Bochum. Die Sparkassen Stars dürfen noch träumen von den Pro-Playoffs. Einer der Protagonisten ist US-Guard TJ Crockett – er schwärmt von Bochum.
Diese Lautstärke, diese Energie! Als TJ Crockett nach dem Heimsieg der VfL Sparkassen Stars Bochum gegen Trier als „Rockstar des Spiels“ ausgezeichnet wurde, lobte er als erstes die besondere Atmosphäre in der ausverkauften Rundsporthalle und bedankte sich für die Unterstützung. Im Gespräch mit der WAZ legte er nach: „Die Fans hier sind toll. Mein alter Verein in Spanien wird mich wahrscheinlich dafür hassen, aber ich glaube, die Fans hier sind noch besser.“
Crockett selbst half mit 36 Punkten und 10 Assists mit, dass die Stimmung in der Halle immer wieder überkochte – und setzte auch das Show-Highlight des Abends, als er sich den Ball mit einem Wurf ans Brett selbst vorlegte und dann aus der Luft per Dunking im Korb versenkte. „Unfassbar“, staunte auch Geschäftsführer Tobias Steinert. „Das werden wir uns sicher noch 200-mal angucken.“
Sparkassen Stars Bochum haben Begeisterung entfacht
Der Geschäftsführer und sein Verein können stolz sein auf die Entwicklung der vergangenen Wochen, sie haben eine Basketball-Begeisterung in Bochum ausgelöst. Im Januar sprach Steinert noch von einem Schnitt von über 900 Fans, der ist seitdem gestiegen. Und das Basketball-Fieber erfasst längst auch die Profifußball-Abteilung des VfL.
Kevin Stöger und Anthony Losilla zum Beispiel waren beide schon in dieser Saison am Spielfeldrand dabei, Stöger fieberte auch gegen Trier wieder in der Halle mit, genau wie einmal mehr Patrick Osterhage und Paul Grave. Sie genossen die Show genau wie ganz viele Jugendspieler des VfL, die mit blauen Fahnen und einheitlichen Trainingsanzügen nicht nur optisch eine gute Figur machten, sondern in der Halle auch für noch mehr Lautstärke sorgten. Von U9 bis U19 waren alle Altersklassen vertreten. Steinert: „Es war schon lange eine Idee, dass das Talentwerk eins unserer Spiele besucht – schön, dass heute so viele hier waren.“
Sie haben sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht. Nach verpatztem Saisonstart spielen die Stars eine richtig starke Saison. Einer, der symbolisch für die Wende steht, ist TJ Crockett. Als er kam, stand Bochum tief im Tabellenkeller. Kurz vor Weihnachten schloss er sich den Sparkassen Stars an, die seitdem eine positive Bilanz haben und nun von den Playoffs träumen.
TJ Crockett ist die personifizierte Wende im Bochumer Team
„Die Chemie im Team hat es mir sehr leicht gemacht, hier anzukommen“, sagt Crockett. „Da haben das Team und der Coach großen Anteil dran. Es ist wie eine große Familie. Die Stadt ist toll, ich betrachte sie als zu Hause. Ich bin dankbar, dass ich mit offenen Armen empfangen wurde.“ Er sei froh, dass das Team immer weiterkämpfe, obwohl es einige Widrigkeiten gebe – womit er vor allem auf die vielen personellen Wechsel im Kader anspielt. Die sich immer noch fortsetzen.
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Bemerkenswert ist, dass die Bochumer so ein Spiel trotz personeller Schwächen boten. Neben Garrett Sams, der nach dem Erreichen des Klassenerhalts unbedingt zurück in die USA wollte, spielt auch der erst Anfang des Jahres aus Quakenbrück verpflichtete Jalon Bradley nach internen Differenzen keine Rolle mehr. Mittwoch fehlte dazu Niklas Geske mit einer Ellenbogenverletzung – er könnte aber schon Samstag gegen Kirchheim wieder dabei sein.
Crockett glaubt an das Team - aber erst muss Rang acht her
Dann soll die Halle wieder voll werden, im letzten Heimspiel soll der Playoff-Traum am Leben gehalten werden. Der Auftritt gegen Trier war auf jeden Fall das beste Verkaufsargument. Auf die Frage nach dem Vorverkauf antwortete Tobias Steinert noch auf dem Court: „Es gibt noch Tickets, aber nicht mehr viele.“ Alleine unmittelbar nach dem Heimsieg seien hundert weitere Tickets abgesetzt worden.
Das Basketball-Fieber – es steigt. Und vielleicht wird es ja noch nicht das letzte Heimspiel. Stichwort Playoffs. Bremerhaven als Achter hat allerdings vier Punkte Vorsprung, nur drei Spiele stehen noch aus. Was geht noch, TJ Crockett? „Ich glaube, wir können sehr weit kommen. Zuerst müssen wir schauen, dass wir irgendwie auf den achten Platz kommen. Aber wenn wir es in die Playoffs schaffen, sind wir sicher ein Team, gegen das niemand gerne spielen will.“
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