Bochum. Das furiose Pro-A-Heimfinale der Sparkassen Stars toppt den Sieg gegen Trier noch mal. Bochums Geschäftsführer Tobias Steinert wird emotional.
Der Traum von den Playoffs lebt in der Rundsporthalle weiter, er ist sogar plötzlich sehr realistisch: Die VfL Sparkassen Stars Bochum haben dank eines furiosen 104:81 über die VfL Kirchheim Knights in der Rundsporthalle und der Ergebnisse der Konkurrenz eine gute Chance, an den verbleibenden zwei Spieltagen noch in die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProA einzuziehen. Geschäftsführer Tobias Steinert erlebte „surreale“ Sekunden auf dem Parkett nach dem Ende des Heimspiels.
„Die Halle war wieder fast ausverkauft, die Stimmung war so gut wie nie. Nach dem Spiel sind die Spieler in die Ränge geklettert – es war ein großartiges Gefühl“, beschreibt Steinert, was sich nach der letzten Schlusssirene der Hauptrunde abspielte. Und dann der Blick aufs Handy: Bremerhaven hat verloren!
Die Eisbären Bremerhaven stehen auf Rang acht der Tabelle, hatten vor Samstagabend zwei Siege mehr als die Bochumer. „Ich habe nur gesehen, dass Bremerhaven in Gießen vier Sekunden vor Schluss zwei vor war“, hielt sich Steinert über das Ergebnis auf dem Laufenden. Mit einem Dreier bei auslaufender Uhr holte Gießen aber das Spiel mit 89:88 für sich und den VfL Bochum ganz dick ins Playoff-Geschäft.
Sparkassen Stars sind auf den neunten Platz vorgerückt
Mit dem zweiten Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten innerhalb von vier Tagen ist Bochum auf Rang neun vorgerückt. Fünf Teams streiten sich um drei Playoff-Plätze, wobei Bochum vor den abschließenden Auswärtsspielen in Nürnberg und Quakenbrück es nicht aus eigener Kraft schaffen kann. Bei Punktgleichheit am Saisonende würde aber der direkte Vergleich gegen Bremerhaven, Paderborn und Phoenix Hagen jeweils für Bochum sprechen.
Eine gute Ausgangsposition – dafür war am Samstagabend gegen Kirchheim aber abermals ein Kraftakt nötig. „Echt nicht gut“, fand Steinert die erste Halbzeit, in der die Stars zwischenzeitlich 16:31 hinten lagen und sich mit einem Schlussspurt im zweiten Viertel zum 44:48-Halbzeitstand herankämpften.
Banobre muss in der Halbzeit deutlich werden
Vorne stimmten die Quoten nicht, hinten bekam der VfL Kirchheims Michael Flowers nicht in den Griff. Eine gefährliche Mischung, auf die Headcoach Felix Banobre mit einer sehr deutlichen Halbzeitansprache reagierte. „Es ist lauter geworden“, meinte Steinert, der sah, wie Trainer und Team die richtigen Mittel fanden.
Ähnlich wie Mittwoch gegen Trier schaffte es Lars Kamp in der zweiten Hälfte mit starker Defensivleistung, den Gegner (bzw. Flowers) in den Griff zu kriegen. Und ähnlich wie Mittwoch zeigten vor allem Conley Garrison und TJ Crockett reihenweise tolle Offensivszenen, trafen viele Dreier – „und dann haben wir sie überrollt“, meinte Steinert.
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Im dritten Abschnitt holte der VfL sich die Führung zurück und lieferte dann ein denkwürdiges viertes Viertel mit einem 25:2-Lauf: Von 75:69 zog der VfL auf 100:71 davon, holte sich auch den letzten Heimsieg der Saison und machte aus der Rundsporthalle ein Tollhaus, in dem auch die beiden Talente Fabian Liedtke und Benedict Baumgarth noch einige Sekunden auf dem Parkett genießen durften.
Saison ist ein Erfolg – nun zwei Auswärtsspiele
Am kommenden Sonntag in Nürnberg und dem folgenden Samstag in Quakenbrück sind die Stars nun zunächst auswärts gefordert. Und können zumindest ihren Teil dazu tun, dass die Saison in die Verlängerung geht, dass noch mindestens ein Spiel in Bochum stattfindet.
Egal, was nun noch komme – die Saison sei jetzt schon ein Erfolg, betonte Steinert am Morgen danach mit hörbar angeschlagener Stimme. „Es wäre dann ein toller Heimabschluss gewesen, ich hatte Tränen in den Augen“, sagt der Geschäftsführer. „Aber es fühlte sich nicht danach an, dass das schon das Ende war.“
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Viertel: 15:19, 29:29, 29:19, 31:14
Bochum: Crockett (27, 5 Dreier), Andre (19), Garrison (18, 6 Rebounds)), Geske (11), Kamp (11), Grof (7), Drescher (5), Alte (3), Dietz (2), Lastring (1), Baumgarth, Liedtke.