Bochum. Für die VfL Sparkassen Stars Bochum ist die Saison vorbei. Das Team verpasste die Play-offs der ProA knapp. Das planen sie in der nächsten Saison.

Das Saisonende kam schnell aber nicht unerwartet. Am letzten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA blickten die Spieler und Trainer und Fans der VfL Sparkassen Stars Bochum auf ihre Mobiltelefone. Das Team stand da als Sieger des Spiels bei den Artland Dragons fest. Nun musste nur noch Phönix Hagen verlieren. Eine Minute und zehn Sekunden vor Ende des Spiels in Hagen war Bochum Play-off-Teilnehmer. Als diese 70 Sekunden abgelaufen waren, war klar, dass für Bochum die Saison mit sofortiger Wirkung beendet ist. Platz acht, der zur Teilnahme an den Zusatzspielen berechtigt hätte, war so nah und doch unerreichbar.

Es hätte nicht alles aber eben doch viel passen müssen, damit das Team von Trainer Felix Banobre einer Saison mit vielen Aufs und Abs noch weitere Kapitel hätte zufügen können. Der eigene Sieg bei den Artland Dragons in Quakenbrück war da nur die Grundvoraussetzung. Dazu musste eben entweder Phönix Hagen oder die Eisbären Bremerhaven oder auch beide verlieren.

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Das mit dem Sieg in Artland klappte. Die erneut nur mit sieben Profis angetretenen Bochumer übernahmen zum Ende des dritten Viertels die Führung und gaben sie nicht mehr ab. Mit 101:91 setzte sich Bochum durch, hatten die Spieler die Gelegenheit, sich den Ticker der anderen Spiele anzusehen.

Für die Sparkassen Stars Bochum blieb nur die Hoffnung auf Paderborn

Dass auch die Bremerhavener gewinnen würden, war da schon länger klar. Sie dominierten das Spiel in Düsseldorf, führten zwischendurch mit 20 Punkten und setzen sich mit 101:82 durch. Bremerhaven hatte damit 36 Punkte, war für die Bochumer nicht mehr zu einzuholen. Es blieb die Hoffnung auf Hagen, beziehungsweise Paderborn.

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Paderborn hatte selber nur noch eine ganz kleine Chance, in die Play-offs zu kommen. Daran schien das Team aber zu glauben. Sie verlangten Hagen alles ab, lagen 70 Sekunden vor Spielende mit 98:96 vorne. Dann aber traf nur noch Hagen, gewann das Spiel dann mit 102:98 und sicherte sich Platz acht, Bremerhaven fuhr auf Platz sieben ins Ziel, Bochum blieb Platz neun.

Geschäftsführer Tobias Steinert, der auf der Bank mitgelitten hatte, fasste sich nach dem Spiel relativ schnell. Bis zur Rückfahrt mit dem Mannschaftsbus hatte er die Worte für seine Bilanz gefunden. „Ich habe mir im Bus dann das Mikro gegriffen“, sagte er. „Die Jungs hätten gerne noch in dieser Saison weitergespielt. Aber ich habe dann gesagt, dass ich keinen sehen will, der traurig ist. Wir haben eine Rückrunde gespielt, die man sich so nicht hätte erträumen können. Wir haben 18 Spiele gewonnen.“

Ein letztes Treffen der Sparkassen Stars Bochum wird es noch geben

Damit sei in Hinrunde kaum zu rechnen gewesen. „Da sind wir teilweise auch nur mit sieben Profis zu Spielen gefahren. Wie hatten viele verletzte Spieler, Kilian Dietz und Lars Kamp sind lange ausgefallen. Wir haben Spieler ausgetauscht – und am Ende fehlen uns zwei Punkte zu den Play-offs.“

Es war in Summe eine Spielzeit in der ProA für die Bochumer, die auch Steinert einiges abverlangte. „Wenn es nach mir geht“, sagte er daher, „würde ich jetzt eine Woche Pause machen. Das aber wird kaum klappen.“

Noch am Sonntag überlegten die Verantwortlichen des Vereins, wann ein abschließendes Treffen mit allen Spielern, Betreuern, Trainern stattfinden könnte. „Vielleicht machen wir das beim Play-off-Spiel der Frauen am Montag“, sagte Steinert. Klar ist, dass die US-Amerikaner Bernie Andre, Conley Garrison und TJ Crockett Jr. relativ schnell in ihre Heimat fliegen werden. Dass sie auch in der nächsten Saison für Bochum spielen, ist eher unwahrscheinlich.

Sparkassen Stars Bochum wollen möglichst alle deutschen Spieler halten

Das sieht bei den deutschen Spielern komplett anders aus. Tom Alte und Niklas Geske haben ihre Verträge bereits verlängert, sie bleiben. Dem Vernehmen nach wollen die Bochumer auch mit Kilian Dietz, Lars Kamp, Jonas Grof und Hendrik Drescher verlängern. „Die Gespräche laufen“, sagte Steinert und klang dabei durchaus zuversichtlich.

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Zusammen mit Gesellschaft Hans Peter Diehr und vor allem Trainer Felix Banobre, dessen Vertrag unlängst bis 2026 verlängert worden war, sowie Co-Trainer Petar Topalski wird er zügig am Kader für die nächste Saison arbeiten.

Sparkassen Stars Bochum bekommen Trainingszentrum

In den Vertragsgesprächen kann er darauf hinweisen, dass die Bochumer voraussichtlich ab Ende Juli ein Alleinstellungsmerkmal in der ProA haben werden: ein eigenes Trainingszentrum. Das könnten sie dann an 24 Stunden an sieben Tagen der Woche nutzen. Die Arbeiten dafür haben an einer Sporthalle an der Harpener Heide vor vier Woche begonnen. In NRW hat ansonsten nur Bundesligist Bonn etwas Vergleichbares.

Dazu geht es in den Gesprächen der Verantwortlichen um die Vermarktung und die Fan-Bindung. „Bei vier spielen war unsere Halle ausverkauft“, sagte Steinert. „Man kann schon sagen, dass da eine Welle übergeschwappt ist. In Artland waren 100 Fans mit dabei.“
Viertel: 25:21, 23:27, 24:30, 19:23
Bochum: Baumgarth, Geske (16 Punkte, davon 2 Dreier), Liedtke, Kamp (20/6), Dietz (3), Grof (2), Andre (7/1), Crockett Jr. (30/1), Lastring (2), Garrison (21/1), Petronic