielke selbst. Vor allem aus Zeitgründen hört sie nun als Coach der Astro Ladies Bochum auf.
Als „sehr leistungsorientiert“, geradezu süchtig nach Erfolg beschreibt sich Trainerin Teresa Schielke selbst. Vor allem aus Zeitgründen hört sie nun als Coach der Astro Ladies Bochum auf. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Teresa Schielke: „Ich bin Bochum emotional sehr verbunden“

Bereits bei ihrem Amtsantritt habe sie klargestellt, „dass Bochum meine letzte Station ist, wenn ich hier übernehme“. Auf neue Abenteuer oder einen anderen Verein will sie sich nicht mehr einlassen. Mit dem Posten in Bochum schloss sich für Schielke ein Kreis. Vor 34 Jahren spielte sie für die Bochumerinnen in der 2. Bundesliga. „Ich bin Bochum emotional sehr verbunden.“

Die Entscheidung für den Rückzug hatte allerdings weniger mit Gefühlen als mit dem Verstand zu tun, erklärte sie auf Anfrage dieser Redaktion ihre Gründe. Schielke coachte die Saison ohne Co-Trainer, musste sich neben dem Platz auch noch um Organisatorisches kümmern. Es seien „nicht nur die zwei Stunden Training am Tag“ gewesen, die sie in der vergangenen Saison investierte. Eine intensive Zeit, die „auch Spuren in meiner Gesundheit hinterlassen hat“.

Berufstätig, Auswahl-Trainerin, Zweitliga-Coach: Belastung wurde zu groß

Neben ihrer Trainertätigkeit ist Schielke noch voll berufstätig und ist Trainerin einer Jugendauswahl beim Westdeutschen Basketball-Verband (WBV). Alle drei Bälle in der Luft zu halten, wäre ihr auf Dauer zu viel gewesen. „Es war nicht leicht, aber ich musste eine Entscheidung treffen“, sagt sie. Zeitlich und vom Aufwand her passt die Trainertätigkeit beim WBV besser.

Ihre Entscheidung hatte Schielke den Spielerinnen bereits kurz nach dem Spiel um Platz drei in den Play-Offs der 2. Liga gegen die BBZ Opladen Hawks Mitte Mai mitgeteilt. Und noch immer trauert sie der verpassten Bronzemedaille hinterher: „Ich bin süchtig danach, dass eine Mannschaft immer besser wird und bin sehr leistungsorientiert. Es ist schade, dass wir unser Level nicht bis zum Schluss halten konnten. Aber wir hatten auch mit Verletzungen zu kämpfen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Mädels sich so anstecken lassen.“ Aber mit ein bisschen Abstand, „kann ich das sachlicher einschätzen“, meint sie. „Wir haben sehr viel erreicht. Es hat wirklich Spaß gemacht.“

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Suche nach Nachfolger: Noch haben die Ladies keinen neuen Headcoach

Teresa Schielke hinterlässt Fußabdrücke, die ihre Nachfolge erstmal füllen muss. Die Verantwortlichen bei den Astro Ladies hatten intern schon seit Mitte Mai Zeit, sich um einen neuen Headcoach umzusehen. Erfolgreich waren sie dabei noch nicht. Konkrete Kandidaten gibt es wohl noch nicht.

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„Ursprünglich war der Plan, mit ihr weiterzumachen“, sagt VfL-Sprecherin Weronika Schielke. „Das hatten wir uns anders vorgestellt.“ Ohne neuen Headcoach kann auch die Kaderplanung noch nicht vorangetrieben werden. Ab- und Zugänge stehen noch nicht fest.

„Jeder, der kommt, hat es auch verdient“, gibt Teresa Schielke ihrem Nachfolger mit auf den Weg und schaut selbst in die Zukunft: „So ganz fern von Bochum möchte ich nicht bleiben.“

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