Wattenscheid. Regionalliga oder nicht? Die Frage wirft bei Wattenscheid 09 die Pläne über den Haufen. Währenddessen sind weitere Personal-Entscheidungen fix.
Es ist gerade wieder mal alles sehr viel bei Wattenscheid 09. „Die Situation geht an die Substanz“, beschreibt Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo, wie für ihn die 24 Stunden nach der Nachricht waren, dass der 1. FC Düren keine Regionalliga-Lizenz erhält. Was das für 09 bedeutet, ist schwer einzuschätzen. Sicher ist: Wattenscheid hat die Zulassung bekommen – und darf drinbleiben, wenn Düren sie nicht bekommt. Inwiefern letzteres noch klappen kann, ist offen.
Die Fronten zwischen Westdeutschem Fußballverband und Dürens Vereinsführung scheinen verhärtet zu sein. Die Verbandsmitteilung zur Nichtzulassung ist deutlich und lässt wenig Spielraum. Wattenscheid würde sportlich profizieren, der Jubel hält sich aber in Grenzen. Für Klub und Verantwortliche ist die Situation schwierig, weil durch den aktuellen Schwebezustand erneut die Saisonplanung erheblich beeinträchtigt wird, wie im Vorjahr durch den nicht eingeplanten Aufstieg.
SG Wattenscheid 09 und Düren brauchen beide schnell Klarheit
Immerhin: Pozo geht davon aus, dass sich der Entscheidungsprozess nicht in die Länge ziehen wird – auch der 1. FC Düren braucht ja schnell Klarheit. Mehrere Spieler aus dem für die Regionalliga zusammengestellten Kader wurden bereits bei Liga-Konkurrenten angeboten; für Wattenscheids Budget dürfte allerdings kaum ein Kandidat dabei sein. Aber ein wenig wird es sicher noch dauern, bis Wattenscheid 09 endgültig die dringend notwendige Planungssicherheit hat.
Da geht es um Testspielgegner, aber auch um ein Trainingslager, das ursprünglich für den Fall Klassenerhalt terminiert war, dann für die Oberliga umgebucht wurde – und nun womöglich wieder storniert werden muss. Das gleiche gilt für Urlaubszeiten der Verantwortlichen. Freiwillig auf die Regionalliga zu verzichten, das schließt Pozo aber aus: „Ich habe bestimmt ein paar Minuten drüber nachgedacht – aber wir waren uns schnell einig, dass das nicht infrage kommt.“
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Sieben Spieler im Mannschaftskreis verabschiedet – Neufeld könnte bleiben
Auch die Wattenscheider Kaderplanung ist betroffen – auch wenn viele Abschiede schon feststehen. Steve Tunga, Timm Esser, Omar Jessey, Seiya Ihara und Simon Roscher wurden am Dienstagabend beim Saisonabschluss im Mannschaftskreis ebenso verabschiedet wie Timur Kesim, der nach seiner Leihe zu Rot-Weiss Essen zurückkehrt, und Kapitän Norman Jakubowski. Aus dem Funktionsteam scheidet neben den beiden Physios Marcel Eicker und Damir Ivancicevic auch Co-Trainer Alex Schreier aus.
Noch offen ist die Entscheidung bei Kim Sané, auch bei Dennis Lerche dürfen sich die Fans Hoffnungen machen, den „Bullen“ weiter anfeuern zu dürfen. Auch bei Berkant Canbulut dagegen ist noch keine Entscheidung gefallen, er hat in der abgelaufenen Saison aber wenig Werbung für sich betreiben können. Nicht verabschiedet wurde auch Kilian Neufeld – der hatte lediglich klargestellt, für ein Oberliga-Engagement nicht infrage zu kommen; für die Regionalliga wäre er aber ein Kandidat, die „neue“ Nummer eins zu sein. Auch beim Thema Torwartposition wäre es für die SGW also wichtig, schnell Klarheit zu haben.
Bei Torwartkollege Bruno Staudt stehen die Zeichen aus beruflichen Gründen auf Abschied. Sicher zum Kader dagegen gehören wird der 18-Jährige Ahmed Kulalic, der aus der U19 aufrückt und seinen ersten Seniorenvertrag unterschrieben hat. „Viel Talent“ und „tolle Physis“ sieht Sportvorstand Pozo y Tamayo beim Eigengewächs.
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