Wattenscheid. Wattenscheid 09 gibt mal wieder ein Heimspiel aus der Hand – und bekommt mal wieder Lob. Der Gästetrainer gibt ein bemerkenswertes Statement ab.
War es das für die SG Wattenscheid 09 in der Fußball-Regionalliga? Nach dem 2:3 gegen die U21 des 1. FC Köln am Samstag gehen der SGW im Tabellenkeller die Spiele aus, um den großen Rückstand aufzuholen. Dabei war mehr drin: Wattenscheid lag gegen Köln 2:1 vorne, gab das Spiel in Hälfte zwei dann aber nach einem Platzverweis noch aus der Hand. Auch wegen dieser Szene schlug die Stimmung im Lohrheidestadion vor allem gegen das Schiri-Gespann um – was Kölns Trainer Mark Zimmermann sogar teilweise verstehen konnte.
Er sei „erleichtert“, so der Kölner Coach nach dem „nervenaufreibenden“ Spiel: „So gut, wie wir in die erste Hälfte reingekommen sind, sind wir keineswegs in die zweite gekommen. Wattenscheid hat angefangen wie ein Feuerwerk – das war genau das, was man als Trainer hier vermeiden möchte“, sagte Zimmermann über den Beginn der zweiten Hälfte, als 09 direkt attackierte und sich durch das Premierentor von Simon Roscher mit dem 2:1 in der 48. Minute belohnte. Dann aber folgte eine weitere Schlüsselszene.
SG Wattenscheid 09: Gelb-Rot gegen Brdaric als Knackpunkt
„Es gab heute viele undurchsichtige Situationen, die Rote Karte war sicherlich dabei“, sagte Zimmermann über den Platzverweis für Tim Brdaric, nach dem die SGW mehr als eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielen musste.
Brdaric hatte in der Anfangsphase einen Schuss mit dem Arm geblockt, dafür gab es Gelb und Elfmeter. Nachdem er kurz drauf das 1:1 erzielt hatte, flog er dann in der 52. Minute vom Platz für ein Foul an der linken Strafraumkante. Im Laufduell mit Limnios ging erst Brdaric zu Boden, dann der Kölner – schwer zu erkennen, was genau passierte. Schiedsrichter Jan-Philipp Schöneseiffen sah ein gelbwürdiges Foul, zeigte entsprechend Gelb-Rot. „Dass Wattenscheid einer weniger war, hat uns geholfen“, meinte Mark Zimmermann, der sagte, er wäre auch mit einem 2:2 zufrieden gewesen.
Maximilian Schmid allerdings traf in der 88. Minute zum 3:2, traf die SGW mitten ins Herz – auch da ärgerten sich viele Wattenscheider über den Schiedsrichter: Bei der Kölner Balleroberung hatte Leon Schneider zumindest die Hand am Trikot von Marco Cirillo, der aber auch leicht zu Boden ging. Schneider schickte Limnios steil, der Schmid das Siegtor auflegte, der für seinen Torjubel dann übrigens auch noch Gelb-Rot sah. Zimmermann: „Kann ich auch nicht nachvollziehen.“
Großes Kompliment für die Wattenscheider vom Kölner Trainer
Wattenscheids Trainer Christian Britscho meinte: „Der Elfmeter ist ein Elfmeter. Wenn ich aber sehe, wie die Trikots von Tom Sindermann oder Steve Tunga in der ersten Minute fast durchgerissen werden, und da wird kein Gelb gezeigt, dann war die Auslegung nicht konsequent. Es ist nicht so, dass ich immer rumjammern will, aber das war nicht konsequent – und da müssen sich die drei Herren in Gelb gefallen lassen, dass ich das so sehe.“ Einen Austausch nach dem Spiel hätten die Schiedsrichter abgelehnt.
Er wolle die Niederlage aber bei allem Ärger nicht an den Schiedsrichtern festmachen, sagte Britscho: „Wir können das auch besser verteidigen, das muss ich auch in meinen Verantwortungsbereich nehmen.“ Er „bekotze“ sich fast selber aber: „Ich fand die 90, 92 Minuten richtig gut, auch wenn es ein Scheiß-Ende war.“
Großes Kompliment für die Wattenscheider vom Kölner Trainer
Auch Kölns Trainer machte der SGW ein großes Kompliment: „Ich habe so viele Spiele von euch gesehen, die eng waren, ich habe gesehen, dass ihr nie aufsteckt, mit Risiko nach vorne spielt, das hat man heute auch gesehen.“ Allerdings: Solche Sätze hat die SGW in dieser Saison allzu oft gehört. Punkte dagegen hat sie zu wenige, auch gemessen an den Leistungen. Sieben Spiele bleiben nur noch, um den drohenden Abstieg abzuwenden.
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Erst am Samstag, 1. April, ist die SGW wieder auswärts beim SV Lippstadt gefordert – bis dahin haben die Wattenscheider noch ein etwas genaueres Bild, wie schlecht ihre Chancen tatsächlich stehen. Denn mit RW Ahlen, dem 1. FC Bocholt und der U23 von Fortuna Düsseldorf sind gleich alle drei Kellerkonkurrenten vorher noch einmal im Einsatz: Ahlen spielt an den nächsten beiden Freitagen gegen Wiedenbrück und in Rödinghausen, Bocholt empfängt Samstag Tabellenführer Preußen Münster zum Nachholspiel. Düsseldorfs U23 ist erst am Samstag in Lippstadt zu Gast, am Freitag (31. März) dann bei RW Oberhausen.
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