Bochum. Beim Derby zwischen dem TV Gerthe und BC Langendreer wird das Spiel zur Nebensache. Warum beide Trainer die Schiedsrichter scharf kritisieren.

Nach dem Ertönen der Schlusssirene war der Gesprächsbedarf bei Heiko Skiba und Benedikt Franke hoch. Die Coaches der beiden Bochumer Basketball-Oberligisten ärgerten sich aber weder über ihre Mannschaft, noch über das Ergebnis. Dass sich der BC Langendreer mit 68:57 gegen den TV Gerthe durchsetzen konnte, wurde fast schon zur Nebensache.

Dabei sahen die Zuschauer im Schulzentrum Gerthe ein Spiel, das einiges an Spannung zu bieten hatte. Denn „beide Teams taten sich schwer, ins Spiel zu kommen“, resümierte Benedikt Franke: „Das Spiel wurde unfassbar intensiv und sehr physisch.“ Beide Teams hatten Probleme beim Punkten – auch wegen der harten Verteidigung auf beiden Seiten.

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Bochumer Basketball-Derby zwischen Langendreer und Gerthe wird zunehmend ruppig

Zur Halbzeit führte der BC Langendreer mit 27:23. In die zweite Halbzeit wollten die Gäste dann mit mehr Tempo starten und den Korb häufiger attackieren. Benedikt Franke fordert von seinen Spielern den „ständigen Angriffsmodus“. Den zeigen sie: Langendreer erhöht die Führung bis zur 35. Minute auf 23 Zähler.

Das Derby wurde zunehmend körperlich und geriet den Schiedsrichtern – laut Coaches – außer Kontrolle. „Die Schlussphase war sehr unschön“, schaute Franke zurück. Und das nicht nur, weil der BCL in den letzten fünf Minuten keinen Feldkorb mehr traf.

Benedikt Franke, Trainer des BC Langendreer, war mit der Spielleitung des Schiedsrichtergespanns alles andere als einverstanden. Er vermerkte das Verhalten der Schiedsrichter, gemeinsam mit Gerthes Trainer Heiko Skiba, sogar im Spielbogen.
Benedikt Franke, Trainer des BC Langendreer, war mit der Spielleitung des Schiedsrichtergespanns alles andere als einverstanden. Er vermerkte das Verhalten der Schiedsrichter, gemeinsam mit Gerthes Trainer Heiko Skiba, sogar im Spielbogen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Auch sein Trainerkonkurrent Heiko Skiba kritisierte die Unparteiischen: „Klare Fouls wurden auf beiden Seiten nicht mehr gepfiffen und so entwickelte sich ein sehr unschönes und hässliches Spiel.“ Während bei Gerthe vor allem die Aufbauspieler „verprügelt wurden“, musste Langendreer in der Zone einstecken, so der TVG-Coach. Skiba musste sich aber eingestehen: „Am Ende konnte Langendreer besser mit der Härte und den Emotionen umgehen.“

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Beide Trainer kritisieren das Schiedsrichtergespann scharf

Nach dem Spiel waren sich beide Parteien einig: das Spiel entschieden haben die Schiedsrichter nicht. Trotzdem entschlossen sich die Trainer zu einem ungewöhnlichen Schritt: „Benedikt Franke und ich haben dieses unsägliche Verhalten der Schiedsrichter auf dem Spielbogen vermerkt“, erklärte Skiba. Sein Gegenüber ergänzte: „Wir können zufrieden sein, dass sich niemand ernsthaft verletzt hat.“

Beide Trainer mussten sich während des Spiels viel darum kümmern, deeskalierend auf ihre Spieler einzuwirken. Die volle Halle in Gerthe trug ihr Übriges zur hitzigen Stimmung bei. Benedikt Franke war froh, dass es beim „Derby“ in Bochum mehr um Nachbarschaft geht als um Feindschaft oder Rivalität. Dadurch eskalierte das Spiel nicht komplett – am Ende konnten beide Parteien das Geschehene mehr oder weniger abhaken.

So haben sie gespielt:

Viertel: 7:14, 16:13, 13:24, 21:17

Gerthe: Calvin Brüggemann (n.e.), Tim Dückershoff (5), Janis Domek (1), Bastian Block (8), Felix Sudhoff (6), Justin Hohmeier (n.e.), Abdel Lamhiti (6), Sebastian Karpinski (4), Wesley Knaup (12), Haris Zejnelovic (3), Tim Gilberti (9)

Langendreer: Qais Khamis (10), Johannes Schlüter (3), Luka Petronic (12), Benedict Baumgarth (n.e.), Linus Köhn (2), Malte Schröder (n.e.), Laurits Wilke (20), Eduard Warkentin (8), Nils Kettling (n.e.), Nils Schmelzer (0), Thorben Vadder (5), Henry Simon (8)