Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum spielten auch in Karlsruhe mit schmalem Kader. Das aber war aus ihrer Sicht nicht der Hauptgrund für die Niederlage.

Das Verletzungspech begleitet in diesen Wochen die VfL Sparkassen Stars Bochum. Ohne drei etatmäßige Rotationsspieler ging es in der 2. Basketball-Bundesliga ProA zu den PS Karlsruhe Lions. Das Fehlen von Lars Kamp, Kilian Dietz und Miki Servera machte sich bemerkbar. Nach der 79:103-Niederlage aber machte Bochums Trainer Felix Banobre noch etwas anderes als einen Grund für das klare Ergebnis aus.

Bei der Pressekonferenz nach der Partie lobte er zunächst das Karlsruher Team. „Glückwunsch an Karlsruhe zum Sieg. Wir wussten, dass sie ein starker Gegner sein würden“, sagte er. „Sie haben viele gute Spieler, werden gut gecoacht und sind ein Playoff-Kandidat.“ Dann aber folgte das „aber“.

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Lange Zeit habe Bochum bei allen Statistiken gleichauf gelegen. „Wir hatten ungefähr die gleichen Quoten bei den Würfen, hatten die gleichen Ballgewinne und Ballverluste, haben die gleiche Anzahl an Rebounds in der Offensive und der Defensive gesammelt. Aber dann kam der Zeitpunkt, an dem sie zwölf Freiwürfe in Reihe bekommen und wir nicht einen einzigen. Das passt nicht.“

Sparkassen Stars Bochum bekommen nur zwölf Freiwürfe

Über das gesamte Spiel verteilt durften die Karlsruher 35 Mal an die Freiwurflinie, die Bochumer nur zwölf Mal. Annähernd drei Mal so viele Freiwürfe zu haben als der Gegner, kann ein Spiel in der Tat entscheiden.

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Unabhängig davon ging es für die Bochumer aufgrund der dünnen Besetzung um ein gutes Foulmanagement. Das klappte lange gut. Als Tom Alte an alter Wirkungsstätte vier Minuten vor dem Ende nach dem fünften Foul runter musste, hieß es bereits 84:70 für die Karlsruher. Da war das Spiel entschieden.

Lange Zeit aber hatten die Bochumer mitgehalten, hatten mehrfach Karlsruher Führungen ausgeglichen. Positiv machte sich bemerkbar, dass Garrett Sams wieder mitspielen konnte. Sein Einsatz war nach einer Schulterverletzung lange fraglich gewesen. Er kam schließlich auf elf Punkte, traf dabei bei jedem seiner fünf Versuche, egal ob als Zweier, Dreier oder Freiwurf geworfen.

Sparkassen Stars Bochum spielen nun gegen den Dritten Gießen 46ers

An diese 100 Prozent kamen aber eben längst nicht alle seiner Mitspieler heran. Bernie Andre versuchte sechs Dreier, keiner fiel rein. Hendrik Drescher versuchte vier Dreier, keiner sorgte für Punkte. Conley Garrison traf nur zwei von acht Versuchen jenseits der Dreierlinie, war mit seinen 16 Punkten hinter Niklas Geske zweitbester Bochumer Werfer.

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Weiter geht es für die Bochumer am kommenden Sonntag, 27. November, mit dem Heimspiel gegen die Gießen 46ers. Die sind derzeit Dritter. Die Bochumer dagegen rutschten durch die sechste Niederlage im achten Spiel auf Platz 16 ab und liegt damit direkt vor den beiden Abstiegsplätzen.

Auch deshalb hoffen sie, dass gegen Gießen zumindest Servera und Dietz wieder dabei sein können. Bei Kamp sieht es so aus, als könnte nochj länger ausfallen.
Viertel: 21:17, 21:23, 26:20, 35:19
Bochum: Baumgarth, Sams (11/2 Dreier), Geske (19/2), Liedtke, Grof (14/2), Andre (5), Garrison (16/2), Drescher (6), Emen, Alte (8), Petronic