Bochum. Concordia Wiemelhausen ist der Top-Favorit, aber noch ein Team hat bislang alle Spiele gewonnen. Das sagen die Trainer zur Favoritenfrage.
Sechs Spiele, sechs Siege, 45:1 Tore. Auf die Frage, ob ihm irgendwas daran nicht gepasst hätte, muss Steffen Köhn lachen. „Ich könnte jetzt eine sehr deutsche Antwort geben: Das eine Gegentor kurz vor Schluss des zweiten Spiels, das hätte nicht sein müssen.“
Sonst hatte der Co-Trainer von Concordia Wiemelhausen am Sonntag gar nichts auszusetzen. Der Westfalenligist dominierte die Vorrunde des Bezirks Süd/Südwest eindrucksvoll und zog als eins von zwei Teams ohne Punktverlust in die Endrunde ein. Ebenfalls schaffte das der TuS Harpen.An das Finalturnier der Bochumer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft gehen die beiden Teams mit der perfekten Ausbeute aber ganz unterschiedlich heran.
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Auf der einen Seite sind sich zwar alle einig, dass der Titel beim Sparkassen-Masters in der Rundsporthalle nur über Concordia geht.
Aber ob Harpen andererseits jetzt zu den Favoriten gehören würde? Davon wollte Ingo Bredenbröcker gar nichts wissen, kurz nachdem sein Team im Bezirk Nord alle sechs Spiele gewonnen hatte. „Ich weiß noch gar nicht, wer dabei ist, also kann ich auch noch keinen Favoriten nennen. Aber das ist von so vielen Faktoren abhängig, ob wir die gleiche Mannschaft wieder zusammenhaben. Ich glaube aber nicht, dass wir zu den Favoriten zählen.“
Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Harpens Coach Bredenbröcker ist zurückhaltend
Harpen hielt dem Druck stand, als Favorit durchs Turnier zu gehen und sich keinen Fehltritt erlauben zu können. Auch, als es kritisch wurde – bei Rückstand gegen Viktoria Bochum, beim wirklich engen 3:2 über die SpVgg Gerthe. Beeke Fischer war besonders treffsicher und wenn es mal eng wurde, war Marcel Richter ein guter Rückhalt.
Bredenbröcker meinte: „Gegen den Klassenhöchsten wollen sich natürlich alle gut präsentieren. Die vier, fünf guten Hallenpöhler hat schließlich jede Mannschaft. Aber auch die engeren Spiele haben wir gut für uns aufgelöst. “
Der eine hat aber eben vielleicht doch ein wenig bessere Hallenpöhler als der andere. Und allein von der Besetzung her könnte Concordia auch am kommenden Wochenende schwer zu stoppen sein. Die acht Feldspieler waren immer torhungrig und hinten quasi unbezwingbar. Das Torverhältnis ist eine Ansage. Krönung war das 11:0 im Halbfinale gegen Teutonia Ehrenfeld – in zwölf Minuten Spielzeit. Alle drei Minuten und 45 Sekunden trafen die Wiemelhauser im Schnitt.
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Köhn: „Wir haben auf Spieler mit einer Verletzungs-Vorgeschichte verzichtet – sonst haben die mitgespielt, die Bock haben.“ Die zeigten, dass sie Bock haben. In der Rundsporthalle wird Concordia mit ähnlichem Kader antreten weswegen Köhn sich bei der Favoritenfrage auch gar nicht drückt: „Wir wollen natürlich gewinnen. Wir nehmen die Favoritenrolle gerne an“, auch wenn er genau wie Bredenbröcker betont, dass es bei nur vier Feldspielern auch leicht ein Überraschungsteam geben könnte.
A-Ligisten können überraschen
Bei der Frage danach fällt meistens der Name FC Neuruhrort, für den es schon in der Vorrunde zur Wattenscheider Final-Revanche gegen Günnigfeld kommen wird. Köhn schätzt auch den SV Langendreer 04 stark ein. Der amtierende Titelverteidiger DJK Wattenscheid dagegen, der 2020 das Finale gegen Concordia gewann, ist bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
Noch ein Grund weniger also, an Concordias Favoritenrolle zu zweifeln, zumal Wiemelhausen in der Gruppenphase zunächst auf drei Kreisligisten treffen wird (Riemke, Stiepel, Hellas).
Spannend wird, wie der zweite Westfalenligist Hordel auftritt, der als Liga-Schlusslicht andere Sorgen als die Halle hat – am Wochenende kam Hordel immerhin mit fünf Siegen und 29:4 Toren weiter, unterlag aber auch dem SV Phönix 1:2.
Und die Bezirksligisten? Als Harpens-Trainer Bredenbröcker am Sonntagabend die Favoritenfrage beantworten wollte, rief immerhin einer seiner Spieler aus dem Hintergrund: „Trainer, wir auch!“
Bei den Frauen ist der Favorit klar – Hammergruppe der A-Jugend
Deutlich weniger Diskussionsstoff bietet die Favoritenfrage bei den Frauen, wo der VfL Bochum und Union Bergen ihre Vorrundenspiele samt und sonders für sich entschieden.
Und bei den A-Junioren holte der SC Weitmar 45 als einziges Team alle zwölf Punkte – trifft aber schon in der Gruppenphase auf die beiden anderen Vorrundensieger aus Wiemelhausen und Hordel.